Düsseldorf. . Vor den richtungsweisenden Partien in Kaiserslautern und gegen Spitzenreiter Ingolstadt hat es vier Spieler bei Fortuna Düsseldorf erwischt. Neben Jonathan Tah sind auch Michael Liendl, Charlison Benschop und Axel Bellinghausen angeschlagen.

Für die Düsseldorfer Fortuna könnte es ein „Goldener Oktober“ werden. Mit dem 1:0-Sieg vom Montagabend gegen St. Pauli ist der Fußball-Zweitligist erstmals in dieser Saison auf einen Aufstiegsplatz geklettert und könnte in den nächsten beiden Partien sogar die Tabellenführung übernehmen. Doch ausgerechnet vor den beiden Spitzenspielen am Samstag beim 1. FC Kaiserslautern, den die Fortuna vom zweiten Rang verdrängt hat, sowie heute in einer Woche im Heimspiel gegen Spitzenreiter Ingolstadt, herrscht Personal-Alarm bei der Mannschaft von Cheftrainer Oliver Reck.

Neben Jonathan Tah, der aufgrund eines Muskelfaserrisses in der rechten Gesäßhälfte bereits gegen Pauli von Bruno Soares ersetzt werden musste und auch gestern nicht mit der Mannschaft trainieren konnte, sind nun auch noch Stürmer Charlison Benschop, Spielmacher Michael Liendl und Flügelflitzer Axel Bellinghausen angeschlagen. Das Quartett konnte gestern nur individuelles Training absolvieren. Über die genauen Verletzungen gab der Verein keine Auskunft.

Liendl feiert Samstag Geburtstag

Für Spielmacher Liendl wäre es der erste Ausfall in dieser Saison. Und ein besonders bitterer dazu, denn der Österreicher feiert am Samstag seinen 29. Geburtstag und möchte diesen sicherlich nicht auf der Tribüne verbringen. Bislang verpasste Fortunas Regisseur, der mit seinem dritten Saisontreffer am Montag gegen Pauli das Siegtor erzielte, keine einzige Pflichtspielminute in dieser Spielzeit.

Mit Charlison Benschop droht zudem der Ausfall des derzeit zweitbesten Scorers im Fußball-Unterhaus. Der 25-jährige Curaçao-Niederländer bringt es bislang auf sechs Tore und drei Vorlagen. Bei der Fortuna hofft man, dass die angeschlagenen Spieler heute zum Abschlusstraining wieder auf dem Rasen stehen.

Alternativen stehen für den Ernstfall einige parat. Sollte Charlison Benschop erstmals in dieser Saison nicht auflaufen können, hat Cheftrainer Reck mit Erwin „Jimmy“ Hoffer einen gleichwertigen Ersatzmann in der Hinterhand.

Der Österreicher musste in den vergangenen beiden Partien in Darmstadt und gegen Pauli mit einem Bankplatz vorliebnehmen und könnte in Kaiserslautern wieder zum Aufgebot gehören. „Wer letztendlich spielt und wer die Tore schießt, ist egal. Bei uns wird jeder Spieler gebraucht und da habe ich auch kein Problem damit, auf der Bank zu sitzen“, betonte Hoffer, der bislang drei Saisontreffer auf seinem Konto hat. „Unser Ziel war es immer, im oberen Drittel der Tabelle dabei zu sein. Jetzt haben wir zwei ganz schwere Partien vor der Brust, in denen einiges möglich ist!“

Warnung vor zu viel Euphorie

Vor zu viel Euphorie warnt indes Linksverteidiger Lukas Schmitz, der am Montag mit seiner Flanke den Siegtreffer gegen Pauli vorbereitete: „Wir dürfen jetzt nicht auf den Euphorie-Zug aufspringen. Sicherlich konnten wir uns ein, zwei Tage lang über den Sieg gegen St. Pauli freuen, doch jetzt müssen wir erst einmal in Kaiserslautern auf dem Betzenberg bestehen.“

Letzteres wird für die Fortuna, ob mit oder ohne ihrem angeschlagenen Quartett, eine große Herausforderung. Als einzige Mannschaft in der zweiten Bundesliga sind die Lauterer nach fünf Heimspielen noch ohne Verlustpunkt.