Bochum. Fortuna Düsseldorf tat sich am Freitagabend im Vorbereitungsspiel beim Regionalliga-Aufsteiger SG Wattenscheid 09 über weite Strecken schwer. Ein selten gesehenes Nieren-Tor von Oliver Fink leitete spät den 2:0 (0:0)-Erfolg ein.

Allein das Liedgut über die SG Wattenscheid 09 ist schon eine gelegentliche Reise an die Lohrheidestraße wert. Auch gestern Abend donnerte liebevoll schräg und ungelenk Vorgetragenes von den einstigen „Super Trooper“ der Fußball-Bundesliga über die Lautsprecher. Da mussten gestern Abend selbst die vielen Fortuna-Fans unter exakt 1688 Testspiel-Zahlern schmunzeln. Die gastierenden Zweitliga-Profis taten sich beim Viertliga-Aufsteiger schwer. Ein selten gesehenes Nieren-Tor von Oliver Fink leitete spät den 2:0 (0:0)-Erfolg ein.

Auf der Torlinie gerettet

Halbzeit eins geriet bis in die letzten Spielminuten hinein zum Langweiler. Das Treiben wetteiferte mit dem Himmel um die dunkelste Graustufe. Die beiden besten Fortuna-Chancen in der 41. und 42. Minute besaß der Ex-Wattenscheider Dustin Bomheuer. Jeweils im Anschluss an eine Bellinghausen-Ecke köpfte der neue Innenverteidiger aufs schwarze-weiße Gestänge. Einmal flog der Ball knapp rechts vorbei, dann rettete einer der Schwarzhemden auf der Torlinie. So nah am Führungstreffer war nur noch Mathis Bolly mit einem 18-Meter-Drehschuss dran (43.). Dass Fortuna-Keeper Fabian Giefer auch zweimal sein Können zeigen durfte, sprach für eine engagierte, recht gute Partie der Gastgeber.

Aus rot-weißer Sicht wurde es nach der Pause nicht viel besser. Coach Büskens wechselte bis zur 61. Spielminute seine Mannschaft durch. Die Ausnahme bildete Keeper Fabian Giefer, der im zweiten Durchgang beschäftigungslos blieb. Der mit Adduktorenproblemen angeschlagene Gerrit Wegkamp wurde geschont.

Nach 71 Minuten fiel jener Treffer, den das lahme Match kaum verdient hatte. Ein Slapstick-Stück aus der Klamottenkiste. SG-Stürmer Lukas Lenz wollte nach der zehnten Fortuna-Ecke im eigenen Strafraum klären, drosch die Kugel Ersatzkapitän Oliver Fink an die Niere. Von dort trudelte der Ball zeitlupenhaft und für den bis dahin guten Benjamin Carpentier im Tor ganz fies in die lange Ecke.

Neun Minuten vor dem Ende deckelte Ivan Paurevic mit einem feinen Linksstrahl in den linken Torwinkel den Testsieg. Fazit von Cheftrainer Mike Büskens: „Wir waren vom Kopf her etwas müde. In der ersten Halbzeit hatten wir Probleme, die Lücken im Wattenscheider Spiel zu finden. Da waren wir zu statisch und haben zu wenig Bewegung ohne Ball gezeigt“.

Fortuna, 1. Halbzeit: Giefer – Hofrath, Latka, Bomheuer, Levels – Lambertz, Bodzek – Bellinghausen, Bolly – Schahin, Reisinger.

2. Halbzeit: Giefer – Ramirez, Bomheuer (61. Juanan), Bruno Soares, Balogun – Fink, Lambertz (61. Paurevic) – Bellinghausen (61. Halloran), Omae – Reisinger (61. Bebou), Furuholm.

Schiedsrichter: Benjamin Schäfer (FC/JS Hillerheide/Recklinghausen).

Zuschauer: 1688.

Tore: 0:1 (71.) Fink, 0:2 (81.) Paurevic.