Düsseldorf. Innenverteidiger Dustin Bomheuer hatte zahlreiche Angebot aus der Fußball-Bundesliga, zog aber Fortuna und eine weitere Saison im Unterhaus vor. „Ich weiß genau, was ich kann. Ein weiteres Jahr in der zweiten Liga tut mir gut. Die Bundesliga kann ja ruhig im nächsten Jahr kommen“, sagte Bomheuer.

Eigentlich hatte Dustin Bomheuer schon sein Maschinenbau-Studium an der Universität Duisburg/Essen gestartet. „Ich habe ja nicht wirklich gewusst, ob es mit dem Profifußball etwas wird“, gesteht der Fortuna-Neuzugang. Der für Cheftrainer Mike Büskens eine fünfte Alternative in der Innenverteidigung darstellen soll. Kopfballstark und schnell. Tugenden, die Bomheuer in der seiner Zweitliga-Debütsaison beim MSV Duisburg nicht nur einige Bundesliga-Offerten einbrachten. Sondern auch die Erkenntnis, dass das bekanntermaßen schwierige Maschinenbau-Studium zeitlich nicht in das Fußballprofitum passt.

Bomheuer ist wahrlich nicht auf den Kopf gefallen. Das Interesse von Werder Bremen, TSG Hoffenheim, SC Freiburg, Hertha BSC oder auch vom VfL Wolfsburg ehrte den 22-Jährigen sehr. „Ich weiß allerdings genau, was ich kann. Ein weiteres Jahr in der zweiten Liga tut mir gut. Die Bundesliga kann ja ruhig im nächsten Jahr kommen.“ Vorausgesetzt, die Fortuna würde den Wiederaufstieg schaffen.

Lange hatte Bomheuer mit seiner Zukunftsentscheidung gewartet. In Duisburg blieb es allerdings – tränenreich – beim Lizenzentzug. Wegen finanziell nicht überzeugender Unterlagen. Dass einer der Publikumslieblinge ausgerechnet zum Rhein-Rivalen wechselt, nahmen die Meidericher „Zebras“ nicht krumm. „Die Fans haben sich bei mir für eine sportlich am Ende noch gute Saison bedankt. Der MSV hatte mich gefragt, ob ich in der dritten Liga spielen würde. Aber das war dann keine Option für mich.“

Debütspiel unter Oliver Reck

Ein (kleines) Argument pro Fortuna war auch Oliver Reck. Der neue rot-weiße Torwarttrainer gab Bomheuer in Meiderich die Chance aufs Zweitliga-Debüt. Am 12. August vor einem Jahr gegen den SSV Jahn Regensburg. „Herr Reck hat mich rausgebracht“, wie Bomheuer respektvoll formuliert.

Geträumt hat der Abwehrrecke in jungen Jahren nicht gerade von Düsseldorf. Schalke 04 und Borussia Dortmund spielen im nördlichen Ruhrgebiet die Hauptrollen. „Ich bin als Jugendlicher auf Schalke gewesen“, gesteht der Recklinghäuser, „war aber kein Ultra.“

Kopfballtor gegen Köln

Derbys sind dem Fortuna-Neuzugang wohl bekannt. Gegen die Kölner hat Bomheuer in der vergangenen Saison getroffen. Beim 1:1 in der Nachspielzeit, als beim letzten Eckball der Partie auch MSV-Keeper Wiedwald im Kölner Strafraum aufgetaucht war. Für Bomheuer war das schöne Kopfballtor ein Höhepunkt seiner noch frischen Fußballerkarriere. Eine Wiederholung in der neuen Saison ausdrücklich erwünscht! „Dann aber vielleicht zum Sieg“, wie Bomheuer trocken mit Blick auf den zweiten Spieltag anfügt. Die Fortunen treten am 28. Juli (15.30 Uhr) in der Domstadt zum ersten Pflichtspielderby auf Profiebene seit 17 Jahren an.

Bomheuers Fortuna-Debüt im Trainingslager auf Borkum war ein kleiner Nerventest. Auch wenn es „nur“ gegen den Kreisligisten TuS Borkum ging. „Ich hatte am Samstagmorgen noch einen Medikzincheck und hätte fast die Fähre zur Insel verpasst. Trainer Mike Büskens hatte per SMS gefragt, ob ich auch ohne Trainingseinheit spielen kann. Da habe ich dann natürlich zugesagt“, erinnert sich Bomheuer. Der beim 26:0 gegen die Insulaner in der zweiten Halbzeit freilich nicht gefordert wurde. Der 40-minütige Lauf mit Athletiktrainer Axel Dörrfuß in der ersten Halbzeit dürfte anstrengender gewesen sein.

Übrigens: Mit Mittelfeldkicker Adam Bodzek, auch ein ehemaliger Duisburger, könnte Bomheuer locker eine Fahrgemeinschaft zum Training nach Düsseldorf bilden. „Mir war das bisher nie bewusst. Aber wir wohnen in Recklinghausen tatsächlich nur fünfhundert Meter auseinander“, so Bomheuer.

DAS IST DUSTIN BOMHEUER

Geburtstag: 17. April 1991 in Recklinghausen.

Größe: 1,93 Meter.

Gewicht: 83 Kilogramm.

Spielposition: Innenverteidiger.

Rückennummer: 6.

Bisherige Fußball-Stationen; 2012-13: MSV Duisburg (2. Liga: 25 Spiele, 2 Tore), 2010-12: MSV Duisburg II (Regionalliga: 49 Spiele, 2 Tore), 2007-10: SG Wattenscheid 09 (Junioren-Bundesliga/Senioren-Regionalliga, ein Spiel), 2006-07: SpVgg Blau-Gelb Schwerin (B-Junioren), bis 2006: Westfalia Herne (Juniorenteams).