Düsseldorf. Fortuna-Trainer Mike Büskens wünscht sich im gegnerischen Strafraum mehr Torgefahr. Deshalb sind die Düsseldorfer auf der Suche nach einem klassischen Mittelstürmer. Olivier Occéan von Eintracht Frankfurt passt ins Anforderungsprofil. Er hat bei Greuther Fürth auch schon unter Büskens gespielt.

Montagmorgen am Geißbockheim in Köln. Fortunas Erzrivale und Zweitliga-Konkurrent 1. FC Köln startete ganz offiziell sein Vorbereitungsprogramm für die kommende Saison, die am 19. Juli beginnt. Ein wichtiger Mann war bei den „Geißböcken“ aber noch gar nicht dabei: Der Trainer. Während die Düsseldorfer bereits vor gut einer Woche den Abschluss mit ihrem Wunschkandidaten Mike Büskens in trockene Tücher gebracht haben, standen die Kölner beim Trainingsauftakt noch immer ohne Chefcoach da. Nach der Absage von Büskens waren ihre Bemühungen um Peter Stöger von Austria Wien bis zum Start der Vorbereitung noch immer nicht vom Erfolg gekrönt.

„Im Vergleich zu einigen anderen Vereinen unserer Liga stehen wir gar nicht so schlecht da“, hatte Fortunas Vorstandschef Peter Frymuth nach dem Abschluss mit Büskens zufrieden geschmunzelt. Der kann bereits seit etlichen Tagen planen, wie sein Kader für die kommende Saison aussehen soll. Bis die Wünsche des neuen Coaches erfüllt sind, wird Fortuna-Manager Wolf Werner aber noch eine Menge Arbeit haben. Die Fortuna ist vielleicht schon weit – am Ziel aber ist sie noch lange nicht.

Occéan möglicherweise zu teuer

„Wir suchen nach einem Stürmer für das Angriffszentrum, der pro Saison für zwölf bis 15 Tore gut ist“, hat Werner das Anforderungsprofil für Fortunas meistgesuchten Neuzugang beschrieben. Im Klartext: Ein richtiger Mittelstürmer soll es sein. So einer wie Olivier Occéan (31 Jahre) von Eintracht Frankfurt zum Beispiel. Der hat bei der SpVgg Greuther Fürth schon unter Mike Büskens gespielt und die Mannschaft damals mit 17 Toren in Richtung Bundesliga geschossen. Interessant – aber Wolf Werner gibt zu bedenken: „Die Frankfurter haben für ihn damals 1,5 Millionen bezahlt. Wenn sie die wiederhaben wollen, ist er für uns zu teuer.“ Denn der Vertrag des gebürtigen Kanadiers mit der Eintracht läuft noch ein weiteres Jahr.

Ohne Ablöse wäre dagegen Karim Matmour von der Eintracht zu haben, dessen Vertrag ausgelaufen ist. Allerdings ist der Algerier, der in diesem Monat 28 Jahre alt wird, nicht gerade der „klassische“ Mittelstürmer, der vor allem im gegnerischen Strafraum zu Hause ist.

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Dort wünscht sich Mike Büskens ganz offensichtlich mehr Torgefahr, nachdem das Fortuna-Team in der vergangenen Saison zwar oft gute Vorstöße über die Flügel inszenieren konnte, die Hereingaben von Axel Bellinghausen, Johannes van den Bergh, Robbie Kruse oder Tobias Levels in der Mitte aber oft keine Abnehmer fanden. Dani Schahin war zwar mit acht Toren erfolgreichster Schütze des Teams und spielt auch auf der Position im Zentrum, aber so richtig als Stammspieler etablieren konnte er sich dort nicht – wie schon einmal bei der SpVgg Greuther Fürth, als Büskens da der Trainer war. Stefan Reisinger, die erste Alternative und mit sieben Treffern zweitbester Fortuna-Torjäger, kommt zwar auch als Sturmspitze in Frage, fühlt sich aber eher auf rechten Seite wohl.

Zweite offene Stelle bei der Fortuna: Gesucht wird außerdem ein Mann, der das Spiel in der Offensive an sich reißen und lenken kann. So einer, wie es Andrey Voronin hätte sein können. Theoretisch wenigstens. . . .

Alles nicht so einfach. Aber Fortuna kann sich trösten: Andere haben noch größere Sorgen. Ein Blick nach Köln genügt.