Düsseldorf. Der neue Fortuna-Trainer Mike Büskens identifiziert sich hundertprozentig mit seinem Stammverein. Sein Langzeit-Ziel ist die Bundesliga - die eigene Jugend soll verstärkt zum Zug kommen. „Diese Stadt lechzt nach großem Fußball“, sagte Büskens bei seiner Vorstellung.

Nein, den direkten Wiederaufstieg wollte Mike Büskens bei seiner Vorstellung als neuer Trainer der Fortuna nicht versprechen. „Ich weiß auch nicht, ob es gleich im ersten Jahr klappt.“ Eines aber weiß der Nachfolger des kürzlich entlassenen Norbert Meier ganz genau. „Ich werde 100 Prozent dafür geben, dass die Fortuna in die Bundesliga zurückkehrt. Diese Stadt lechzt nach großem Fußball“, sagte der 45-jährige bei seinem ersten Auftritt als Chefcoach der Flingerner in den Katakomben der Arena, wo sonst die „Nachlese“ zu den Liga- und Pokalauftritten des Düsseldorfer Traditionsvereins abgehalten wird. Und noch etwas weiß Büskens, seitdem er sich mit den Lenkern des Klubs auf den Vertrag geeinigt hat, der (vorerst) bis zum 30. Juni 2015 datiert ist: „Bis vor Kurzem habe ich noch geglaubt, ich hätte sechs Wochen Sommerurlaub vor mir. Daraus wird jetzt nichts.“

Namen von Verstärkungen nannte Büskens vorerst nicht

Nein, denn am 14. Juni steht bereits das erste Training für die kommende Saison in der 2. Liga auf dem Fortuna-Programm. Und bis dahin will Büskens gemeinsam mit Manager Wolf Werner akribisch analysieren, auf welchen Positionen Fortunas bestehender Kader noch Verstärkungen benötigt. Namen nannte Büskens vorerst dazu nicht und gab auch keinen Kommentar zu den bereits „gehandelten“ Olivier Occean (Eintracht Frankfurt), Gerald Asamoah (zuletzt Greuther Fürth) und Giannis Gianniotas (Aris Saloniki) ab.

Dafür sprach er ausführlich über seine Beweggründe und seine Ziele als Cheftrainer bei seinem alten Stammverein. „Ich bin ein emotionaler Mensch“, sagte er zum Beispiel, „und emotional hat es mich von Anfang an zur Fortuna hingezogen. Aber ich wollte, dass die Entscheidung auch rational ist. Daher habe ich mir so viele Informationen besorgt wie nur möglich.“

Und welche rationalen Momente gaben dann den Ausschlag? Irgendwie kommt Büskens dann doch wieder ganz schnell auf Gefühle zu sprechen. „Wenn man diese Zuschauer in Düsseldorf sieht und spürt, wie sie mit dem Verein mitfiebern. Das ist schon ein enormes Pfund.“

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Sein Ziel: Das Potenzial an Fußball-Begeisterung zu wecken, das in dieser Stadt nach wie vor zu spüren ist. „Wir haben hier früher gelegentlich vor 4000, auch schon mal vor nur 3000 Zuschauern gespielt. Jetzt kommen 50 000. Was die Fortuna für eine Entwicklung genommen hat, seit ich vor 21 Jahren weggegangen bin, das konnte damals niemand ahnen.“

Büskens will ein Teil des Fortuna-Aufschwungs werden

Jetzt will Büskens wieder ein Teil des Fortuna-Aufschwungs werden. „Der Aufstieg kam vor einem Jahr sehr schnell“, sagt er, „ich will daran mitarbeiten, dass alles auf eine breitere Basis gestellt wird.“

Und das mit einer stärkeren Einbeziehung der eigenen Jugend, aus der er selbst hervorgegangen ist? Die Frage weckt Erinnerungen. „Als ich 1989 zum ersten Mal in der Bundesliga spielte – es ging gegen den HSV – da waren wir sechs Düsseldorfer im Team. Außer mir noch Andreas Kaiser, Sven Backhaus, Michael Preetz, Jörg Schmadtke und Dirk Krümpelmann.“ Eine ähnliche Quote könne er heutzutage natürlich nicht versprechen, so Büskens, aber die Aussage zeigt: Mit ihm zieht wieder mehr Düsseldorf bei der Fortuna ein.