Frustrierte Fortuna-Fans attackieren Polizisten in Hannover
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Hannover. Nach dem Abstiegsspiel in Hannover schleuderten Anhänger von Fortuna Düsseldorf Flaschen, Steine, ein Bierfass und eine Fahnenstange gegen Polizisten und Pferde. Schon während der Partie gab es Schlägereien; Pyrotechnik wurde gezündet. Ermittlungen dauerten noch an, teilte eine Polizeisprecherin mit.
Mehrere hundert Anhänger von Fortuna Düsseldorf haben sich am Samstag nach der Bundesliga-Abstiegspartie gegen Hannover 96 in Hannover eine Straßenschlacht mit der Polizei geliefert. Sie schleuderten nach Polizeiangaben vom Sonntag Flaschen, Steine und sogar ein Bierfass und eine Fahnenstange gegen Beamte und Pferde. Dabei seien neun Polizisten verletzt worden. Zwei von ihnen konnten am Sonntag noch nicht wieder arbeiten. Auch zwei Pferde wurden verletzt. 19 Anhänger der Düsseldorfer wurden vorläufig festgenommen, gegen zwei von ihnen wurde Anzeige wegen Landfriedensbruch erstattet.
Schlägereien in Hannover
Vor Spielbeginn hatte die Polizei am Samstagnachmittag bereits zwei mit etwa 100 Düsseldorfer Fans der Ultra-Szene besetzte Reisebusse gestoppt. Beamte begleiteten sie direkt zum Stadion. In Hannover wurden 400 sogenannte Problemfans ebenfalls begleitet. In der Halbzeitpause und während der zweiten Halbzeit gab es innerhalb der Düsseldorfer Fanszene Schlägereien; Pyrotechnik wurde gezündet.
Besonders aggressiv zeigten sich nach Polizeiangaben ein 21- und ein 24-Jähriger aus der Düsseldorfer Fan-Szene. Sie warfen mit Flaschen auf Polizeibeamte und Polizeipferde. Zwei Pferde wurden dabei verletzt. Während der 21-Jährige zudem Steine auf die Beamten warf, schleuderte der ältere eine leere Bierkiste gegen einen Polizisten. Beide müssen sich jetzt wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung und schweren Landfriedensbruchs verantworten.
Fortuna steigt ab
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Direkt nach Spielschluss gegen 17.15 Uhr kam es dann vor dem Stadion zu rund zweistündigen Ausschreitungen. Ermittlungen gegen die Fans dauerten noch an, teilte eine Polizeisprecherin mit.
„Als Erfolg zu verbuchen ist natürlich, dass wir Unbeteiligte vor Übergriffen schützen konnten. Allerdings kann ich bei neun verletzen Beamten unmöglich mit dem Einsatzverlauf zufrieden sein“, sagte Einsatzleiter Guido von Cyrson. „So schön und spannend das Bundesliga-Finale sportlich verlief, es hinterlässt einen bitteren Beigeschmack. Für mich ist absolut nicht nachvollziehbar, wenn Emotionen plötzlich in Gewalt gegen Ordner und Polizeibeamte umschlagen.“
Die Polizei hatte vor dem Spiel 260 gewaltbereite Fortunen erwartet. Insgesamt waren 6000 Düsseldorf-Fans zum Auswärtsspiel an die Leine mitgereist. Die 0:3-Niederlage gegen den Gastgeber besiegelte den Abstieg der Rheinländer aus der 1. Liga. (we/dpa)
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