Düsseldorf. Stelios Malezas musste bei Fortuna Düsseldorf zweieinhalb Monate pausieren. „Ich habe verdammt lange gebraucht, um die Verletzung auch mental zu verbannen“, sagt der griechische Innenverteidiger. Jetzt steht Malezas vor seinem Comeback in der Nationalmannschaft.

Mit gemischten Gefühlen ist Fortunas Innenverteidiger Stelios Malezas am Montag zu seinem Comeback in der griechischen Nationalmannschaft aufgebrochen. Kommenden Freitag geht es um 20.45 Uhr in Zenica gegen Bosnien-Herzegowina. Jenen Gegner in der WM-Qualifikation, gegen den sich Malezas im Hinspiel am 12. Oktober in Piräus einen Muskelbündelriss im Oberschenkel zugezogen hatte. Und für Fortuna zweieinhalb Monate ausgefallen war.

Nun ist das schlechte Omen sicher kein Grund für den Fortuna-Neuzugang, sein viertes Länderspiel im blauen Hellenen-Dress sausen zu lassen. Zumal sich der Tabellenerste mit dem Rangzweiten der Europa-Gruppe im direkten Duell um den Qualifikationsplatz für Brasilien 2014 streiten wird. „Es ist immer etwas besonderes, für die Nationalmannschaft zu spielen. Verletzung hin oder her“, bekräftige Malezas nach dem 1:1 in Wolfsburg.

Fortuna-Trainer Meier war besorgt

Die üppige Ausfallzeit im alten Jahr beschäftigte auch den Kopf des 1,92-Meter-Schlaks. „Ich habe verdammt lange gebraucht, um die Verletzung auch mental zu verbannen. Jetzt bin ich aber wieder voll da“, versichert Malezas. Zwischenzeitlich hatte der Grieche sogar seine privaten Deutsch-Stunden abgeblasen. Was Cheftrainer Norbert Meier noch im Wintertrainingslager in Guadalmina/Spanien Sorgen bereitet hatte. Malezas wirkte in den Tests auf dem Rasen übervorsichtig und unsicher. „Langsam“, forderte Meier, „muss er das Kopfkino ausschalten.“ Gegen Augsburg (2:3) und in Mönchengladbach (1.2) kam deshalb jeweils der Spanier Juanan zum Zug. Seit dem 3:1-Heimsieg über den VfB Stuttgart bildet Malezas allerdings mit Winterneuzugang Martin Latka das Innenverteidiger-Duo. Durchaus erfolgreich.

Apropos: Auch der 28-jährige Tscheche ist diesertage international unterwegs. Nachwuchs-Länderspiele hat der Defensivschrank zur Genüge absolviert. Bei den Senioren blieb er lange unberücksichtigt. Bis Nationaltrainer Michal Bilek dem da noch für Slavia Prag spielenden Latka im Test gegen die Slowakei (3:0) eine Chance einräumte.

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Auch Fortunas zweiter Start-Innenverteidiger träumt von einer Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien. Dazu müssten die Tschechen allerdings noch besser in Fahrt kommen. Hinter Favorit Italien und Bulgarien liegt man derzeit nur auf dem dritten Tabellenplatz. Rang zwei wäre das Minimalziel, um zumindest in die Qualifikationsrunde der acht besten Tabellenzweiten zu gelangen. Bisher gab es zwei Nullnummern in Dänemark und gegen Bulgarien sowie einen 3:1-Sieg über Malta.

Ramirez drückt Ecuador die Daumen

Freitag spielen die Tschechen um 20.30 Uhr in Olomouc gegen die Dänen, am 26. März geht es in Yerevan zum Außenseiter Armenien.

Bekanntlich ist auch Robbie Kruse in Sachen WM-Qualifikation unterwegs. Die Australier spielen in der zweiten Asien-Fünfergruppe am 26. März (19.30 Uhr Ortszeit, 9.30 Uhr deutsche Zeit) in Sydney gegen den Oman. Es gilt, in den verbleibenden vier Spielen den zweiten Tabellenplatz hinter Japan zu halten. Dann wäre die Qualifikation für Brasilien perfekt.

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Das Team des deutschen Cheftrainers Holger Osieck muss im Juni noch dreimal ran: beim Tabellenführer Japan (4. Juni) sowie gegen Jordanien (11.) und gegen den Irak (18.). Drei Siege aus vier Partien reichen aus, um Rang zwei auf jeden Fall zu verteidigen. Sollte Kruse das Qualifikationstrio im Juni voll durchspielen, dürfte er beim geplanten Trainingsstart für die Saison 2013/14, bei Bundesliga-Klassenerhalt voraussichtlich am 20. Juni, gerade im wohl verdienten Urlaub weilen – sofern er dann noch Fortune ist.

Übrigens: Aus der Ferne drückt Fortunas Junioren-Nationalspieler Cristian Ramirez (18) seinem Heimatland die Daumen. Ecuador, nach neun von 16 Spielen derzeit Zweiter der Südamerika-Gruppe hinter Argentinien, erwartet am 26. März in Quito das Schlusslicht aus Paraguay.