Düsseldorf. Fortuna Düsseldorf ist mit Prognosen nach Verletzungen ihrer Spieler vorsichtig geworden. Stürmer Stefan Reisinger erlitt einen Faserriss im Hüftbeuger. An der gleichen Stelle hatte es auch den Brasilianer Bruno Soares erwischt. Der liegt seitdem sieben Monate lang auf Eis.
Bei der Fortuna sind sie vorsichtig geworden. „Halb so schlimm“, hieß es in der Vergangenheit oft, wenn sich mal wieder ein Spieler verletzt hatte. Oder auch: „Wird nicht so lange dauern“. Im Fall von Stefan Reisinger, der am Samstag beim 1:2 in Schalke schon nach zwölf Minuten hatte ausgewechselt werden müssen, klang die vom Verein verbreitete Prognose am Dienstag bedeutend zurückhaltender. Es handele sich um einen „Muskelfaserriss im Hüftbeuger“, teilte die Fortuna offiziell mit. Der 31-Jährige werde „vorübergehend ausfallen und nicht am Trainings- und Spielbetrieb teilnehmen“.
„Leichter Faserriss“
Reisinger selbst äußerte sich nach einer Kernspintomographie, die am Montag wegen einer dicken Schwellung an der betroffenen Stelle verschoben worden war, etwas zuversichtlicher. „Es ist ein leichter Faserriss“, meinte der Angreifer, „ich denke nicht, dass es sehr lange dauern wird.“ Für das nächste Heimspiel der Fortuna am Sonntag gegen den FSV Mainz 05 (17.30 Uhr, Arena, live in unserem Ticker) werde er jedoch ausfallen.
Hüftbeuger? Das Wort löst bei dem einen oder anderen der Fortuna-Verantwortlichen Alarm aus – spätestens, seitdem der im Sommer vom Zweitligisten MSV Duisburg geholte Innenverteidiger Bruno Soares wegen einer gleichen Verletzung operiert wurde. Der Brasilianer, der sich die Blessur ohne Fremdeinwirkung bei einem Test während der Saisonvorbereitung bei Rot-Weiß Oberhausen zugezogen hatte, liegt seitdem sieben Monate lang auf Eis.
Bald wieder einsatzfähig
Immerhin sagte er gestern nach dem Vormittagstraining: „Mir geht’s wieder gut. Ich spüre keine Behinderung mehr und kann wieder alles mitmachen.“ Wäre er nach der langen Pause schon wieder bereit für einen Einsatz in der Bundesliga? „Vielleicht noch eine Woche“, sagt der 24-Jährige, „wie unser Trainer betont ,gibt es zwischen gesund und fit ja immer noch einen Unterschied.“
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Nachdem der ursprüngliche Versuch, die Beschwerden „konservativ“ in den Griff zu bekommen, gescheitert waren, unterzog sich Soares auf Anraten des Münchner Bayern-Arztes Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfarth einer Operation, bei der die beschädigte Sehne mit einem Metallstück „repariert“ wurde.
Sein Berater Hannes Bongartz kümmerte sich in den vergangenen Monaten verstärkt um den jungen Familienvater, dem die lange Pause natürlich ziemlich zu schaffen machte. „Wenn alles gut läuft, brauchen die Jungs einen kaum. Man muss dann für sie da sein, wenn’s schwierig wird“, beschreibt der frühere Nationalspieler und ehemalige Trainer die Leidenszeit seines Schützlings.
Momentan kümmern sich auch noch andere um den langen Abwehrspieler. Aus Belo Horizonte sind Mama und Papa zu Besuch gekommen. „Wir sind schon zum vierten Mal in Deutschland“, erzählten sie gestern nach dem Training, das sie vor Ort verfolgten. Spielen sahen sie ihren Sohn dabei bisher allerdings nur für die „Zebras“. Auf den ersten Einsatz für die Fortuna wartet die komplette Familie Soares immer noch. Und der Verein wartet mit.