Düsseldorf. . Nach einer starken Vorrunde patzte Fortunas Stammtorhüter Fabian Giefer beim 2:3 gegen den Bundesliga-Abstiegskandidaten FC Augsburg gleich doppelt. Bundestrainer Joachim Löw sah in der Arena zu.

Es gibt in Düsseldorf ja Experten, die Fortunas Startkeeper Fabian Giefer bereits einem gewissen Joachim Löw ans Herz geschrieben hatten. Die guten Leistungen des Neuzugangs aus Leverkusen in der Vorrunde verleiteten zu der einen oder anderen medialen Übertreibung. Dass der Bundestrainer am Sonntagabend bei der 2:3-Niederlage gegen den FC Augsburg tatsächlich mal in der Arena gesessen und dabei seinen vermeintlichen Kandidaten unter die Lupe genommen hatte, wäre aus dem geschilderten Blickwinkel besonders bitter. Giefer musste sich üble Fehler zum 0:1 und 0:3 auf die Handschuhe heften.

„Zwischen Nationalmannschaft und Note sechs liegt bei einigen Beobachtern nur sehr wenig Spielraum. Das gefällt mir überhaupt nicht“, merkte Sportvorstand Wolf Werner an, „Fabian hat für uns so viele gute Spiele in der Hinrunde abgeliefert, da mache ich mein Urteil nicht am Augsburg-Match fest. Gleichwohl hoffe ich natürlich, dass er seine unglücklichen Momente für diese Saison am Sonntag schon verbraucht hat.“

Grundlegende Defizite bei Fortuna Düsseldorf

Cheftrainer Norbert Meier hatte sich dieser Meinung nach der bitteren Heimniederlage gegen den Abstiegskandidaten angeschlossen: „Fabian war bisher unser Fels in der Brandung. Von diesem einen Spiel darf er sich nicht durcheinanderbringen lassen. Auch das gehört zu einem guten Torhüter dazu.“ Unterstützende Worte des Coaches natürlich inbegriffen.

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Meier beschäftigte sich, aller Patzer zum Trotze, allerdings lieber mit den grundlegenden Defiziten seiner Elf. In Halbzeit eins lief irgendwie alles falsch. Fortuna ließ die durchaus spielstarken, offensivlustigen, humorlos foul-lastigen Gäste gewähren, wirkte selber nicht giftig genug. Verschenkte dazu gute Freistoßsituationen im Übermaß. Zuvorderst Ken Ilsø, der auch noch den sechsten Versuch selber (vergeblich) auszuführen gedachte.

Es war durchaus müßig, nach Gründen einer 70 Minuten lang mauen Vorstellung zu fragen. Meier hatte konservativ aufgestellt, setzte auf jene Kicker, die in der Endphase der Hinrunde weitgehend überzeugten. Klammert man die 0:2-Niederlagen in Nürnberg und Offenbach einmal aus. Doch seine Vertrauten wirkten nicht griffig. Meier goss die Erkenntnisse in eine positive Form: „Wir haben eines gesehen: Wer oder wer nicht? Der Konkurrenzkampf wird größer werden.“

Fortunas Neulinge stehen in den Startlöchern

Das dürfte für den Dänen Ken Ilsø im zentralen Mittelfeld ebenso gelten wie für Axel Bellinghausen auf der linken Seite oder Außenverteidiger Tobias Levels, der einen rabenschwarzen Sonntag erwischt hatte. Zumal die Neulinge in den Startlöchern stehen.

HSV-Leihgabe Robert Tesche brachte im defensiven Mittelfeld ein wenig Schwung in die Aktionen. Der Japaner Genki Omae gilt als ballsicher, schnell und angstfrei, sucht gern den direkten Zug zum Tor. Der tschechische Innenverteidiger Martin Latka wird heute erstmals so richtig mittrainieren, dürfte aber voll im Saft sein. Die Vorbereitung bei Slavia Prag auf die Rückrunde läuft schließlich auch schon.

„Die Abwehr hatte nicht zum ersten Mal Probleme. Da müssen wir noch feilen, früher in die Zweikämpfe reinkommen“, bemängelte Meier. Was man auch ein wenig als Auftrag an den 1,93-Meter-Riesen Latka verstehen kann.

Übrigens: Fortunas norwegischer Angriffsblitz Mathis Bolly plagt sich mit den Spätfolgen einer Leistenbruchoperation aus dem Frühjahr 2011 bei Lillestrøm SK herum. „Er hat in diesem Bereich muskuläre Probleme“, wie Sportvorstand Werner auf Nachfrage bestätigte.