Offenbach. Fußball-Bundesliga-Aufsteiger Fortuna Düsseldorf ist aus dem DFB-Pokal ausgeschieden. Die Mannschaft von Trainer Norbert Meier unterlag völlig verdient mit 0:2 beim Drittligisten Kickers Offenbach. Das Aus kostet den Klub 1,1 Millionen Euro, die nun im Viertelfinale aus TV-Einnahmen und Bandenwerbung nicht in die Kassen fließen.

Schwache Meier-Mannen werden in der Schlussphase von Drittligist Kickers Offenbach aus dem Rennen gekegelt. Fetsch und Vogler trafen in der Schlussphase für den Außenseiter.

Wenn ein Bundesligist gegen einen Drittligisten aus dem DFB-Pokal gekegelt wird, ist das mindestens eine Überraschung. Wer sich allerdings am Dienstagabend den üblen Auftritt der Fußball-Fortunen bei leidenschaftlichen Offenbacher Kickers live auf dem Bieberer Berg angetan hatte, konnte nach dem Abpfiff zu keinem anderen Urteil kommen. Die im Oberhaus so überzeugenden Schützlinge von Cheftrainer Norbert Meier leisteten sich eine satte Blamage und schieden im Achtelfinale gegen in der zweiten Halbzeit mutig nach vorn spielende Offenbacher zurecht mit 0:2 (0:0) aus. Fetsch (76.) und Vogler (85.) sorgten für Hochstimmung unter 18 400 Zuschauern im Ortsteil Bieber.

Bodzek fiel mit Fieber aus

Coach Meier hatte vor dem Anpfiff umgestellt. Gezwungenermaßen. Ersatz-Abwehrchef Adam Bodzek hatte sich wegen einer Fieberattacke kurzfristig abgemeldet. Comebacker Tobias Levels, der zuletzt gegen Hannover nach drei Wochen Zwangspause ein paar Minuten rangedurft hatte, rückte in die Innenverteidigung. Wie schon beim 2:0 über den HSV, als sich der Ex-Gladbacher am Knie verletzt hatte.

Der beim 2:1 über Hannover gelb-gesperrte Robbie Kruse rückte in die Startelf zurück. Für den Australier musste Axel Bellinghausen auf die Bank. Die auf dem Papier offensive Startaufstellung mit Dani Schahin vorn, „Spielmacher“ Ken Ilsø dahinter und die die Seiten wechselden Kruse und Stefan Reisinger auf den Außenpositionen versprachen Angriffsdruck aufs OFC-Gestänge.

Offenbach verkaufte sich teuer

Allein, es war nicht viel von Fortuna zu sehen. Die in weinrot gedressten Drittliga-Kicker verkauften, aller spielerischer Defizite zum Trotze, ihr Fell teuer. Ließen in der über weite Strecken faden ersten Halbzeit nur Weitschüsse des Favoriten zu. Fink per missglücktem Dropkick (21.) und Ilsø aus gut 18 Metern Distanz (27.) zielten dabei aber auch nicht wirklich gefährlich.

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Auf der Gegenseite musste Keeper Fabian Giefer nur einmal Kopf und Trikotkragen riskieren. Stefan Vogler nutzte das halbherzige Vorgehen von Levels und Juanan, legte sich im Solo aber den Ball zu weit vor. Giefer boxte die Kugel, quer in der Luft liegend, vor der OFC-Alleinspitze ins Seitenaus (43.).

Haariger wurde es für Giefer und Kollegen nach der Pause. Kickers-Talent Andre Hahn tauchte im Fortuna-Strafraum frei vor dem Keeper auf. Giefer rettete im Eins-gegen-Eins-Duell (56.). Fünf Minuten später stand Vogler im Sechzehner frei, traf aber die Kugel nicht richtig. Weitere drei Minuten darauf brannte es noch mehr. Tobias Levels stieg gegen Mathias Fetsch im Strafraum hart ein. Referee Felix Zwayer entschied auf Schwalbe des Offenbachers. Was man auch leicht hätte anders pfeifen können.

Schwacher Schahin

Coach Meier holten den schwachen Schahin vom Feld, aber auch unerwartet Ilsø, der lange einer der wenigen Aktivposten gewesen war. Folge: Reisinger wechselte in die Mittelfeldmitte, der Gladbacher 1:0-Pokalschütze Nando Rafael ging nach vorn, Du-Ri Cha auf die rechte Seite. Brachte aber nicht wirklich etwas.

Die Fehlpässe im Spielaufbau nahmen nicht ab, das Angriffsspiel erlahmte. Dann schlug der OFC zu. Hahns Schuss ins kurze Eck wehrtze Keeper Giefer noch ab. Gegen Fetschs Abstauber war aber auch der Torsteher machtlos. Voglers Schieber in die linke Torecke zum 2:0 besiegelte Fortunas Pokalaus – das dem Klub 1,1 Millionen Euro kostet, die nun im Viertelfinale aus TV-Einnahmen und Bandenwerbung nicht in die Kassen fließen.

Was naturgemäß für unterschiedliche Emotionen sorgte. „Sensationelle Leistung“, jubelte Offenbachs umstrittener Trainer Arie van Lent nach der Partie. Fortuna-Kapitän Andreas Lambertz hingegen war entsprechend niedergeschlagen: „Das ist sehr bitter.“