Dortmund. Fortuna Düsseldorfs Gegner Borussia Dortmund ist derzeit in Topform. Nach der Galavorstellung gegen Ajax Amsterdam in der Champions League siegte der BVB auch im Bundesliga-Spiel beim FSV Mainz. Mit Traumtoren belohnt sich der Doublesieger für die harte Arbeit. Borussia Dortmund im Teamcheck.
Die Borussen aus Dortmund könnten in diesen Tagen vermutlich auch über Wasser gehen. Zum Beispiel Robert Lewandowski: Der hat in den vergangenen 14 Tagen acht Tore geschossen, dabei vier Doppelpacks in Folge erzielt. Oder Marco Reus; Der Neuzugang aus Mönchengladbach zahlt die 17,1 Millionen Euro, die die schwarzgelbe Borussia an die grün-weiße vom Niederrhein überwiesen hat, mit wichtigen Toren zurück. Er erzielte unter anderem in Manchester, in Madrid und in Amsterdam jeweils das 1:0. Oder Mario Götze; der bei alter Stärke angelangte Ausnahmespieler, dessen Mitwirken gegen Fortuna auf Grund eines Pferdekusses allerdings unwahrscheinlich ist, hat in 20 Pflichtspielen schon neun Tore vorbereitet.
In Mainz, beim jüngsten 2:1-Sieg des Double-Siegers, spielte Götze vor dem zweiten Dortmunder Treffer einen grandiosen, einen vernichtenden Pass durch einen Raum, den es eigentlich gar nicht gab. Und obwohl dieses Geschoss bretthart bei Lewandowski ankommt, klebt der Ball an dessen Fuß, ehe er diesen nur Sekunden später wieder verlässt und über den heraus geeilten Torwart Wetklo hinweg ins Tor fliegt. Es war eine Kombination, deren Anblick jeden Komponisten zu einer Sinfonie inspirieren könnte.
Das ist der schöne Teil des Dortmunder Spiels, der mitunter berauschende. Dazu gehört – und erst das macht diese Mannschaft aus – der notwendige Teil; jener, der dem Kater danach vorbeugt. Eine unbeugsame Defensive.
„Wer nicht mit nach hinten arbeitet, ist ein Arschloch“
Sie ist die Basis der Kloppschen Fußballphilosophie. „Wer nicht mit nach hinten arbeitet, ist ein Arschloch“, hat der Trainer vor dem Hinspiel gegen Real Madrid in seiner Ansprache an die Mannschaft gesagt. Borussia gewann 2:1.
Auch wenn es romantisch klingen mag: Beim BVB ist sich eben niemand für nichts zu schade. 360 km sind die Dortmunder in der zurückliegenden englischen Woche als Mannschaft gelaufen. Nicht etwa nach Amsterdam und halb wieder zurück, sondern gegen Greuther Fürth, in Amsterdam und in Mainz. Sven Bender ist am Samstag am weitesten gelaufen (12,3 Kilometer). Und er hat am meisten Zweikämpfe bestritten (30). Das alles mit gebrochener Nase – aber ohne schützende Carbon-Maske.
Sven Bender ist die Fleisch gewordene „Monster-Mentalität“, die sein Trainer später der ganzen Mannschaft attestierte. Es wird wohl nicht mehr lange dauern, bis die ersten ernsthaft glauben, diese Borussen könnten auch über Wasser gehen.