Düsseldorf. Fortuna-Trainer Norbert Meier hatte vorab von „unglaublichen Möglichkeiten“ des Tabellenletzten aus Wolfsburg gesprochen. In der zweiten Halbzeit deuteten die runderneuerten Niedersachsen mit Lorenz-Günther Köstner auf der Bank ihr Potenzial an. Die Düsseldorfer verloren ihr Heimspiel gegen die „Wölfe“ mit 1:4.
Zwei Tage nach der Trennung von seinem Meistertrainer Felix Magath hat der VfL Wolfsburg auch seine Negativserie abgeschüttelt. Mit Lorenz-Günther Köstner auf der Bank feierten die runderneuerten Niedersachsen ein 4:1 (0:0) bei Fortuna Düsseldorf und damit ihren ersten Sieg seit dem ersten Spieltag in der Fußball-Bundesliga.
Erst in der zweiten Halbzeit deutete Wolfsburg sein enormes Potenzial an: Nach vier Zu-Null-Niederlagen in Serie erlöste Bas Dost die „Wölfe“ mit dem ersten Treffer nach 457-minütiger Flaute. Das Tor in der 50. Minute wirkte befreiend: Nur drei Minuten später traf Ivica Olic, ehe Dost (64.) nachlegte. Zudem verwandelte Diego (78.) wie auf der anderen Seite Jens Langeneke (70.) einen Foulelfmeter. Düsseldorf wartet weiter auf seinen ersten Heimsieg der Saison. Fortuna-Akteur Oliver Fink sah in der 77. Minute wegen einer Notbremse zudem die Rote Karte.
Fortuna-Trainer Norbert Meier hatte vorab von den geradezu „unglaublichen Möglichkeiten“ des Tabellenletzten aus Wolfsburg gesprochen - dabei schwang die Befürchtung mit, es könnte nun ein entfesselter VfL in die mit 45.673 Zuschauern besetzte Arena kommen. Davon war jedoch erst einmal nichts zu sehen.
Wolfsburgs Startelf radikal umgebaut
Der Blick auf die Aufstellung zeigte, dass Köstner „aus dem Bauch heraus“, wie er kurz vor dem Anpfiff sagte, radikal umgebaut hatte: Sechs Neue standen im Vergleich zum blamablen 0:2 gegen den SC Freiburg in der Startelf, darunter der Spielmacher Diego, Josue, Marcel Schäfer und Simon Kjaer. Weichen mussten weniger prominente Namen wie Ferhan Hasani, Robin Knoche und Vieirinha.
Erwartungsgemäß hatten die Gäste deutlich mehr Ballbesitz, was sich allerdings erst kurz vor der Pause in Torchancen niederschlug. Einen Kopfball von Dost (45.) lenkte Fortunas starker Torhüter Fabian Giefer an die Latte, wenige Sekunden zuvor war er schon bei einem Querschläger seines Mitspielers Adam Bodzek hellwach gewesen.
Insgesamt wirkte die Wolfsburger Mannschaft zunächst uneingespielt und fragil, schließlich hatte sie seit der Trennung am Donnerstag nur wenige Male ohne Magath trainiert. Dosts Treffer allerdings änderte alles, plötzlich nahmen die Wolfsburger den Kopf hoch und legten los. Fast jeder Schuss war nun ein Treffer.
Düsseldorf hatte wenig zu bieten
Mit der Ausnahme einer frühen Kontergelegenheit (11.) hatte Düsseldorf lange wenig zu bieten, die Folgen vieler technischer Fehler waren Fouls aus Verlegenheit. Phasenweise lief das Spiel komplett am Aufsteiger vorbei, der in den 20 Minuten nach der Pause vorgeführt wurde. Erst als es bereits hoffnungslos schien, lief es beim Gastgeber zumindest etwas besser.
Beste Wolfsburger waren Dost und Olic, die allerdings lange unauffällig gewesen waren. Bei der Fortuna überzeugte allenfalls Giefer. (sid)