Über eine erstaunliche Atmosphäre in der Düsseldorfer Arena beim 0:5 gegen den FC Bayern München.
Die wiederholt erstaunlich positive Arena-Atmosphäre am Samstagnachmittag hatte nicht wirklich etwas mit Trotz zu tun. Oder etwa mit Karneval. Nein, die Anhänger sind schlicht stolz, wieder zum erlauchten Kreis jener 18 Vereine zu gehören, die Deutschlands Fußballelite bilden. Man feiert mit ausgeprägtem Gespür für die Gesamtsituation, die Arbeit des Vereins, sich selbst, große Nachmittage. Das erzeugt einen Fortuna-Geist, den es früher in Düsseldorf allenfalls punktuell gegeben hatte.
Das 0:5 gegen überragende Bayern kippte auf den Rängen niemand aus den Schuhen. Wäre ja auch ein mittleres Fußballwunder gewesen, hätte die angeschlagene Fortuna dem Meister Paroli geboten. Dabei sein ist zwar in der Bundesliga nicht alles. Im Falle der Fortuna aber schon eine Menge.
Selbstkritik vorausgesetzt: Sehen die Kicker das genauso? Es wird die vordringliche Aufgabe von Cheftrainer Norbert Meier in den nächsten Tagen sein, dies seinen Protagonisten unterstützend zu verdeutlichen. Chancenlosigkeit hin oder her: Bayern München kann kein Fortuna-Maßstab sein. Und mit einem Pluspunkt hatte, mit Ausnahme von Schelm Campino natürlich, wohl niemand ernsthaft gerechnet.
Die enorme Rückendeckung der vier Arena-Tribünen wird den Meier-Mannen am Samstag gegen Schlusslicht Wolfsburg wieder Halt geben. Vielleicht gelingt gegen die zweitteuerste Bundesliga-Truppe hinter den Bayern eine Überraschung. Der grün-weiße Tank dürfte jedenfalls nicht vor Selbstvertrauen überlaufen. Die Wahrscheinlichkeit ist im Vergleich zur Bayern-Demonstration größer, dass sich die Kontrahenten auf Augenhöhe begegnen werden. Auch wenn die Spieleretatrelation von rund 15:70 Millionen Euro dies auf dem Papier nicht vermuten lässt.