Fortunas Mittelfeldantreiber Andrey Voronin nutzte die unverhofft schnelle Chance gegen Schalke 04 nach seiner Bankpause in Fürth nicht.
Die einzige kritische Frage eines denkwürdigen Fußballabends beantwortete Norbert Meier nur vordergründig salomonisch. Fortunas Cheftrainer enthielt sich eines Urteils im Bezug auf die Leistung seines nach 55 Minuten ausgewechselten Spielmachers Andrey Voronin. Und gab es irgendwie doch ab. „Wir gewinnen zusammen, wir verlieren zusammen. Und spielen auch zusammen Unentschieden“, erklärte Meier durchaus vielsagend.
Die Bankpause in Fürth hatte der Ukrainer als wenig amüsant empfunden. In der Halbzeitpause machten sich alle Fortunen inklusive Ersatzkeeper Robert Almer warm. Voronin hielt das für unnötig. Coach Meier gewährte seinem teuersten Neuzugang nur drei Tage später gegen Schalke die nächste Startchance, obwohl Stellvertreter Ken Ilsø in Franken ordentlich gespielt und auch das Tor zum 2:0-Endstand erzielt hatte.
Doch der technisch versierte Voronin, schon gegen Freiburg im Heimspiel nicht gerade ein Quell der Spielfreude, nutzte seine Chance nicht, die aktuell kritischen Eindrücke flink zu verwischen. Zwischenzeitlich fiel der zentrale Mittelfeldspieler nur dadurch auf, dass er sein Jersey spazieren trug. Es mangelte deutlich an der Laufbereitschaft gegen einen ballsicheren, schnell spielenden Schalker Favoriten.
Meier korrigierte seine Formation kurz nach der Pause, ging volles Risiko und wurde belohnt. Es wäre sicher etwas vermessen, Voronin jetzt hier als einzigen Verlierer des Fußballabends hinzustellen. So gesehen hat Meier mit seiner oben erwähnten Aussage schon recht.
Intern dürfte der Trainer sicher das eine oder andere Wort verlieren. Mangelnde Laufbereitschaft kann schnell zu mehr als einem Luxusproblem werden. Meier weiß das. Er kennt Voronin gut genug. Und wird seine Schlüsse ziehen. Zum Wohle der Mannschaft.