Düsseldorf. Für das zweite Bundesliga-Auswärtsspiel der Fortuna am kommenden Samstag beim VfB Stuttgart wird noch ein Startangreifer für den knieverletzten Stefan Reisinger gesucht. Dani Schahin, Doppel-Torschütze in Augsburg, ist der Favorit.
Ein Satz reichte Mittwochvormittag aus. Und man wusste sofort, dass Nando Rafael die afrikanische Gelassenheit auf dem schwarzen Kontinent zurückgelassen hatte. „Eigentlich“, startete der 28-jährige Angolaner das verbale Nachspiel im Anschluss ans Vormittagstraining leicht hektisch, „habe ich ja keine Zeit.“ Ein paar Minuten wurden es dann doch noch. Zwischen dem südafrikanischen Simbabwe, der rheinischen Fortuna und dem dritten Bundesliga-Match am Samstag (15.30 Uhr, live im DerWesten-Ticker) beim VfB Stuttgart gibt es schließlich das eine oder andere zu berichten.
Der Frust über die 1:3-Pleite in der Afrika-Cup-Qualifikation hatte sich bei Nando Rafael immerhin schon etwas gelegt. „Wir haben uns in einem Trainingslager in Südafrika gut vorbereitet, sind dann aber gar nicht in die Partie gekommen“, erklärte der Angreifer.
Holpriger Kunstrasen in Harare
Auf dem holprigen Kunstrasen in Harere leisteten sich einige der jungen, unerfahrenen Kicker eklatante Fehler. „Die werden selbst von einer Mannschaft hart bestraft, die weiß, dass Angola eigentlich das bessere Team stellt.“
Am 13. Oktober will Rafael versuchen, mit seinen schwarzen Impalas im Rückspiel doch noch die Afrika-Cup-Endrunde 2013 in Südafrika zu erreichen. Ein 2:0 muss (mindestens) her. „Das können wir schaffen“, versichert der Fortuna-Neuzugang. Der auf eine erneute Einladung hofft. Und gleichzeitig auf einen Familienbesuch im einstigen Heimatland.
Mit dem gleichen Ergebnis übrigens hatten die Rothemden ihr Bundesliga-Rückkehr-Match in Augsburg gewonnen. Aber erst, als Nando Rafael vom Feld gewunken war. Ersatzmann Dani Schahin, gestern im Nachmittagstraining übrigens geschont, machte spät beide Treffer. Und dürfte als Favorit auf den Angriffsposten am Samstag in Stuttgart gelten. Der bisherige Starter Stefan Reisinger fällt schließlich knie-verletzt aus.
„Ein Stürmer lebt von Momenten“, versichert Nando Rafael, „Dani ist reingekommen und hat seine Chance leichtfüßig genutzt.“ Dass der ehemalige Mönchengladbacher mit seinen Vorstellungen bisher nicht zufrieden ist, braucht er kaum betonen: „Ich habe noch nicht mein bestes Spiel gezeigt.“
Rafael weiß um die Konkurrenz auf seiner Position. Selbst Jungspund Gerrit Wegkamp ist nah dran. Der 19-jährige Osnabrücker wurde jüngst von Cheftrainer Norbert Meier gelobt und darf vermutlich zumindest auf einen Bankplatz hoffen.
Das dürfte für den eigentlich aussortierten Finnen Timo Furuholm jedoch nicht gelten. Der Nationalspieler trainiert zwar weiterhin mit, ist aber sportlich kein Thema.
Ob man das auch für Ken Ilsø so behaupten kann? Die Schokoladenposition des Dänen hinter der Spitze ist mit Andrey Voronin spielerisch gut und prominent besetzt. Vielleicht denkt Coach Meier ja auch darüber nach, Ilsø wie einst in Liga zwei mal wieder als eine Spitze zu bringen, die sich technisch versiert und schnell durchaus mit Voronin ergänzen könnte. „Es gibt viele Möglichkeiten. Und der Trainer entscheidet“, betont Nando Rafael trocken. So viel Zeit musste noch sein. Und Samstag, kurz vor 15.30 Uhr, sind eh alle schlauer.
Robbie Kruse kam am Mittwochmorgen
Übrigens: Fortuna-Australier Robbie Kruse kam am Mittwoch pünktlich zum Ende des Vormittagstrainings an der Arena an. Reichlich müde. Und natürlich auch frustriert. Nach der 1:2-Niederlage in Amman gegen Jordanien hängt die WM-Qualifikation der „Socceroos“ für das Turnier 2014 in Brasilien am seidenen Faden. „Wir waren verdammt schlecht, haben aber noch alle Chancen“, erklärte Kruse. Der saß nach dem Match nachts um 2 Uhr im Flieger und kam sichtlich übermüdet via Frankfurt am Rhein an. „Gegen Flüge nach Australien war das diesmal aber nur ein Katzensprung“, versicherte der Mittelfeldspieler grinsend.