Düsseldorf. . Nach zwei Saisons bei Celtic Glasgow nebst Meistertitel, Pokalsieg und Europa-League-Spielen will sich Du-Ri Cha nun mit seinen Stärken bei Fortuna einbringen. Sein Vater, der ehemalige Bundesliga-Profi Bum-Kun Cha, wird die Leistung seines Sohns auch in Düsseldorf verfolgen.
Das verschmitzte Lächeln hat er vom Papa. Da besteht nun wirklich kein großer Zweifel. Und wer schon etwas länger im Profifußball unterwegs ist, der sieht in Fortunas Neuzugang Du-Ri Cha auch ein wenig die Gesichtszüge des ersten Südkoreaners in der Bundesliga. Der heute 59-jährige Bum-Kun Cha wechselte 1978 nach Deutschland, kam beim Aufsteiger SV Darmstadt 98 aber wegen seines parallelen Wehrdiensteinsatzes nur einmal zum Zug. Erst in der Saison darauf, 1979, startete „Cha Bum“, wie die einstige WDR-2-Radio-Legende Kurt Brumme („Sport und Musik“) den Ostasiaten stets prägnant titelte, zu 307 Spielen, 98 Toren und zehn Bundesliga-Saisons durch. Für Eintracht Frankfurt und Bayer 04 Leverkusen.
Von Bielefeld bis Freiburg
„Was macht der Papa eigentlich heute?“ Auf diese Frage war Sohnemann Du-Ri, immerhin auch schon 31 Lenze alt, vorbereitet. „Es geht ihm auf jeden Fall gut“, versichert Cha, der in Frankfurt das Licht der Welt erblickte und akzentfreies Deutsch spricht. Kein Wunder bei seiner nun sechsten Deutschland-Station. Vor Fortuna liegen Arminia Bielefeld, Eintracht Frankfurt, FSV Mainz 05, TuS Koblenz und der SC Freiburg.
Fast vergessen: Bum-Kun Cha leitet in Südkoreas 1988-er Olympia-Stadt Seoul eine Fußballschule. Und kommentiert für Fernsehsender natürlich die populärste Ballsportart des Planeten. Demnächst auch bei den Olympischen Spielen in London.
Klar verfolgt Papa Cha die Rückkehr vom Filius in die Bundesliga genau. MBC Sports überträgt für seine 50 Millionen Einwohner einige Partien pro Spieltag live nach Südkorea.
„Ich muss damit rechnen, dass es nachts Spielanalysen per Telefon gibt“, betont Du-Ri Cha. Würde die Fortuna an einem Samstag um 15.30 Uhr live gezeigt, schlägt es in Südkorea schon 23.30 Uhr. Wegen der enormen Zeitverschiebung. Und weil der Papa auch als Trainer ein Experte ist, dürfte er der größte Kritiker für den Sohnemann sein.
Nationaltrainer Südkoreas
Bum-Kun Cha betreute die Nationalmannschaft in den Jahren 1997 und 1998, außerdem die südkoreanischen Erstligisten Hyundai Tigers und Suwon Blue Wings (2004 bis 2010!), zwischenzeitlich den FC Shenzhen in der Chinese Super League. Seit 2010 lässt es Du-Ri Chas Vater etwas ruhiger angehen. Und beobachtet den Sohnemann sicher umso intensiver. Fernsehen und auch Internet machen es leichter möglich als vor einigen Jahren.
Nach zwei Saisons bei Celtic Glasgow nebst Meistertitel, Pokalsieg und Europa-League-Spielen will sich Du-Ri Cha nun mit seinen Stärken bei Fortuna einbringen. „Ich bin ein Arbeitertyp, laufbereit und schnell auf der rechten Spielfeldseite unterwegs“, sagt der Neuzugang. Ob Cheftrainer Norbert Meier seinen Südkoreaner eher defensiv oder offensiv sieht? „Ich fühle mich, wenn ich Außenverteidiger spielen sollte, nicht nur als defensiver Mann. Kommt ja immer drauf an, was man aus seiner Position im Spiel so macht.“ Du-Ri Chas Worte werden nicht nur dem Coach gefallen.