Düsseldorf. Vor der ersten Trainingseinheit des Fußball-Bundesliga-Neulings Fortuna Düsseldorf bat Trainer Norbert Meier zu einer Vorstellungsrunde in die Umkleidekabine. Denn die Neulinge in der Mannschaft sind plötzlich in der Überzahl.

Manchmal muss man es so machen wie früher in der Schule. Vor der gestrigen ersten Trainingseinheit als Fußball-Bundesliga-Rückkehrer mit einem Laktattest bat Fortunas Cheftrainer Norbert Meier seine Mannen zur Vorstellungsrunde in die Umkleidekabine. Weil die Neulinge im Team plötzlich in der Überzahl sind. „Alles, was ihr über mich gelesen habt“, so führte sich der Coach augenzwinkernd ein, „stimmt.“

Die gute Laune beim ersten Training im nassen Tropenwetter vor rund 300 Augenzeugen war auch der großen, freudig erwarteten Herausforderung geschuldet, die auf das rot-weiße Team wartet.

„Auf das große Kaliber vorbereiten“

„Wir haben die Möglichkeit Bundesliga mit beiden Händen gegriffen. Jetzt müssen wir uns gut auf das große Kaliber vorbereiten“, betonte Meier nach der ersten (kleinen) Fitnesseinheit. Und nannte sogleich die Tugenden: Laufbereitschaft, eine gute Kondition, schnelles Umschalten von Abwehr auf den Angriff, gut gegen den Ball arbeiten, wenn ihn der Gegner besitzt, die weniger werdenden Chancen zu Toren nutzen!

Der Kampf um die Startplätze hat großflächig begonnen. „Jeder ist seines Glückes Schmied“, sagt Meier. Und sieht derzeit nur einen Platzhirschen bei Fortuna: Aleks Spengler, der stets umtriebige, herzhaft engagierte Betreuer.

Vorstandschef Peter Frymuth hatte sich froh gelaunt unter die rund 300 Besucher an der Kleinen Kampfbahn gemischt. Auch wenn der juristische Nachschlag zum Relegationsrückspiel gegen Hertha BSC Berlin (2:2) noch nicht ausgestanden ist.

Der Einspruch gegen das Startgeisterspiel gegen Borussia Mönchengladbach nebst 100 000 Euro Geldstrafe wird das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes in einer mündlichen Verhandlung beschäftigen. Ob die erste Instanz dann vom Strafmaßvorschlag des Kontrollausschusses abweicht, ist zweifelhaft. Die nächste Instanz, die Fortuna anrufen würde, wäre das Bundesgericht.

„Ob nun Pyrotechnik oder die Spielfeldstürme gegen den MSV Duisburg und Hertha BSC: Es sind Dinge passiert, die nicht passieren dürfen. Trotzdem ist das Strafmaß für uns nicht akzeptabel“, so Frymuth. An Spekulationen darüber, Fortuna könnte versuchen, die Strafe auf das zweite Heimspiel gegen den SC Freiburg zu schieben, beteiligt sich der Fortuna-Boss nicht: „Das ist pure Kaffeesatz-Leserei!“

Da schielt er, um die gute Laune zu bewahren, lieber auf den Dauerkartenverkauf. Nein, Zahlen gebe es noch nicht. Spaß hätte Frymuth allerdings daran, die Marke des Gladbacher Nachbarn aus der Vorsaison zu knacken. Das wären 27 500. In diesem Falle wäre die konservative Zahl im Etat von 35 000 Zuschauern pro Heimspiel wohl kaum noch zu unterbieten. „Unsere Fans lassen sich vom Geisterspiel-Urteil nicht beirren“, betont Frymuth.

Gegner für das Arena-Eröffnungsspiel steht noch nicht fest

Und ist sich sicher, dass der Klassenerhalt für die Fortuna drin ist: „Es liegt in der Natur des Menschen, Erreichtes zu verteidigen. Selbst wenn es ein verdammt schwerer Weg wird.“

Übrigens: Der attraktive Gegner für das Arena-Eröffnungsspiel am 11. August steht noch nicht fest. Dafür aber, dass der Arena-Wintercup am 12. oder 13. Januar steigt – vermutlich mit einer etwas internationaleren Besetzung. Zuletzt waren drei Bundesligisten dabei.