Düsseldorf. Der Fortuna-Fan, der den Elfmeterpunkt während des chaotischen Platzsturms im Relegationsrückspiel gegen Hertha ausgegraben hatte, hat sich laut Medienberichten öffentlich entschuldigt. Er habe dem Verein nicht schaden wollen.

Er war auf allen Fernseh- und Fotoaufnahmen zu sehen. Er, der Fortuna-Fan der sich nach dem vermeintlichen Abpfiff und Platzsturm der Fans im Relegationsrückspiel gegen Hertha BSC (2:2) am Elfmeterpunkt zu schaffen gemacht hatte, um diesen als Andenken an einen großen Abend mit nach Hause zu nehmen. Dumm nur, dass das Spiel da noch gar nicht vorbei war.

Nun zeigt der treue Fan Reue: "Ich möchte nicht, dass Fortuna wegen eines Missverständnisses bestraft wird. Ich möchte mich bei Norbert Meier und der Mannschaft entschuldigen", sagte er dem Express.

Der Fan - der nach eigener Aussage anonym bleiben möchte, aber trotzdem bereitwillig fürs Foto posiert - wurde zunächst noch gefeiert, erntete im Internet aber bald eine Menge Spott, wurde als "Elfmeter-Depp" beschimpft. "Ich komme damit klar, ich bin ein lustiger Kerl. Wenn ich derzeit irgendwo bin, werden Handys gezückt, Fotos geschossen, es wird hinterm Rücken getuschelt. Wichtig ist mir nur, dass Fortuna keinen Schaden nimmt", sagte er dem Express.

Der Rasen-Klau könnte womöglich auch noch ein rechtliches Nachspiel für den 35-Jährigen haben: Laut "Welt online" prüft die Staatsanwaltschaft Düsseldorf die Aufnahme von Ermittlungen gegen die Fans, die Rasen oder Tornetz als Souvenir vom Spielfeld mitgenommen haben. 

"Ich würde nie etwas tun, was Fortuna schadet"

Der Mann hatte im Chaos der auf den Platz stürmenden Fans den Elfmeterpunkt mit einer abgebrochenen Fahnenstange ausgegraben. "Es ist der Traum von jedem Fan, ein Stück Aufstiegsrasen mitzunehmen. Und der Elfmeterpunkt ist der königlichste Punkt des Rasens", begründete der Anhänger seine Souvenirjagd.

Dass das Spiel zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht vorbei war, fiel ihm nicht auf. "Ich habe erst als ich vom Rasen runter bin gemerkt, dass das Spiel noch nicht beendet ist. Ich war total perplex. Ich würde doch nie etwas tun, was Fortuna schadet. Im Gegensatz zu 90 Prozent aller Zuschauer war ich schon in der Oberliga dabei. Vor zwei Jahren war ich total traurig, weil ich keine Karten fürs Aufstiegsspiel gegen Bremen bekommen habe", beschreibt er die Situation im Express.

Die Berliner hatten aufgrund der Vorfälle Einspruch gegen die Wertung des Spiels eingelegt. Am Freitag entscheidet das DFB-Bundesgericht, nachdem Hertha in erster Instanz vor dem Sportgericht gescheitert war. (mit sid)