Düsseldorf. Axel Bellinghausen kehrt zur Fortuna zurück. Der aktuell noch für den FC Augsburg kickende Blondschopf absolvierte am Montag in Düsseldorf den nötigen Medizincheck, sein Vertrag gilt bis 30. Juni 2015. „Für uns ist Axel eine sportlich gute Verstärkung. Er ist in der Lage, das Spiel umzugraben“, sagt Trainer Norbert Meier.

Diese Fortuna-Geschichte gilt intern eigentlich schon als gern gebrachter Klassiker medialer Detektivarbeit. Leider hat niemand darüber eine Strichliste angefertigt, wie oft in den vergangenen Jahren über diverse Informationskanäle, vor allem in einer Boulevardzeitung, über die Rückkehr des ehemaligen Düsseldorfers Axel Bellinghausen spekuliert worden ist.

Im Sommer 2005 hatte der Blondschopf die Rothemden in Richtung Fußball-Bundesligist 1. FC Kaiserslautern verlassen. Sieben Jahre (!) später soll die endlos lange Geschichte von der Rückkehr des mittlerweile 28-jährigen linken Außenverteidigers und Mittelfeldkickers mit Vorwärtsdrang endlich rund sein: Der aktuell noch für Bundesliga-Neuling FC Augsburg kickende Blondschopf absolvierte gestern Vormittag in Düsseldorf den nötigen Medizincheck. Und läuft ab Sommer tatsächlich für Fortuna auf. Der Vertrag gilt bis 30. Juni 2015.

Bellinghausen beim FCA Publikumsliebling

Damit tauscht der gebürtige Siegburger zunächst einmal die Bundesliga gegen das Unterhaus ein. Vorausgesetzt, der FC Augsburg bleibt auf Platz 15. Und die Fortunen verpassen den direkten Aufstieg.

Bemerkenswert ist allerdings, dass die Fuggerstädter in Bellinghausen aufgrund seiner dynamischen Spielweise im linken Mittelfeld einen Publikumsliebling ziehen lassen. Der dazu von Trainer Jos Luhukay zuletzt stets eingesetzt wurde. Dies nach einem fast dreimonatigen Ausfall. Bellinghausen hatte sich Anfang November eine Meniskusverletzung im Knie zugezogen, musste operiert werden und stieg erst Ende Januar wieder ins Mannschaftstraining ein.

Seit „Bello“ wieder in der Startelf der Schwaben steht, ging kein Match mehr verloren. Rot-Grün ist seit fünf Partien ungeschlagen und darf tatsächlich auf den direkten Bundesliga-Verbleib hoffen. Es wäre eine der größeren Sensationen der Erstliga-Historie.

Noch vor sechs Wochen standen die Zeichen in Augsburg klar auf Trennung. Der Verein wollte den auslaufenden Vertrag vom Sommer 2009 nicht verlängert, sich lieber auf allen Positionen spielerisch verbessern. Bellinghausen beschäftigte sich spätestens da mit einer Rückkehr ins heimatliche Rheinland.

Die Toppartien des Leistungsträgers brachten einige beim FCA zum Umdenken. Verständlich allerdings, dass der Ex-Fortune nun keine Lust mehr hatte, verbal und gedanklich den Salto rückwärts zu vollführen. Typischer Fall von verpokert, könnte man schreiben. Aus Augsburger Sicht. Noch im Heimspiel gegen Mainz 05, als der Bald-Fortune den 2:1-Siegtreffer aufgelegt hatte, skandierten die FCA-Fans mit „Bello“-Plakaten für einen Verbleib ihres Schokoladenkickers.

Bei Fortuna wird sich vor allem Kapitän Andreas Lambertz freuen. Der hat schließlich mit Axel Bellinghausen in zwei Oberliga-Spielzeit (2002 bis 2004) und einer Regionalliga-Saison (2004-05) zusammengekickt.

„Für uns ist Axel eine sportlich gute Verstärkung. Er ist in der Lage, das Spiel umzugraben“, lobte Cheftrainer Norbert Meier gestern im NRZ-Gespräch.

Bellinghausen ist nach dem Fürther Angreifer Dani Schahin, dessen Vertrag ohne Option bis 30. Juni 2015 läuft, dem Chemnitzer Mittelfeldkicker Ronny Garbuschewski (bis 2015) und dem Dortmunder U-23-Spieler Ivan Paurevic (bis 2014) der vierte Neuzugang für die Saison 2012/13.