Düsseldorf. Fortuna Düsseldorf spielt bei den Bayern 3:3 und stürzt den Meister noch tiefer in die Krise. Vor allem Lukebakio sorgt in München für Magie.
Er wollte nur noch rennen, vor Freude, vor Glück. Dodi Lukebakio hatte gerade das 3:3 erzielt beim FC Bayern. In der Nachspielzeit. So holte Fortuna Düsseldorf tatsächlich einen Punkt beim FC Bayern München, der weiter in der Krise steckt.
Bayern verliert den Kontakt zum Tabellenführer
Die Tore erzielten Niklas Süle (17.) und Thomas Müller (20., 58.) für den Rekordmeister. Aber der Held dieser Partie war Lukebakio, der für alle Fortuna-Tore sorgte (44., 77., 90.+3). Die Düsseldorfer verharren so zwar auf dem 17. Tabellenplatz, haben nun aber einen unerwarteten Zähler eingesammelt und jetzt neun Punkt auf dem Konto. Der FC Bayern hingegen verliert den Kontakt zu Spitzenreiter Borussia Dortmund.
Fortuna entwickelt Magie in München
Die Fortuna wollte vor allem ein wenig Magie entwickeln. Den Traum von der Sensation leben lassen. Den gut 8000 Anhängern beweisen, dass hier in München, beim millionenschweren Rekordmeister, etwas zu holen war.
Deswegen begann die Mannschaft von Friedhelm Funkel wie aufgepeitscht. Aufgestellt im 4-1-4-1 grätschte Kapitän Oliver Fink im Mittelfeld. Als einzige Spitze versuchte Dodi Lukebakio, für Entlastung zu sorgen. Und überhaupt sollten alle mutig spielen, rennen, kämpfen. Was zu Beginn klappte. Lukebakio (1.) und Takashi Usami (3.) hätten getroffen, wäre da nicht Bayern-Kapitän Manuel Neuer gewesen. Für kurze Zeit nährte die Elf den Traum von der Sensation, die Fans schrien, die Spieler ackerten. Bis Niklas Süle kam.
Der Abwehrhüne verteidigte gemeinsam mit Jerome Boateng für den FC Bayern, Mats Hummels hockte nur auf der Bank. Und sah, wie es Lukebakio in der 17. Minute nicht schaffte, den Ball nach einer Ecke aus dem Sechzehnmeterraum zu dreschen. Stattdessen landete dieser vor den Füßen von Süle, der kompromisslos die rechte Ecke anvisierte – und traf (17.).
2:0 für Bayern nach gerade einmal 20 Minuten
Nur kurze Zeit später streichelte Boateng das Leder über die Viererkette der Fortuna, die gerade wohl noch grübelte, wie denn die Führung hatte fallen können. Jedenfalls konnte Thomas Müller ungestört durch den Sechzehnmeterraum fliegen, sich dabei verrenken, den Ball annehmen und diesen an Torhüter Michael Rensing vorbei spitzeln. 2:0 nach gerade einmal 20 Minuten, da schien es so, als würde diese Partie dann doch so normal verlaufen, wie es viele Experten erwartet hatten.
Aber in der Folge schaffte es der FC Bayern nicht, konsequent nach vorne zu spielen. Es fehlte an Inspiration, auch an Leidenschaft. Klar, Robert Lewandowski hätte zweimal treffen können (34., 38.), doch der letzte Kick war nicht zu spüren.
Glaube an die Sensation
Und so lebte er noch ein wenig, der Fortuna-Glaube an die Sensation. Vor allem, als in der 44. Minute plötzlich Jean Zimmer in Bayerns Sechzehnmeterraum auftauchte. Er erst zum Fallrückzieher ansetzte, dabei aber eher stolperte. Es dann aber doch schaffte, den Ball auf Lukebakio weiterzuleiten. Der Leihspieler hatte zuvor schon gute Ansätze gezeigt, jetzt ließ er Neuer keine Chance und erzielte den Anschlusstreffer. Magie, da war sie wieder.
Sie sollte auch in Halbzeit zwei noch anhalten, bis Leon Goretzka durch einen langen Pass zu Joshua Kimmich das Spiel auf die rechte Seite verlagerte, so die Düsseldorfer Abwehr auseinanderriss (58.). Kimmich spielte auf Lewandowski, der spielte auf Müller, der unter der Woche noch sein 100. Länderspiel absolviert hatte. Jetzt schlenzte er den Ball in die linke Ecke. Sein nächster Treffer.
Doch noch immer war die Partie nicht entschieden. Weil Lukebakio in der 77. Minute alleine auf Neuer zulief, ihm wieder keine Chance ließ. Schiedsrichter Sven Jablonski pfiff zwar zunächst Abseits, doch die Videoschiedsrichter Martin Petersen und Tobias Reichel korrigierten dies zurecht.
So war sie weiter da, die Magie. Und dann entfaltete sie sich in Person von Lukebakio.