Düsseldorf. . Fünf Tore in sieben Spielen: Bei Aufsteiger Düsseldorf hapert es in der Offensive. Auch gegen Schalke bleiben Hennings, Raman und Ducksch torlos.
Friedhelm Funkel wollte die kleinste Baustelle seiner Offensive auf keinen Fall zur großen werden lassen. Doch es passte ins trübe Bild der 0:2 (0:0)-Heimniederlage gegen Schalke 04, dass mindestens mal einer der Angreifer von Fortuna Düsseldorf den Ernst der Lage in der Fußball-Bundesliga noch nicht so recht erkannt zu haben scheint. Dodi Lukebakio, die 21-jährige Leihgabe vom FC Watford, kam zur Besprechung vor dem West-Duell zu spät. Trainer Funkel strich den belgischen U21-Nationalspieler aus dem Kader.
405 Minuten ohne Treffer
Eine bittere Maßnahme angesichts eines bislang nicht Bundesliga tauglichen Angriffs, der nur fünf Tore in sieben Spielen zustande gebracht hat, zwei davon per Elfmeter? „Klares Nein“, entgegnet Funkel, „gegen Schalke hätte Dodi uns nicht geholfen. Er braucht Platz, um seine Schnelligkeit ausspielen zu können. Den hatten wir gegen Schalke nicht.“ Es gelang aber auch wieder kein Treffer. Seit 405 Spielminuten ist der Aufsteiger ohne Tor aus dem Spielverlauf heraus – nur zwei Strafstöße gegen Leverkusen (1:2) und Hoffenheim (2:1) saßen. Damit steht Düsseldorf als Tabellenvorletzter erstmals in dieser Saison auf einem Abstiegsplatz.
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„Natürlich hat unsere Situation auch mit Qualität in der Offensive zu tun“, betont Sportvorstand Erich Rutemöller. Der 73-Jährige mochte das Niveau der Fortuna-Angreifer zwar nicht grundsätzlich in Frage stellen. Zumal niemand ausgerechnet gegen Vizemeister und Champions-League-Starter Schalke ein Feuerwerk erwarten durfte. Rutemöller rang sich dennoch zur Aussage durch, dass „falsche Entscheidungen vor dem Tor bitter sind und der Frust größer wird, da lügen wir uns sicher nichts in die Tasche“.
Düsseldorfer strahlen keine Torgefahr aus
Damit waren grundsätzlich die nur fünf Pluspunkte auf der Habenseite gemeint, im speziellen aber auch Benito Raman. Der 23-jährige Belgier hatte gegen Schalke die beste Düsseldorfer Torchance auf dem Schuh, traf aber schon nach vier Spielminuten im Solo auf Torsteher Ralf Fährmann eben jene falsche Entscheidung: überhastet und kläglich links am Tor vorbeigeschossen, anstatt den Ball am Tormann vorbeizulegen und die Schnelligkeit der eigenen Beine auszuspielen. „Im Training mache ich ein solches Ding immer rein“, behauptete Raman hinterher eher kleinlaut. Da sehen allerdings auch nicht 52.000 Zuschauer zu und sorgen für Adrenalin.
Seine Angriffskollegen Rouwen Hennings und Marvin Ducksch konnten solche Verweise auf die Übungseinheiten erst gar nicht verbalisieren. Sie hatten jeweils keinen tauglichen Abschluss, der als große Torgefahr für die Gäste hätte durchgehen können.
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Zweitliga-Torjäger Ducksch, gegen Schalke in der letzten halben Stunde eingewechselt, wartet seit mehr als vier Jahren auf seinen zweiten Bundesliga-Treffer. 2014 traf Ducksch für Paderborn gegen Eintracht Frankfurt. Starter Hennings kann zumindest auf den verwandelten Elfmeter gegen Leverkusen verweisen. In vielen Spielen kommt der frühere HSV-Juniorenangreifer über seine hervorragende Laufbereitschaft aber nicht hinaus.
Karaman kehrt zurück
Mit dem Hannoveraner Kenan Karaman (23) fiel zuletzt eine Alternative für Hennings, Ducksch und Kollegen wegen eines Muskelfaserrisses aus. Der Norweger Havard Nielsen (25), den RB Salzburg vor sechs Jahren als großes Talent verpflichtet hatte, durfte noch gar keine Minute in dieser Saison auf den Rasen. Beide besitzen jedoch Bundesliga-Erfahrung, könnten helfen.
Trainer Funkel dürfte in der Länderspielpause zumindest den wiedergenesenen Karaman in seine Offensivüberlegungen mit einschließen. Am 19. Oktober in Frankfurt und am 27. Oktober gegen Wolfsburg bekommt die Fortuna zwei brauchbare Chancen, sich aus der Torflaute zu schießen.