Düsseldorf. Kyle Butler, der Stiefbruder von Leon Bailey, behauptet, er habe bei Fortuna Düsseldorf unterschrieben. Der Bundesligist weiß aber nichts davon.
Vor dem Vorbereitungsstart von Bundesliga-Rückkehrer Fortuna Düsseldorf am Montag (15 Uhr, Kleine Kampfbahn an der Arena) sorgt ein vermeintlicher Spieler-Transfer am Freitagmittag für Verwirrung. Kyle Butler, der Stiefbruder des Leverkusener Angreifers Leon Bailey, verkündete auf den Internet-Plattformen Instagram und Twitter seinen Transfer zum Team von Cheftrainer Friedhelm Funkel. Mit einem Foto der angeblichen Vertragsunterzeichnung, versteht sich. Zwei Stunden später wiederum dementierten die Düsseldorfer über den Kurznachrichtendienst Twitter, dass es einen Vertragsabschluss gegeben habe. Butler löschte kurz darauf seine Beiträge.
Der 20-jährige Butler, geboren in der jamaikanischen Hauptstadt Kingston, spielte zuletzt in der ersten Liga von Malta, beim Klub St. Andrews FC im offensiven Mittelfeld. Dorthin war er im August 2017 von der Reservemannschaft des belgischen Erstligisten KVC Westerlo abgegeben worden. In der Winterpause hatte Butler in Düsseldorf bei Fortunas U23-Auswahl vorgespielt, hatte auch einige Testspieleinsätze für die Regionalliga-Reserve absolviert.
Ein Vertrag war für die zweite Mannschaft im Bereich des Möglichen. Dazu hätte Butler allerdings ein Berufsverhältnis oder ein Studium in Deutschland nachweisen müssen, um als Jamaikaner in der Regionalliga spielberechtigt zu sein. Das hat er aber nicht weiter verfolgt, so dass sich die Wege trennten.
Was nun hinter der überraschenden Botschaft in den sozialen Netzwerken steckt, lässt sich nur spekulieren. Familie Butler jedenfalls zählt zu jenen, bei denen Eigeninteresse vor allem anderen steht. Vater Craig Butler, der mit seiner Firma Phoenix Sports Management seine Söhne Leon Bailey (Marktwert: 45 Millionen Euro) und Kyle Butler (Marktwert: 100 000 Euro) in der weiten Fußballwelt als Berater vertritt, hat schon manch kuriose Episode geschrieben.
Butler brachte es fertig, vor der offiziellen Verpflichtung von Leon Bailey durch Bayer Leverkusen den Deal mit einem Video im Internet vorzeitig publik zu machen. Der Berater drehte bei der Vertragsunterzeichnung im Büro von Bayers Sportdirektor Rudi Völler ein Video, das dann durch das Netz geisterte. Die Sportliche Leitung der Leverkusener war nicht gerade amüsiert.
Zwischenzeitlich meldet sich Craig Butler auch zu Wort, wenn sein Schützling bei der Werkself nicht zum Einsatz kommt. Dann ist Trainer Heiko Herrlich die Zielscheibe. So geschehen nach dem 2:6 im Pokal-Halbfinale Mitte April gegen Bayern München.