Dresden. Düsseldorf steigt in die Bundesliga auf, Köln in die 2. Liga ab - zwischen diesen Entscheidungen lagen zweieinhalb Stunden. Ein Kommentar.

Das rheinische Fußballduell zwischen den Karnevalshochburgen Düsseldorf und Köln, ein Klassiker der 70er- und frühen 80er-Jahre, fällt auch in der neuen Saison aus. Fortuna rauf, der FC runter - zwischen diesen Entscheidungen lagen am Samstag zweieinhalb Stunden. In Dresden flossen Freudentränen, in Freiburg regierte der Trauerfrust.

Funkel steht bei Fortuna Düsseldorf für die lange gesuchte Kontinuität

Das gab es so ähnlich schon einmal vor sechs Jahren. Da hielt die rheinische Wachablösung allerdings nicht lange an. Die Kölner steuerten nach dem Abstieg mit einem gewissen Österreicher namens Peter Stöger auf die Überholspur, während sie in Düsseldorf in der Nach-Norbert-Meier-Ära fröhlich die Trainer austauschten. Am liebsten drei bis vier pro Saison.

Seit gut zwei Jahren steht Friedhelm Funkel nun, ähnlich wie einst Stöger in der Domstadt, für die lange gesuchte Kontinuität. Aber nicht nur er. Der neue Vorstandschef Robert Schäfer scheint den Klub aus den unruhigen Zeiten seit dem Bundesliga-Abstieg 2013 befreit zu haben.

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Der ehemalige Dresdner fällte harte Entscheidungen im Führungsgremium, wollte mehr Offensive, mehr Mut auf dem Rasen. Und lag in der Vergangenheit mit Trainer Funkel wahrlich nicht immer auf einer Wellenlänge. Ein wenig Reibung schadet allerdings nie - so lange man am Ende die richtigen Schlüsse zieht.

Ein gewichtiger Faktor ist auch die Scouting-Abteilung der Fortuna mit dem langjährigen Co-Trainer Uwe Klein vornweg. Vor allem die Leihspieler wie Benito Raman, Genki Haraguchi, Takashi Usami, Florian Neuhaus oder Jean Zimmer erwiesen sich als Treffer. Jung, schnell, ballsicher, offensivlustig - diese Attribute haben sie alle gemein.

Die runderneuerte Fortuna hat sich den Aufstieg vor allem auch dank der Leiharbeiter erspielt, erkämpft, verdient. Ob die rheinische Wachablösung diesmal von Dauer ist? Zweifel sind zulässig. Düsseldorf startet mit einem Etat von 65 Millionen Euro erstklassig, Köln mit einem von 100 Millionen eine Etage tiefer.