Düsseldorf. Wegen eines frauenfeindlichen Spruchs gegen Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus droht Fortuna-Spieler Demirbay eine Sperre. Der Verein erwägt eine kreative Strafe.

Kerem Demirbay hat zwar um Entschuldigung gebeten, ausgestanden aber ist die Angelegenheit damit noch nicht: "Frauen haben im Fußball nichts verloren", hatte der Spielmacher von Fortuna Düsseldorf zu Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus gesagt, als die ihn im Auswärtsspiel beim FSV Frankfurt (2:1) mit Rot vom Platz stellte.

Vom Verein gab es eine Geldstrafe - und der kommissarische Vorstandsvorsitzende Paul Jäger hat sich noch eine besondere Maßnahme überlegt: "Das muss ich natürlich noch mit unserem Sportdirektor Rachid Azzouzi besprechen", sagte er Düsseldorfer Zeitungen, "aber es wäre doch eine gute Sache, wenn Kerem sein wirkliches Frauenbild noch einmal dadurch unterstreicht, dass er bei einem Mädchenfußballspiel auf den Platz geht – als Schiedsrichter."

Entschuldigung via Instagram

Zuvor hatte Demirbay öffentlich via Instagram und telefonisch bei Schiedsrichterin Steinhaus um Verzeihung gebeten: "Mir tut es extrem leid, was ich zu Frau Steinhaus gesagt habe. Diesen Satz hätte ich niemals sagen dürfen, denn es entspricht auch nicht meinem Frauenbild", schrieb er. Mit der Geldstrafe, die wir Kerem verpasst haben, und vielleicht noch einer Spende für einen guten Zweck, die der DFB ihm aufdrücken könnte, wäre es doch genug der Buße", hofft Jäger nun.

Doch dabei wird es wohl nicht bleiben: Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes hat Ermittlungen aufgenommen - die Verbandsstatuten schreiben "Beleidigung oder Bedrohung des Schiedsrichters oder der -Assistenten während des Spiels" eine Sperre von "zwei Wochen bis zu drei Monaten, in leichteren Fällen Sperre von mindestens einer Woche" vor. (we)