Düsseldorf. . Fortunas Cheftrainer Frank Kramer ärgerte sich bei der 1:2-Heimniederlage gegen Paderborn über zu einfache Gegentreffer. Vor dem gegnerischen Tor fordert er mehr Kaltschnäuzigkeit.

In Relation zum üblichen Trainingsbetrieb herrschte bei der Fortuna gestern Vormittag fast schon gähnende Leere. Gleich neun Spieler des Fußball-Zweitligisten fehlten bei der ersten Einheit nach der 1:2-Niederlage zum Heimdebüt gegen den SC Paderborn. Was sich zunächst nach einer Hiobsbotschaft anhört, hatte jedoch einen plausiblen Hintergrund. Während das Quintett um Mathis Bolly, Sercan Sararer, Didier Ya Konan, Joel Pohjanpalo und Julian Koch regenerativ auf dem Fahrrad schwitzte, wurden Christian Gartner, Tugrul Erat, Marcel Sobottka und Ihlas Bebou zur zweiten Mannschaft abgestellt, die am Nachmittag gegen die Reserve von Borussia Dortmund (3:0) stark in die Regionalliga-Saison startete.

Fortuna-Trainer Kramer: "Im Angriff fehlt uns der Killerinstinkt"

Einen ähnlich guten Heimauftakt hätte sich Fortunas Cheftrainer Frank Kramer sicherlich auch von seinen Zweitliga-Kickern gewünscht, doch dem standen dafür am Sonntag noch zu viele Unzulänglichkeiten im Weg. Mit einem Tag Abstand auf die Partie vermisste Fortunas Übungsleiter in der Nachbetrachtung vor allem die Galligkeit bei seinen Spielern in den entsprechenden Situationen.

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„Wir müssen hin und wieder auch mal ein ekliges Foul begehen, um den Spielrhythmus des Gegners zu unterbinden. Das haben wir gegen Paderborn leider nicht gemacht“, haderte Kramer. „Im Angriff fehlt uns der Killerinstinkt, in der zweiten Liga musst du die Dinger machen. Wir müssen unsere Chancen konsequenter verwerten.“

Kramer nimmt Fortuna-Stürmer Bolly in Schutz

Dabei hatte alles so verheißungsvoll begonnen, als ausgerechnet Mathis Bolly in der 2. Spielminute mit seinem Führungstreffer für kollektiven Jubel in der Arena gesorgt hatte. Der sprintstarke, aber verletzungsanfällige Ivorer musste in der Vergangenheit auf solch einen Glücksmoment lang warten, da er immer wieder mit seiner Rumpfmuskulatur zu kämpfen hatte. Erst seitdem das Problem erkannt und die Trainingsbelastung reduziert wurde, läuft es beim Nationalspieler der Elfenbeinküste mit kleineren Abstrichen nahezu beschwerdefrei.

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„Mathis hatte lange Zeit keinen Spiel- und kaum Trainingsrhythmus“, so Coach Kramer, „wir müssen in den Spielen bei Mathis immer schauen, für wie lange der Sprit im Tank reicht. Im Training werden wir ihn sukzessive an die Belastung heranführen.“

„Es waren zu einfache Gegentore“

Bereits beim Saisonstart in Berlin (1:1) zählte der 24-Jährige zu den stärksten Fortunen und schlug einige gefährliche Rechtsflanken in den Strafraum. Gegen Paderborn versuchte er es auffällig oft über die Halbposition im Mittelfeld, blieb mit seinen Sololäufen allerdings oft hängen.

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Entscheidend für die Heimniederlage war jedoch, dass die Fortuna spätestens ab der zweiten Halbzeit in eine unerklärliche Passivität verfiel und sich in der Abwehr entscheidende Aussetzer leistete. „Es waren zu einfache Gegentore“, monierte Kramer, „wir haben Paderborn die Tür aufgemacht!“