Düsseldorf. . Gegen Abstiegskandidat Aalen sind die Spieler nach den jüngsten Pleiten gefordert, ihr Gesicht zu wahren. Mit Tah, Soares und Schmidtgal fallen drei Abwehrspieler aus. Auch Bodzek fraglich.
Taskin Aksoy war am Donnerstagmittag bemüht, Ruhe, Zuversicht und ein Stück weit auch Gelassenheit zu vermitteln. Derzeit keine leichte Aufgabe, wenn man wie der 47-Jährige noch drei Spieltage lang als Fortunas Interimstrainer die sportliche Verantwortung für die derzeit schlechteste Rückrunden-Mannschaft in der 2. Fußball-Bundesliga trägt. Insgeheim dürfte der Deutsch-Türke sicherlich froh sein, wenn die für die Düsseldorfer ohnehin seit Wochen sportlich bedeutungslos gewordene Saison ein Ende findet. Das sah Ende Februar noch anders aus, als Bundesliga-Neuling Aksoy die bislang größte Chance seiner Trainerlaufbahn erhielt, und für den beurlaubten Oliver Reck übernahm. Zu diesem Zeitpunkt hatte man sich bei der kriselnden Fortuna noch ein Stück Rest-Hoffnung bewahrt, das Team würde noch einmal in den Aufstiegskampf eingreifen. Neun Spiele später ist allerdings der Tiefpunkt erreicht. Auch für Aksoy.
Aksoy trägt kaum Schuld an der Misere
„Ich musste erst einmal lernen, dass auch solche Niederlagen zum Beruf gehören“, sagt der Coach. Dieser Lerneffekt lässt sich derzeit trefflich in der Landeshauptstadt erzielen: 0:4 beim FC St. Pauli, 1:1 gegen 1860 München und zuletzt 0:3 bei Greuther Fürth – die Fortuna erfreut sich derzeit bei den Abstiegskandidaten im Fußball-Unterhaus großer Beliebtheit. „Wir sind nicht sadomasochistisch veranlagt“, übt sich Aksoy, der an der aktuellen Situation noch die geringste Schuld trägt, angesichts der jüngsten peinlichen Auftritte in Sarkasmus.
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Den Fans ist das Lachen schon lange vergangen. Selbst die treuesten Anhänger, die zum 120. Vereinsjubiläum in der Nacht zu Dienstag mit einer promenadenbreiten Bengalo-Kette entlang des Rheinufers für einen sogar international Anerkennung findenden Hingucker sorgten, sagen sich vorerst von „ihrem“ Verein los. Die Ultras kündigten an, ihre Leistung dem Auftreten der Mannschaft entsprechend „anpassen“ zu wollen.
Kall warnte vor Imageschaden
Den Stimmungsverlust wird man am Freitagabend (18.30 Uhr, Arena, LIVE bei uns im Ticker) zu spüren bekommen, wenn die Fortuna den VfR Aalen empfängt. Wieder ein Abstiegskandidat, und wieder kann es für die Mannschaft vordergründig nur darum gehen, die von Pleite zu Pleite größer werdende Kluft zu ihren Fans mit einer entsprechenden Leistung zu kitten. Präsident Dirk Kall hatte im Gespräch mit dieser Redaktion vor zu erwartenden Image-Einbußen und stagnierenden (Dauer-)Kartenverkäufen als Folge der sportlichen Krise gewarnt.
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Die Voraussetzungen für eine Trendwende sind denkbar schlecht. Mit Jonathan Tah, Bruno Soares und Heinrich Schmidtgal fallen drei Abwehrspieler aus. Auch der nach seiner Roten Karte aus dem Ingolstadt-Spiel erstmals wieder spielberechtigte Adam Bodzek droht angesichts einer Sehnenverletzung im Fuß zum Streichergebnis zu werden. Stürmer Erwin Hoffer weilt aus familiären Gründen in der österreichischen Heimat. „Deshalb“, so Taskin Akoy, „ist die eine oder andere personelle Überraschung in der Startelf nicht auszuschließen!“