Düsseldorf. . Beim 1:1 gegen den Abstiegskandidaten agierte die ersatzgeschwächte Fortuna phasenweise mutlos. Andreas Lambertz wurde gefeiert und ragte heraus.

Am Ende fehlten nur wenige Zentimeter. Als Andreas Lambertz am Samstagmittag in der 52. Spielminute im rechten Strafraumeck aus spitzem Winkel zum Volleyschuss auf den linken Giebel des Münchener Tores ansetzte, hätte der 30-Jährige für einen ganz speziellen Moment in der Stockumer Arena sorgen können. Es wäre das Happy End gewesen. Für Lambertz, und für seine Fortuna. Der Schuss ging knapp daneben. Gefeiert wurde „Lumpi“ trotzdem, während sich die Fortuna mit einem eher enttäuschenden 1:1 (0:1)-Remis gegen Abstiegskandidat 1860 München begnügen musste.

Im ersten Spiel nach Lambertz’ verkündetem Abschied vom Fußball-Zweitligisten zum Saisonende stand der Dauerbrenner unweigerlich im Mittelpunkt, dessen Name bereits vor dem Anpfiff immer wieder mit Sprechchören intoniert wurde. „Von Freialdenhoven bis Bayern“ dankten die Fans auch plakativ für 13 Jahre Vereinstreue von der Ober- bis zur Bundesliga.

"Lumpi" Lambert blieb ein Treffer verwehrt

Dass Lambertz, der in dieser Saison nur selten über die Rolle des Ersatzspielers hinaus kam, erstmals seit vier Monaten wieder über die komplette Spielzeit auf dem Rasen stand und das Team angesichts von acht Ausfällen zudem als Kapitän aufs Feld führte, passte zur Geschichte. Nur ein Tor blieb ihm verwehrt.

Das Remis musste sich die Fortuna in den Schlussminuten hart erkämpfen. Die Düsseldorfer konnten sich vor allem bei ihrem Torhüter Michael Rensing bedanken. Nach der Münchener Führung durch Adlungs Kopfball in den rechten Winkel (42.), blieb der Schlussmann nahezu beschäftigungslos, ehe er schließlich zwischen der 78. und 82. Spielminute gleich fünfmal zupacken musste und dabei vor allem gegen den Versuch von Vollmann reaktionsschnell mit einer Hand Schlimmeres verhinderte. Ebenso Michael Liendl, der drei Minuten nach der Halbzeit mit einem sehenswerten Linksschuss für den Ausgleich gesorgt hatte und in der 82. Minute bei einem Nachschuss auf der Torlinie rettete.

Das waren allerdings auch schon die Höhepunkte einer Partie, die
„ein Spiegelbild dieser Saison war“, wie Michael Liendl hinterher bilanzierte. Durchwachsen, mit Höhen und Tiefen. Seiner Mannschaft gelang es nur kurz vor und kurz nach der Pause, die abstiegsgefährdeten Gäste mit Tempo und guten Kombinationen unter Druck zu setzen und an die kämpferische Leistung vor Wochenfrist in Ingolstadt (2:3) anzuknüpfen.

Aksoy musste in der Pause laut werden

Insbesondere in der ersten Halbzeit regierte auf beiden Seiten Tristesse. Bezeichnender Weise war es Andreas Lambertz, der Dominik Stahl den Ball abluchste und nach 24 Minuten(!) für den ersten Torschuss der Partie sorgte, ehe die Münchener kurz darauf mit ihrer ersten Torchance in Führung gingen. „Ich bin in der Pause etwas laut geworden“, sagte Interimstrainer Taskin Aksoy, der seinen Spielern phasenweise einen unerklärlich „mutlosen“ Auftritt attestierte.

„Bis zur Halbzeit hatte ich den Eindruck, dass wir und nicht der Gegner mit dem Rücken zur Wand stehen“, so Aksoy, dessen Team mit dem eingewechselten Halloran wie verwandelt aus der Pause kam, nach dem Ausgleich durch Liendl aber auch ebenso schnell wieder nachließ. Woran auch Andreas Lambertz, der auf der Doppel-Sechs mit Julian Schauerte ein starkes Spiel machte, nichts ändern konnte.