Düsseldorf. Fortunas am Saisonende scheidender Publikumsliebling wird gegen 1860 München erstmals seit vier Monaten wieder in der Startelf stehen.

Es war eine Nachricht, die Fans und Verantwortliche der Fortuna auch einen Tag nach ihrer Verkündung gleichermaßen noch sacken lassen mussten. Dass Andreas Lambertz den Fußball-Zweitligisten nach 13 Jahren bedingungsloser Vereinstreue durch alle Höhen und Tiefen der Fußball-Landschaft am Saisonende verlassen würde, zeichnete sich zwar bereits im Verlauf der Rückrunde, in der er über die Rolle des Ersatzspielers nicht hinaus kam, ab, und kam so gesehen nicht völlig überraschend.

Dennoch ist die Entscheidung des 30-Jährigen, ein (stark reduziertes) Vertragsangebot des Vereins abzulehnen, vor allem aus menschlicher Sicht ein großer Verlust. Lambertz ist die Integrationsfigur der Fortuna, dessen sind sich auch die Verantwortlichen bewusst. Somit ist es nicht verwunderlich, dass „Lumpi“ am Samstag (13 Uhr/ live in unserem Ticker) im drittletzten Heimspiel der Saison gegen 1860 München auf die große Bühne zurückkehrt und erstmals seit vier Monaten wieder in der Startelf stehen wird.

"Lumpi" in der Startelf: In erster Linie sportliche Entscheidung

„Es ist natürlich ein Zeichen der Wertschätzung ‘Lumpi’ gegenüber“, sagt Fortunas Interimstrainer Taskin Aksoy, „aber in erster Linie ist es eine rein sportliche Entscheidung. Andreas hat sich diesen Einsatz durch gute Trainingsleistungen verdient!“ Lambertz stand zuletzt vor vier Monaten beim 3:3-Remis gegen Greuther Fürth (14. Spieltag) in der Startelf und fristete seitdem ein Reservistendasein. Dies wurde auch am vergangenen Spieltag nochmals offensichtlich, als selbst Linksverteidiger Lukas Schmitz auf Lambertz’ Position im defensiven Mittelfeld den Vorzug erhielt.

Dass die Fortuna gerade im defensiven Bereich stark ersatzgeschwächt in das Duell mit den abstiegsgefährdeten Münchenern geht, dürfte „Lumpi“ zusätzlich in die Karten spielen. Insbesondere auf der Sechser-Position ist die Personalnot groß. Neben den beiden Langzeitverletzten Christian Gartner und Christopher Avevor stehen auch Sergio da Silva Pinto (Einblutung im Kieferknochen) und Oliver Fink (Gelbsperre) nicht zur Verfügung. Adam Bodzek, der ebenfalls im defensiven Mittelfeld spielen könnte, ist nach seiner Roten Karte zuletzt in Ingolstadt (2:3) für zwei Spiele gesperrt. Somit wird man bei der Fortuna heute ein defensives Mittelfeld sehen, das so in dieser Saison noch nie zusammengespielt hat.

Springt einer aus der U23 auf der "Sechs" in die Bresche?

Für die Position an der Seite von Lambertz wären Rechtsverteidiger Julian Schauerte oder auch Michael Liendl mögliche Kandidaten, wobei letzterer in Aksoys Augen auf der angestammten Spielmacher-Position besser aufgehoben ist. Fortunas Interimstrainer will auch nicht ausschließen, dass möglicher Weise einer der jungen Spieler aus seiner Regionalliga-Mannschaft, mit denen der dezimierte Kader aufgefüllt werden soll, auf der Sechs in die Bresche springt. Neben Robin Urban sollen sich auch Kaan Akca und Marvin Ajani berechtigte Hoffnungen machen dürfen.

Im Fokus steht heute jedoch Andreas Lambertz, der für die gesperrten Fink und Bodzek die Kapitänsbinde übernehmen wird. Ganz so, wie in guten alten Fortuna-Zeiten.