Düsseldorf. . Integrationsfigur Andreas Lambertz wird die Fortuna nach 13 Jahren am Saisonende verlassen. „Lumpi“ kehrt nach seiner aktiven Karriere allerdings als Nachwuchstrainer zurück.
Die Fortuna ohne Andreas Lambertz? Für viele Fans des Fußball-Zweitligisten ist diese Vorstellung undenkbar. Die Fortuna ist Lambertz, Lambertz ist Fortuna. Nach 13 Jahren wird diese Gleichung ihre Gültigkeit verlieren. Am Saisonende ist Schluss. Vorerst zumindest. Die Identifikationsfigur des Düsseldorfer Traditionsvereins kehrt „seinem“ Klub den Rücken. Im Herbst seiner Karriere will der 30-Jährige, der bei der Fortuna seit Monaten über die Rolle des Bankdrückers nicht mehr hinauskommt, es noch einmal wissen. Bei einem anderen Klub. Lambertz, dessen Kontrakt am Saisonende ausläuft, lehnte ein neues Vertragsangebot der Fortuna, wohl zu deutlich reduzierten Bezügen, ab.
„Ich habe die Entscheidung, den Verein zu verlassen, mit sehr viel Wehmut getroffen, weil ich mit der Fortuna fantastische Jahre erlebt und große Erfolge gefeiert habe. Ich möchte mich auf diesem Weg bei jedem einzelnen Anhänger und Fan für den gigantischen Support und die Rückendeckung bedanken. Ich sehe meine Zukunft auf dem Platz und nicht auf der Ersatzbank – dafür bin ich noch zu jung und fühle mich noch zu fit und leistungsstark“, sagt Lambertz. Er freue sich nun auf eine neue sportliche Herausforderung. „Ich erhoffe mir bei einem anderen Verein wieder das uneingeschränkte Vertrauen des Trainerstabs. Ich werde aber nach Beendigung meiner aktiven Laufbahn nach Düsseldorf zurückkehren und eine neue Aufgabe bei der Fortuna übernehmen. Schließlich ist und bleibt die Fortuna mein Verein.“ Nach seiner aktiven Karriere soll Lambertz als Trainer im Nachwuchsleistungszentrum tätig werden. Eine entsprechende Vereinbarung mit der Fortuna wurde bereits getroffen.
Abschied deutete sich schon länger an
Es ist ein Abschied auf Raten, der sich schon seit geraumer Zeit andeutete. Nachdem Lambertz bereits während der Sommerpause nach langwierigen Verletzungen mit Extraschichten für sein Comeback schuftete, warfen ihn in der Saison eine Adduktorenverletzung sowie ein Muskelfaserriss abermals zurück. Das Verletzungspech ist auch mit ein Grund dafür, warum Fortunas Routinier in der laufenden Spielzeit lediglich ein einziges Mal über die vollen 90 Minuten auf dem Rasen stand, als er mit seinem Team am 13. Spieltag einen 1:0-Sieg bei den „Löwen“ von 1860 München feierte, die am Samstag zum Rückspiel in der Arena gastieren.
Sowohl bei Ex-Trainer Oliver Reck, als auch unter Interimscoach Taskin Aksoy kam „Lumpi“ über die Rolle des Reservisten nicht hinaus. Bestes Beispiel war das vergangene Punktspiel bei Spitzenreiter Ingolstadt (2:3), als selbst Lukas Schmitz, eigentlich Linksverteidiger, auf Lambertz’ defensiver Mittelfeld-Position als Notnagel den Vorzug erhielt.
Lambertz wird zurückkehren
Fortunas Verantwortliche bedauern dennoch den Entschluss ihres Dauerbrenners. „Andreas Lambertz hat viele Jahre lang die Tugenden Treue, Kampf, Wille und Einsatzbereitschaft vorbildlich für die Fortuna gelebt. Deshalb haben wir ‚Lumpi‘ in unseren Gesprächen unmissverständlich deutlich gemacht, dass er bei der Fortuna immer herzlich Willkommen ist“, sagt Helmut Schulte. Doch für Fortunas Sportvorstand dürften die gelobten Tugenden mit einer finanziellen Schmerzgrenze verbunden gewesen sein. So oder so: Lambertz wird zu „seiner“ Fortuna zurückkehren. Niemals geht man so ganz.