Düsseldorf. . Bei der Fortuna sucht man nach Gründen für die sportliche Misere. Die Düsseldorfer Mannschaft zog sich zu einer internen Krisensitzung zurück.

Bei der Fortuna ist die Suche nach einem Weg aus der Formkrise in vollem Gange. Während die Verantwortlichen um Sportvorstand Helmut Schulte nach der 0:4-Pleite vom Montagabend beim FC St. Pauli ein paar deutliche Worte an die Zweitliga-Kicker richteten, zog sich auch die Mannschaft zu einer internen Krisensitzung zurück. Die Suche nach den ausschlaggebenden Kriterien für die bereits seit Dezember vorherrschende Verunsicherung gestaltet sich dabei als äußerst vielschichtig.

Verletzungsmisere keine Entschuldigung für desolaten Auftritt

„Es gibt nie den einen Grund für so eine Situation, da spielen immer viele Faktoren eine Rolle“, so Schulte, der das gestrige Nachmittagstraining seiner Fußballer genauestens beobachtete. Auch Schulte selbst geriet jüngst zunehmend in die Kritik. Viele Fans lasten dem 57-jährigen Sauerländer die anhaltende sportliche Berg- und Talfahrt an, da er sich schließlich für die Zusammenstellung des Kaders verantwortlich zeichnet. „Ich lasse diese Kritik nicht an mich ran, da schaue ich mir lieber das Training an“, konterte Schulte trocken. „Wir dürfen bei allem nicht vergessen, dass wir in den vergangenen Monaten nie auf den kompletten Kader zurückgreifen konnten. Auch auf Pauli fehlten uns viele verletzte Spieler wie beispielsweise unsere Sechser Christian Gartner und Christopher Avevor. Auch, wenn das natürlich keine Entschuldigung dafür ist, wie wir in Hamburg aufgetreten sind.“

Deutliche Nachwirkungen hat die derzeitige Situation bei Charlison Benschop hinterlassen. „Ganz ehrlich, dieses Spiel werde ich noch lange im Kopf behalten“, sagte Fortunas 13-Tore-Stürmer. „Es ist jetzt wichtig, dass jeder Spieler einmal in den Spiegel schaut, sich selbst hinterfragt und an sich arbeitet. Wir müssen als Mannschaft zusammenfinden. Zusammen machen wir schlechte Spiele, zusammen machen wir gute Spiele. Es ist jetzt wichtig, dass wir an Montag und das nächste Spiel gegen Kaiserslautern denken.“

Benschop: "Es gibt für mich keinen Grund, den Verein zu wechseln"

Die anhaltende sportliche Schieflage der Fortuna potenziert bei vielen Fans noch einmal die Sorge, dass der 25-jährige Curaçao-Niederländer am Saisonende das Trikot wechseln könnte. Seit Monaten halten sich Gerüchte über einen möglichen Vereinswechsel. Zuletzt war Benschop bei Schalke 04 im Gespräch. „Die Gerüchte habe ich auch gehört“, grinst der Stürmer, versichert aber im selben Atemzug: „Ich habe bei der Fortuna noch einen Zweijahresvertrag und den werde ich auch erfüllen. Es gibt für mich keinen Grund, den Verein zu wechseln!“

Sollte sich dies am Ende bewahrheiten, wäre es in der derzeitigen Situationen zumindest mal eine positive Nachricht aus dem rot-weißen Lager. Benschops Kontrakt ist mit einer Ablösesumme von 1,5 Millionen Euro versehen. Weiterhin keine Neuigkeiten gibt es bei der Suche nach einem neuen Cheftrainer. Interimstrainer Taskin Aksoy ist somit vorerst weiterhin gefordert, sein Team wieder aufzurichten.