Düsseldorf. Linksverteidiger Heinrich Schmidtgal konnte am Dienstag erstmals seit seiner überstandenen Meniskusverletzung mit der Mannschaft trainieren – sein Kontrakt läuft am Saisonende aus.

Ein Déjà-vu, also dieses komische Gefühl, eine eigentlich neue Situation zum wiederholten Mal zu erleben, ist für Fortunas Verteidiger Heinrich Schmidtgal wohl keine Seltenheit. „Er ist zurück“, könnte man nach dem gestrigen Vormittagstraining des Fußball-Zweitligisten titeln, müsste aber den Zusatz „mal wieder“ hinzufügen. Denn der 29-Jährige feierte gestern nach seiner überstandenen fünften schweren Verletzung seit seiner Flingerner Zeit sein x-tes Comeback. Erstmals seit seiner Meniskusverletzung absolvierte er wieder alle Übungen mit der Mannschaft.

Für Schmidtgal keine ungewohnte Situation. Alles schon irgendwie dagewesen. Zwar handelte es sich meistens um eine andere Verletzung. Das daraus folgende Prozedere ist aber immer gleich, schon fast Routine: Verletzung, Reha, erstes Teamtraining, Gespräche mit den Medienvertretern. Ständiger Begleiter ist dabei die Hoffnung, diese Situation ein letztes Mal durchstehen zu müssen.

Charakter eines Führungsspielers

Somit ist es für Schmidtgal der erneute Kampf gegen den eigenen Körper. Seine sportiven wie menschlichen Qualitäten sind unbestritten. Er besitzt herausragende Fähigkeiten und Charakterzüge eines Führungsspielers. Aber eben auch einen verletzungsanfälligen Körper.

Seit seinem Wechsel im Sommer 2013 von Greuther Fürth zur Fortuna sind mittlerweile fast zwei Jahre vergangen. Statt sportliche Erfolge sammelte der kasachische Nationalspieler eher Einträge in seine Verletzungsakte. Und die ist lang! Oberschenkelverletzung, Syndesmosebandriss, wieder Oberschenkelprobleme, Innenbanddehnung, Meniskusverletzung. Die letzte Operation am Knie liegt heute genau fünf Wochen zurück.

Man könnte sogar den Eindruck gewinnen, dass der Linksverteidiger in den letzten Jahren häufiger den Lauf- als den Fußballschuh schnürte. „Ich habe mich noch nicht für einen Leichtathletikverein angemeldet“, übt sich Schmidtgal in (Galgen-)Humor.

Schmidtgal will Ende März wieder fit sein

Was bleibt ihm auch übrig? Noch nie(!) stand der Ex-Fürther öfter als zweimal in Folge in der Flingerner Startelf bei einem Pflichtspiel. Fraglich, ob er die verflixte dritte Partie je packen wird. Am Saisonende läuft sein Kontrakt bei Fortuna aus. Eine Verlängerung ist angesichts seiner Verletzungsanfälligkeit wohl eher unwahrscheinlich.

Viel Zeit, sich für ein neues Arbeitspapier zu empfehlen, bleibt jedenfalls nicht mehr. Nach der Länderspielpause Ende März will Schmidtgal wieder fit sein. Auch gegen einige U-23-Einsätze in der Regionalliga hätte er nichts.

Zunächst begnügt sich der Linksfuß aber mit der Schönheit des gestrigen Moments. „Es ist ein gutes Gefühl, wieder da zu sein und nicht den anderen beim Fußballspielen zuschauen zu müssen“, erklärte Schmidtgal. Auf Déjà-vus dieser Art kann er zukünftig sicher verzichten.