Düsseldorf. Rund eine Woche lang soll der 18-jährige georgische Junioren-Nationalspieler Jimmy Tabidze bei der Fortuna vorspielen. Der erste Tag endete am Dienstag nach einem Ellenbogencheck schmerzhaft.

Jimmy Tabidze hat schon viel über die Bundesliga gehört. „Deutschland war schon immer ein Traum von mir“, sagt der 18-jährige georgische Junioren-Nationalspieler, der rund eine Woche lang bei der Fortuna vorspielen soll. Dass es dabei im deutschen Profifußball nicht gerade zimperlich zugeht, bekam er gestern gleich an seinem ersten Probetrainingstag in Düsseldorf am eigenen Leib zu spüren. Bei einer Eins-gegen-Eins-Situation im Nachmittagstraining brach der Innenverteidiger mit schmerzverzerrtem Gesicht zusammen und wurde schließlich von Athletiktrainer Axel Dörrfuß in die Kabine geführt.

„Ich habe einen Ellenbogencheck abbekommen“, klagte Tabidze, der dabei immer wieder prüfend seinen Schneidezahn abtastete. Mit Teammanager Sascha Rösler ging es schließlich schnurstracks in die Notfallpraxis, wo der erste Trainingstag für den Gastspieler im Zahnarztstuhl endete.

„Jimmy ist ein sehr talentierter Innenverteidiger, den ich schon beobachte, als ich noch bei Rapid Wien tätig war“, erklärte Fortunas Sportvorstand Helmut Schulte, „jetzt wollen wir sehen, wie er sich in dieser Zeit entwickelt hat.“

Tah-Ersatz erfordert viel Transfergeschick

In den Personalplanungen der Fortuna beschäftigt man sich intensiv mit einem Nachfolger von Jonathan Tah. Den bis zum Saisonende vom Hamburger SV ausgeliehenen Innenverteidiger wird man schweren Herzens wieder an die Elbe ziehen lassen müssen und es dürfte viel Transfergeschick erfordern, für das 18-jährige Ausnahmetalent adäquaten Ersatz zu finden. Tahs gleichaltriger Nachfolger in spé hatte es gestern im direkten Zweikampfduell der beiden Youngster jedenfalls schwer, sich zu behaupten. Es wäre aber vermessen, Jimmy Tabidze mit Tah zu vergleichen. Die Trainingswoche wird zeigen, wohin die Reise für den neunmaligen U17-Nationalspieler Georgiens, der nun in die U19 berufen wurde, geht.

Mit seinem Verein FC Sarbutalo führt er die Tabelle in der zweiten georgischen Liga an. Seine Zukunft sieht der junge Abwehrspieler allerdings in Deutschland. Auch, wenn es mit der Verständigung noch einige Probleme geben dürfte, da Tabidze nur einige Wortfetzen Englisch spricht. Bei der Fortuna hofft er seinem Traum von einer Fußballkarriere in Deutschland einen Schritt näher zu kommen. Sein erstes Probetraining in Deutschland wird er jedenfalls in bleibender Erinnerung behalten.