Düsseldorf. . Fortuna-Torhüter Lars Unnerstall ist der bedauernswerteste Spieler in der Krise. Die Düsseldorfer sprachen sich in einer Mannschaftssitzung aus. Avevor fehlte wegen Grippe. Lambertz erneut verletzt.

Es gibt nicht viele Dinge, die Lars Unnerstall aus der Bahn werfen können. Mit der imposanten Statur von 1,98 Meter Körpergröße steht der Torhüter der Fortuna oft über den Dingen. Die aktuelle Formkrise des Fußball-Zweitligisten geht jedoch auch am 24-jährigen Ibbenbürener nicht spurlos vorbei. Bis zum 11. Spieltag musste der Sommertransfer von Schalke 04 auf sein Debüt zwischen den Düsseldorfer Torpfosten warten. Nach dem 1:1-Remis in Kaiserslautern übernahm zunächst wieder Positionskollege Michael Rensing, ehe dessen Rückenprobleme Unnerstall zurück ins Tor brachten. Dort zeigte der Münsteraner erneut ausnahmslos starke Leistungen, die jedoch nicht verhindern konnten, dass die Fortuna mit den jüngsten beiden Auftritten bei den Kellerkindern in Aalen (0:2) und gegen Sandhausen (1:3) schnurstracks in die Krise stolperte.

Für Unnerstall ist die gegenwärtige Situation ein zweischneidiges Schwert: Der Schlussmann erhält endlich Einsatzzeit und rechtfertigt diese mit starken Auftritten, bekam trotz guter Leistungen aber allein in den vergangenen drei Partien acht Treffer eingeschenkt. Ohne seine Paraden hätten es auch durchaus noch mehr sein können. „Die Situation ist nun einmal so wie sie ist“, sagt der Keeper trotzig, „wir haben nun einmal jetzt gerade eine schlechte Phase und jetzt stehe ich im Tor. Davon lasse ich mich aber nicht runterziehen!“

Auch nach der jüngsten Pleite versuchte er Zuversicht auszustrahlen. „Man ist enttäuscht, wenn man wieder verliert, wenn man wieder auf so eine Art und Weise verliert. Es lohnt sich aber nicht, das wochenlang mit sich herumzuschleppen. Man muss es abhaken!“

Teamsitzung: Über eine Stunde hinter verschlossener Tür

Zuvor stand bei der Fortuna jedoch Aufarbeitung auf dem Programm. Über eine Stunde lang sprachen sich die Spieler hinter verschlossenen Türen aus. „Es war ein produktives, ein gutes Gespräch“, sagt Unnerstall, der bei der gestrigen Übungseinheit von Cheftrainer Oliver Reck persönlich gecoacht wurde, der in Abwesenheit von Simon Jentzsch auch das Training seiner Torleute übernahm.

Nicht dabei war neben dem verschnupften Christopher Avevor auch Andreas Lambertz. Fortunas Routinier, der gerade erst früher als erwartet nach einem Muskelfaserriss zurückgekehrt war, hat sich erneut eine muskuläre Verletzung zugezogen und wurde gestern wie auch Oliver Fink beim Arzt vorstellig.

Für Fortunas einsätzfähige Spieler beginnt indes mit dem Auswärtsspiel am Samstag beim FSV Frankfurt eine englische Woche. „Ich hoffe, dass sich viele Spieler nach den Kritiken zuletzt, die auf uns eingeprasselt sind, auf den Schlips getreten fühlen und dass das ein Weckruf für uns war“, sagt Torhüter Lars Unnerstall, „ich möchte schließlich auch endlich mal mit der Fortuna ein Spiel gewinnen!“