Düsseldorf. . Trainer Reck strich seiner Mannschaft nach dem 1:3-Debakel gegen Sandhausen den freien Tag. Spielerische Mittel und Selbstvertrauen fehlten erneut.

Wenn ein Trainer die überstrapazierte Floskel bemüht, seine Mannschaft müsse von nun an enger zusammenrücken, dann ist eigentlich schon alles über den sportlichen Ist-Zustand eines Teams gesagt. Viel mehr als diese Durchhalteparole fiel auch Oliver Reck in den ersten Momenten nicht ein, nachdem seine Mannschaft am Freitagabend abermals 90 desolate Spielminuten abgeliefert hatte. Das 1:3 des Fußball-Zweitligisten gegen den SV Sandhausen war die mit Spannung erwartete Reaktion auf den nicht minder blamablen Auftritt zuvor beim 0:2 in Aalen. Die im Vorfeld viel zitierte „Antwort“, eine von allen Kickern angestrebte Wiedergutmachung für die mit Abstand schwächste Saisonleistung zuvor auf der Ostalb, mündete in einer blutleeren Vorstellung gegen Sandhausen.

Früher Rückstand

Spätestens als sich die Fortuna nach dem frühen Rückstand in der vierten Spielminute bis zum zwischenzeitlichen Ausgleich durch Ben Halloran (23.) mehr schlecht als recht über den zerpflügten Arena-Acker zitterte, war klar, dass die Pleite in Aalen kein Ausrutscher, sondern vielmehr Beginn einer spielerischen Krise war.

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„Viele Spieler auf dem Platz hatten mit dem Rückstand zu kämpfen“, beobachtete Chefcoach Reck, „wir hatten danach nicht mehr das Vertrauen in unsere eigenen Fähigkeiten. Dabei muss man sich doch gerade nach zwei misslungenen Aktionen beim dritten Mal umso mehr hineinknien!“

Auch gegen Sandhausen bekam seine Mannschaft von einem spielerisch limitierten Gegner aus dem Tabellenkeller mit beinahe schon simplen Mitteln ihre Grenzen aufgezeigt. Den Düsseldorfern fehlten abermals Pass- und Kombinationssicherheit sowie spielerische Mittel, um einen tief stehenden und auf Konter lauernden Gegner zu bespielen. Mit einem 1:3 war die Mannschaft dabei noch gut bedient, denn die Gäste hätten durchaus auch noch nachlegen können

Halloran konnte sich nicht über erstes Saisontor freuen

Besonders bitter war die zweite Niederlage in Serie vor allem für zwei Fortunen. Während Julian Schauerte ausgerechnet im Duell mit seinem Ex-Verein ein schwaches Spiel ablieferte und mit einem Fehlpass das 0:1 einleitete, konnte sich Startelf-Rückkehrer Ben Halloran nicht wirklich über sein erstes Saisontor freuen.

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Dass es mit der besinnlichen Vorweihnachtsstimmung bei der Fortuna endgültig vorbei ist, dürfte über das Wochenende hinweg auch dem letzten Spieler klar geworden sein. Oliver Reck strich erstmals in seiner Amtszeit als Cheftrainer der Fortuna seinen Spielern den freien Tag. Ein Mittel, worauf der 49-Jährige nach dem Pokal-Aus zu Saisonbeginn in Würzburg und zuletzt nach der Pleite in Aalen noch verzichtet hatte: „Wir müssen uns steigern, die Ärmel hochkrempeln und jetzt als Mannschaft aus dieser Situation herauskommen!“