Essen. Die deutschen Nationalspieler tragen ihre Musik bei der EM auf MP3-Playern mit sich. Weil die Anlage im DFB-Mannschaftsbus aber nur CDs abspielt, bat Busfahrer Wolfgang Hochfellner den WDR um Hilfe. Hörfunk-Reporter Holger Dahl ist der Mann, dessen Doppel-CD das Team bis ins Finale führen soll.

Holger Dahl kann nur hoffen, dass er die richtigen Töne getroffen hat. „Wenn die Mannschaft das Spiel am Mittwoch gegen Holland verliert, sind wir beim DFB wahrscheinlich unten durch“, sagt der Radioreporter des WDR. Seine augenzwinkernde Skepsis hat dennoch ihren Grund. Denn Dahl, der aktuell von der EM 2012 berichtet, trägt schließlich die Hauptverantwortung für die Musik, die im deutschen Mannschaftsbus gespielt wird.

„Road to Kiew“ nennt sich die Doppel-CD, die der WDR-Kommentator dem DFB-Busfahrer Wolfgang Hochfellner am Montag überreicht hat. Hochfellner nämlich hatte den Sender in seiner musikalischen Notlage um Hilfe gebeten.

„Die Busse, die von der Uefa gestellt sind, haben keine High-End-Ausstattung“, erläutert Dahl. Heißt konkret: Es gibt keinen Eingang für einen MP3-Player, die Anlage spielt nur CDs ab. Weil aber alle DFB-Kicker ihre Lieblingsmusik nur auf MP3-Playern mit sich tragen und auf den Fahrten nicht weiter Stille herrschen sollte, wandte sich Hochfellner an den WDR.

DFB-Spieler hatten bestimmte Titel-Wünsche

„Wir haben uns zunächst im Mannschaftskreis umgehört, welche Titel dabei sein müssen“, erklärt Dahl die Vorgehensweise bei der Zusammenstellung. Bestimmte Wünsche habe es gegeben. Zum Beispiel „Tage wie diese" von den „Toten Hosen". „Viva la vida“ von „Coldplay“. Und den offiziellen Uefa-Song „Endless Summer“ von „Oceana“. Auch bei der Musikrichtung gab es einen klaren Tenor: „Gerne Hip Hop, keinen Techno − zumindest keinen harten", sagt Dahl.

So hatte er bei der Auswahl der Titel auch seine Freiheiten. „Wir haben uns nach bestem Gewissen mit mehreren Leuten im Studio zusammengesetzt und besprochen, welche Lieder den Spielern gefallen könnten. Knapp 40 Songs haben wir dann auf zwei CDs gebrannt, die ich Wolfgang Hochfellner persönlich überreicht habe. Er war tatsächlich richtig glücklich.“ Ob Dahl aber auch die die richtigen Töne getroffen hat? Das wird womöglich das Duell mit Holland zeigen.