Paris. Beim mageren 0:0 gegen Polen überzeugte immerhin die Abwehr des DFB-Teams. Für Jerome Boateng gibt es in unserer Einzelkritik die Note 2.

Manuel Neuer: Hat in einem Interview verraten, dass er einen krummen, kleinen Finger besitzt. Musste den im ersten Durchgang nicht ein einziges Mal rühren. Auch im zweiten verbrachte der Finger einen weitestgehend ruhigen Abend. Note: 3.

Benedikt Höwedes: Hat noch die gute, alte Grätsche im Repertoire, die sonst von den deutschen Ästheten kaum noch einer kennt. Setzte sie in der Defensive gewinnbringend ein, wurde aber in der Offensive geschnitten, was zu einer unvorteilhaften Linkslastigkeit im deutschen Spiel führte. Note: 4.

Jerome Boateng: Wäre auch als Türsteher eine vorzügliche Besetzung. Ließ alles an sich abprallen: Auch sein Klubkollege Lewandwoski bekam keinen Einlass. Weiß zudem, dass es manchmal den größten Effekt hat, im richtigen Moment einfach weg zu gehen. Verhinderte so eine große Lewandowski-Chance. Über jeden Zweifel erhaben. Note: 2.

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Mats Hummels: Hatte sich vor dem Spiel via Twitter des Geheimnisverrats schuldig gemacht, als er verkündete, dass er nach auskurierter Verletzung spielen werde. Wollte es dann aber doch nicht so gemeint haben. Agierte auf dem Rasen zunächst auch etwas verwirrt. Steigerte sich dann aber und rettete mehrfach stark. Sorgte mit Boateng dafür, dass das Sturmduo Lewandowski/Milik, das in der abgelaufenen Saison zusammen 51 Tore erzielte, torlos blieb. Note: 2,5.

Jonas Hector: Fleißbienchen für den Kölner, der immer noch so aussieht, als wäre die Zeit der Fleißbienchen bei ihm noch gar nicht so lange her. Versuchte viel, hatte aber kein Fortune bei seinen Flanken. Note: 3,5.

Sami Khedira: Holte sich frühe Gelb ab, was seinem zweikampfbetontem Spiel wenig zuträglich war. Wirkt immer noch nicht richtig frisch. Note: 4.

Toni Kroos: Spielt nie schlecht. Diesmal nur nicht so formidabel wie gegen die Ukraine. Note: 3,5.

Thomas Müller: Hat den Weg ins Turnier noch nicht gefunden. War bisher immer ein WM-Stürmer (je fünf Tore). Wäre nicht verkehrt, würde der Münchner auch eine EM-Affinität bei sich entdecken. Note: 4,5.

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Mesut Özil: Ist wieder der Schattenspieler der deutschen Elf. Seine Kunst ist nur zu sehen, wenn das gesamte Spiel der Deutschen leuchtet. Diesmal leuchtete nichts. Note: 4,5.

Julian Draxler (bis zur 70. Minute): Nicht Fisch, nicht Obstsalat. Immerhin sehr bemüht. Note: 4,5.

Mario Götze (bis 66.): Wurde diesmal nicht 18 Minuten lang vom Ball ignoriert wie gegen die Ukraine. Hatte aber trotzdem keinen schönen Abend. Seine beiden Torgelegenheiten ließ er ungenutzt und wurde früh ausgewechselt. Note: 4.

André Schürrle (ab 66.): Brachte Schwung in die Bude. Ist wohl dazu verdonnert, der ewige Joker zu sein. Ohne Note

Mario Gomez (ab 70.): Sein Erfolg war, dass die deutschen Fans, die ihn früher auspfiffen, nun nach seiner Einwechslung riefen. Drin im Spiel ohne Chance. Ohne Note