Lille. Die deutsche Nationalmannschaft wird das Achtelfinale erreichen. Aber Löws Elf hat gegen die Ukraine auch Schwächen gezeigt. Ein Kommentar.

Das Wichtigste gleich vorneweg: Die deutsche Nationalmannschaft wird keinerlei Probleme haben, ins Achtelfinale der Fußball-Europameisterschaft einzuziehen. Zu offensichtlich war die Überlegenheit, mit der die Deutschen die Ukraine phasenweise ausspielten. Nur gehört auch das zur Wahrheit über den ersten EM-Auftritt des Weltmeisters am Sonntagabend: Die Elf von Bundestrainer Joachim Löw ist nicht unverwundbar.

Die Abstimmung in der Innenverteidigung mit Boateng und Mustafi stockte immer dann, wenn die Flanken auf den zweiten Pfosten kamen oder die Sprints über die Halbpositionen erfolgten. Nicht dass das gegen Spitzenmannschaften ungewöhnlich wäre. Nur gegen das Leichtgewicht Ukraine erwartet man das nicht. Allein Torwart Neuer, der neue Kapitän, verhinderte zwischenzeitlich den Ausgleichstreffer.

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Löw wird keine psychologischen Kniffe anwenden müssen, um die Euphorie zu senken. Die Ansätze zur Verbesserung sind selbsterklärend. Erstens: Auf der rechten Seite kommen vom Schalker Höwedes zu wenige Impulse, und er hat überraschend viele Lücken zugelassen, die man von ihm auf der linken Seite nicht kannte. Zweitens: Der Ex-Schalker Draxler war eine Zeitlang auf halblinks nicht angebunden. Drittens: Khedira schien von der Präsenz von Kroos im Mittelfeld fast erdrückt. Viertens: Im Sturmzentrum muss Götze zu der Anspielstation werden, wie man sie von Kloses Interpretation kannte. Fünftens: Özil – das kennt man ja. Er kann mehr.

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    Wie bei jedem Turnier wird die erste Elf nicht die letzte sein, die dann um den Titel spielt. In der ersten Elf standen zehn Weltmeister auf dem Platz (nur Hector kam hinzu). Mit 25,8 Jahren hat Deutschland den jüngsten Kader im Teilnehmerfeld der Europameisterschaft. Beides bedeutet: Da kommen noch Kräfte von der Bank, die für eine Überraschung gut sind. Der Schalker Sané, der Dortmunder Weigl, Altmeister Schweinsteiger: Alternativen fürs Mittelfeld hat Löw genug. Im Moment sind die Außenpositionen das Problem. Darüber wird zu reden sein.

    Pit Gottschalk bei Twitter: @pitgottschalk

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