München. Der FCB hat das Berliner Endspiel 2012 nicht vergessen - und will Rache. Guardiola dürfte aus vergangenen Fehlern gelernt haben. FOCUS-Online-Autor Maximilian Koch liefert Gründe, warum der DFB-Pokal 2014 erneut nach München geht.
Für Thomas Müller geht es um die „Vorherrschaft in Deutschland“, Matthias Sammer spricht sogar von einem Duell um „Leben und Tod“: Wenn sich Borussia Dortmund und der FC Bayern am Samstagabend im Finale des DFB-Pokals treffen, steht mehr auf dem Spiel als der goldene Cup. Es geht darum, dem größten Rivalen eine empfindliche Niederlage zuzufügen, von der er sich so schnell nicht erholt. Warum der FC Bayern am Ende triumphiert? Drei Gründe sprechen eindeutig für den Deutschen Meister.
1. Rache für das Final-Debakel 2012: Zwei Jahre sind vergangen, doch die Erinnerungen an diesen Abend schmerzen alle Bayern-Spieler und -fans noch immer. 5:2 deklassiert der BVB die chancenlosen Münchner, mit dem Gewinn des Doubles erklimmen die Dortmunder endgültig die nationale Spitze. Das rüttelt arg am Selbstverständnis der stolzen Bayern. Auch wenn ein Jahr später im Champions-League-Finale der große Coup gelingt und zwei Meisterschaften in Folge eingefahren werden – diese Blamage ist noch nicht vergessen.
2. Pep wird Taktik-Fehler nicht wiederholen: Bayern-Trainer Pep Guardiola hat den BVB als „beste Kontermannschaft der Welt neben Real Madrid“ geadelt. Wie die Ergebnisse der vergangenen Wochen zeigen: völlig zu Recht. Dortmund triumphierte im nur tabellarisch unwichtigen Bundesliga-Duell 3:0, dann nahm Real Madrid den Titelverteidiger im Champions-League-Halbfinale sogar 4:0 auseinander. Guardiola räumte anschließend Fehler ein, auf solch ein wildes Spiel wie gegen die Spanier wird sich sein Team in Berlin nicht einlassen. Die Bayern kehren zurück zum Pep-Fußball, den sie laut Philipp Lahm einfach „lieben“. Das heißt: Spielkontrolle, frühe Ballgewinne, Gegner müde spielen, dann zustechen. Genau wie Mario Götze bei seinem Tor zum 1:0 beim 3:0-Sieg in Dortmund in der Hinrunde. Der Ex-Dortmunder trifft auch diesmal.
3. Lewandowski macht den Matthäus: Die beiden haben so viel gemeinsam. Als einer der ersten "Experten" wusste Lothar Matthäus vom Lewandowski-Transfer nach München, bot Uli Hoeneß sogar eine Wette um 10.000 Euro an, sollte der Deal doch noch scheitern. Aber natürlich behielt Matthäus Recht. Dass sich auch Lewandowski mit der Vita des Rekordnationalspielers auskennt, stellt er nun im Pokalfinale unter Beweis. Wie Matthäus vor genau 30 Jahren im Trikot der Gladbacher vergeigt er einen entscheidenden Elfmeter, macht seinen künftigen Club somit schon vor Arbeitsbeginn glücklich. Der Beginn einer großen Karriere in München.