Essen/Rostock. In Rostock waren am Sonntag 7500 Zuschauer zugelassen. Fotos im Internet zeigen, dass die Abstandsregeln nicht immer eingehalten wurden.

Baden-Württembergs Sportministerin Susanne Eisenmann (CDU) hat die Zuschauersituation beim Pokalspiel des VfB Stuttgart in Rostock kritisiert. „Die Fotos vom DFB-Pokalspiel in Rostock von Fans Schulter an Schulter und ohne Abstand und ohne Maske lösen in mir ein ziemliches Unbehagen aus“, sagte die 55-Jährige der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ (Dienstag).

Bei der Partie am Sonntag waren im Ostseestadion 7500 Zuschauer zugelassen und damit so viele wie noch nie bei einem Fußballspiel in Deutschland seit Beginn der Corona-Pandemie. „Was wir uns definitiv nicht leisten können, ist, dass ein Fußballspiel zu einem Superspreader-Event wird und in Folge dessen Schulen geschlossen werden müssen“, warnte Eisenmann. Kurz zuvor hatte Mecklenburg-Vorpommerns Sportministerin Stefanie Drese dem Testlauf mit 7500 Zuschauern das Prädikat „erfolgreich bestanden“ bescheinigt.

Auch Probleme beim Spiel zwischen Magdeburg und Darmstadt

Schon während des Spiels am Sonntagnachmittag, das die Stuttgarter mit 1:0 gewonnen haben, kritisierten viele Fußballfans in den sozialen Netzwerken das Fan-Verhalten. Dicht an dicht standen die Rostocker Fans im Stadion, sangen dazu Lieder - offensichtlich ohne Mund-Nasen-Schutz.

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Es war zwar erlaubt, die Maske am Platz abzunehmen, jedoch nicht, dabei zu singen, da so die Gefahr einer Corona-Infektion steigt. Auch im Stadion des Drittligisten 1. FC Magdeburg gegen Darmstadt 98 (3:2 nach Verlängerung) waren ähnliche Szenen zu sehen: Fans dicht gedrängt auf der Haupttribüne, teilweise ohne Maske.

Manuela Schwesig verteidigt Hygiene-Konzept

Manuela Schwesig (SPD), die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, verteidigte die Fan-Rückkehr in Rostock. "Gute Stimmung beim DFB-Pokal in Rostock. Die Fans haben lange darauf gewartet. Ich freue mich, dass wieder mehr Zuschauer ins Stadion können. Es ist ein großer Schritt in Corona-Zeiten", twitterte sie. Auch der Verein Hansa Rostock zog nach der Partie ein positives Fazit und lobte das eigene Hygienekonzept.

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Für ihre Aussagen erntete Schwesig in den sozialen Netzwerken massive Kritik. "Ich war im Stadion und dort wo ich war und was ich sehen konnte, haben sich alle daran gehalten", konterte sie.

Twitter-Reaktionen zum Hygienekonzept in Rostock

User Elias bezeichnete die Vorkommnisse in Rostock als "einfach nur ätzend". Es sei unverantwortlich, dass Zuschauer im Stadion Schulter an Schulter stehen - und das ohne Mund-Nasen-Schutz.

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Noch etwas drastischer formulierte es ein anderer Nutzer. Man müsse dem Neffen jetzt erklären, weshalb so viele Menschen auf den Tribünen ein Fußballspiel sehen dürfen, bei seiner Einschulung aber keine Begleitung dabei sein darf.

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Andere wiederum befürchten, dass durch das dichte Gedränge die Infektionszahlen in den kommenden Tagen steigen werden. (fs)

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