Köln. Der Sensationserfolg gegen den Bundesligisten 1. FC Köln war für Saarbrückens Trainer Dirk Lottner ein Sieg gegen die alte Liebe.

Viele Spieler jubeln ja bekanntlich nicht in Spielen gegen ihren Ex-Klub. Für Trainer gilt dieser ungeschriebene Ehrenkodex nicht. Daher ließ Saarbrückens Trainer Dirk Lottner seinen Gefühlen freien Lauf und fiel nach Schlusspfiff so ziemlich jedem in den Arm, der ihm entgegenkam. Gerade hatte er mit dem Viertligisten seine alte Liebe, den 1. FC Köln, mit 3:2 aus dem DFB-Pokal gekegelt und damit kräftig blamiert. Jenen Verein, bei dem er von 1999 bis 2004 spielte und zur Legende wurde. Noch heute hängt der gebürtige Kölner am FC. „Irgendwann mal als Cheftrainer beim FC die Verantwortung zu tragen, das ist schon mein absoluter Traum“ hatte der 47-Jährige vor der Partie noch dem „Express“ gesagt. Unter den Zuschauern befanden sich denn auch Kumpels aus Kölner Zeiten. Nach Schlusspfiff kündigte Lottner an, „mit meinen Kölsche Jungs noch ein paar Bierchen“ trinken zu wollen.

Häme für den 1. FC Köln

Aber auch für einen weiteren Ex- FC-Spieler war diese Partie eine ganz besondere. Christopher Schorch, der von 2009 bis 2013 das FC-Trikot trug, hatte in der 53. Minute per Kopf das zwischenzeitliche 1:0 erzielt. Im Gespräch mit dem Portal t-online.de sagte der Verteidiger anschließend: „Ich gönne den Kölnern jeden Erfolg. Aber in solchen Momenten bricht das Adrenalin einfach aus einem heraus.“

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Der 1. FC Köln musste sich nach dem Spiel viel Häme von Saarbrücker Seite gefallen lassen. „Ihr seid nicht mehr dabei, das ist prima – bye bye Colonia“, tönte es aus den Stadion-Lautsprechern.

"Bin maßlos enttäuscht"

Die Kölner hatten sich über weite Strecken der Partie fahrig und unkonzentriert präsentiert. „Wir machen dumme Fehler und verteidigen nicht gut“, stellte Jonas Hector nach Schlusspfiff fest. Trainer Achim Beierlorzer nahm nach der Partie die eigenen Spieler ins Visier: „Ich habe kein Verständnis für die Mannschaft und bin maßlos enttäuscht.“ Im Rheinderby (Sonntag, 15.30 Uhr/Sky) bei Fortuna Düsseldorf müssen die Kölner nun punkten, damit kein Flächenbrand entsteht.

Ganz andere Ziele hat Dirk Lottner. Er möchte am Samstag in der Regionalliga Südwest bei der SV Elversberg die Weichen Richtung Aufstieg stellen und die Tabellenführung ausbauen.