Berlin. Manuel Neuer zeigte im DFB-Pokalfinale ein starkes Comeback und unterstrich seinen Status als Nummer eins in der deutschen Nationalmannschaft.

Nach fünf Spielen Pause sofort wieder in Topform: Nationalkeeper Manuel Neuer zeigte beim Triumph des FC Bayern im DFB-Pokalfinale gegen RB Leipzig (3:0) eine bärenstarke Vorstellung und hatte großen Anteil am 19. Triumph des Rekordmeisters. Wegen eines Muskelfaserrisses in der Wade hatte der Kapitän zuvor mehrere Wochen gefehlt.

Gleich zu Beginn war der Rückkehrer auf dem Posten: Nach einer Ecke wuchtete Leipzigs Yussuf Poulsen den Ball per Kopf Richtung Tor, doch Neuer bekam irgendwie noch die rechte Hand hoch und lenkte den Ball mit einem Superreflex an die Latte (11.). Poulsen schlug vor Ärger auf den Rasen, Bayerns Spieler bedankten sich bei ihrem Keeper, der den wankenden Rekordmeister im Spiel gehalten hatte.

Im weiteren Verlauf blieb Neuer sehr souverän und strahlte eine große Ruhe auf seine Vorderleute aus. Doch der Kapitän konnte auch anders: Mitte der ersten Halbzeit rannte er zum Mittelkreis, um mit Schiedsrichter Tobias Stieler zu diskutieren.

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Zu Beginn der zweiten Halbzeit zeigte der Weltmeister von 2014 eine weitere Großtat: Leipzigs Schwede Emil Forsberg lief allein auf den Nationalkeeper zu, doch der 33-Jährige behielt im Eins-gegen-Eins die Oberhand und verhinderte erneut einen Gegentreffer (47.). Eine Minute später nahm Timo Werner Maß, doch wieder war Neuer zur Stelle und hielt den knappen Vorsprung fest.

Status im DFB-Tor gefestigt

Mit dieser Leistung dürfte Neuer seinen Status als Nummer eins in der Nationalelf gefestigt haben. Bundestrainer Jogi Löw hatte den 86-maligen Nationalspieler wegen der Wadenblessur nur unter Vorbehalt für die anstehenden EM-Qualifikationsspiele in Weißrussland und gegen Estland nominiert.

Neuer selbst hatte sich vor dem Finale zuversichtlich gegeben. Er habe im Training "das ein oder andere Spielchen gemacht", fühle sich gut und sei "gut vorbereitet auf das Spiel", sagte der Schlussmann, der seit Wochenbeginn wieder mit seinen Kollegen auf dem Platz stand. "Jeder von uns weiß, was für eine Bedeutung der Pokal hat", betonte Neuer, "jeder von uns will die Saison positiv abschließen und das Double perfekt machen."

Bayerns Trainer Niko Kovac hatte keinen Zweifel daran gelassen, dass Neuer nach seiner Verletzungspause seine Leistung bringen würde. "Manuel wird spielen, weil er unser Kapitän ist, sehr gute Leistungen gebracht hat und ein wichtiger Eckpfeiler der Mannschaft ist", sagte er - und behielt Recht. (sid)