Berlin. Nach dem 3:0 im DFB-Pokalfinale gegen RB Leipzig feiert Bayern München das Double. Niko Kovac darf als Trainer wohl weitermachen.

Niko Kovac wird auch in der kommenden Saison Trainer des FC Bayern München sein. Präsident Uli Hoeneß gab beim Empfang des deutschen Fußball-Meisters und DFB-Pokalsiegers auf dem Münchner Marienplatz ein klares Bekenntnis zu dem 47 Jahre alten Kroaten ab. Auf die Frage, ob Kovac Trainer bleibe, antwortete Hoeneß: "Hundertprozentig ja". Die Mannschaft habe sich in jüngster Zeit weiterentwickelt mit dem Trainer, erläuterte Hoeneß im Bayerischen Fernsehen. "Der Verein ist zusammengerückt, die Mannschaft mit dem Trainer, mit dem Vorstand auch. Das hat produktiv funktioniert." Der Vertrag von Kovac läuft noch zwei Spielzeiten.

Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat bereits am Vortag einen Verbleib von Trainer Niko Kovac beim FC Bayern München über das Saisonende hinaus angekündigt. "Ja, aber das haben wir eigentlich nie infrage gestellt. Wir haben nie gesagt, wir stellen irgendwas infrage", sagte Rummenigge in der ARD auf die Frage, ob Kovac auch in der kommenden Saison Trainer der Münchner sein werde. Zuvor hatte der Meister mit einem 3:0 im Pokalfinale gegen RB Leipzig das Double perfekt gemacht.

Eine Trennung von Kovac sei für die Münchner "nie ein Thema" gewesen, sagte Rummenigge und verwies auf die Laufzeit des Vertrages des Trainers bis 2021. Immer wieder war in der abgelaufenen Saison über eine vorzeitige Trennung von Kovac spekuliert worden, die Bayern-Bosse hatten lange ein klares Bekenntnis zu dem 47-Jährigen vermieden. "Am Ende des Tages müssen wir Titel holen, das wird von uns allen erwartet", sagte Rummenigge. "Der Trainer spielt dabei eine zentrale Rolle."

Kovac selbst bedankte sich nach der Partie mit einem Megafon bei den Fans für die Unterstützung. "Ich weiß, dass es nicht einfach ist in unserem Trainer-Job. Deswegen ist so ein Titel sehr schön, sehr wichtig", sagte er später in der ARD. Im TV-Sender Sky ergänzte Kovac: "Ich bin ruhig geblieben. Wir haben ruhig gearbeitet. Und die beiden Titel haben uns recht gegeben, dass wir gut gearbeitet haben."

Die Stimmen

Niko Kovac (Trainer Bayern München) in der ARD: "Manu hat uns zweimal sehr gut im Spiel gehalten in der ersten und zweiten Halbzeit. Unter dem Strich ist der Sieg verdient. Es ist immer schwierig. Ich muss den Leipzigern ein Kompliment aussprechen, wir waren heute das Quäntchen besser. Ich bin schon froh. Man muss die Ruhe bewahren, es ist nicht einfach im Trainerjob. Deswegen ist so ein Titel sehr wichtig."

Manuel Neuer (Torhüter Bayern München) bei Sky: "Für die Mannschaft war es wichtig, dass ich in den Situationen da war. Für uns alle war es ganz wichtig, die Saison so abzuschließen, dass wir Double-Sieger sind. Wir wurden ja fast abgeschrieben, waren hinten in der Bundesliga. Im Pokal haben viele über ein 50:50-Spiel geredet. Wir haben super weitergearbeitet und haben uns das einfach verdient."

Neuer in der ARD: "Ich war hochmotiviert und bin im Training bereit gewesen. Ich hätte gerne schon eher gespielt, es war eine Punktlandung. Besser hätte man das Drehbuch nicht schreiben können."

Robert Lewandowski (Stürmer Bayern München): "Wir wollten das Double, dafür haben wir alles getan. Wir haben richtig gut gespielt. Alle haben ihren Anteil daran. Wir können am Ende sagen: Die Saison war sehr, sehr gut für uns."

Arjen Robben (Mittelfeldspieler Bayern München) in der ARD: "Das ist sehr viel wert, nochmal ein Abschied mit dem Double. Es ist pure Freude, dass es geklappt hat. Heute Abend feiern wir mit der Mannschaft, danach werde ich realisieren müssen, dass alles vorbei ist. Das braucht vielleicht noch ein paar Tage."

Karl-Heinz Rummenigge (Vorstandsvorsitzender Bayern München) in der ARD: "Es war eine kuriose Saison. Wir hatten einen guten Start, zwei Monate lief es nicht optimal. Aber in der Rückrunde haben wir erfolgreichen Fußball gespielt. Letzte Woche waren wir Meister, heute der Pokalsieg, besser kann es nicht laufen. Die Mannschaft hat das heute großartig gemacht, wir haben weltklasse Tore gemacht, mit Manuel Neuer hatten wir heute einen Giganten hinten stehen." (fs)