Anderlecht. Eine vor allem in der Offensive starke Leistung zeigte der BVB bei seinem 3:0 in Anderlecht. Beim zweiten Sieg im zweiten Spiel der Königsklasse leistete sich die zuletzt arg kritisierte Abwehr nur kleinere Schönheitsfehler. Und man hatte Adrian Ramos, der als Joker für die Entscheidung sorgte und sich damit die Bestnote verdiente. Die Einzelkritik.

Frühstart, ein paar wackelige Minuten, ganz viel Dominanz ohne weitere Tore und am Ende die Entscheidung durch den Joker: Viel zu meckern gab es nicht aus Dortmunder Sicht beim 3:0-Erfolg des BVB beim RSC Anderlecht.

Allen voran machte Adrian Ramos von sich reden: Als Joker in der 65. Minute eingewechselt entschied der Kolumbianer mit seinen ersten beiden Champions-League-Toren die Partie und verdiente sich damit die Bestnote. Aber auch das BVB-Mittelfeld wusste zu gefallen: Pierre-Emerick Aubameyang war kaum zu bremsen, Shinji Kagawa spielte eine bärenstarke erste Hälfte.

Die Dortunder verdienen sich von uns Noten von 1 bis 4. Diskutieren Sie mit uns die Leistung des BVB beim RSC Anderlecht.

Die Noten im Überblick 

Roman Weidenfeller: Erbrachte den Beweis, dass es beileibe nicht das Schlechteste ist, im Eins-gegen-Eins einfach mal stehen zu bleiben - dank dieser Devise mit ganz wichtiger Parade nach dem Schuss von Praet (16.). Wichtig, dass er fünf Minuten rausläuft und vor dem Wechsel den RSC-Konter unterbindet. Kaum geprüft, aber zur Stelle, wenn er gebraucht wurde. Note: 2,5

Lukasz Piszczek: Stand nach einer etwas wackeligen ersten Viertelstunde sicher im Abwehrverbund. Hatte sehr viele Ballaktionen, ging viele Wege nach vorne. Veredelte seine gute Leistung mit der Maßflanke auf Ramos vor dem 2:0 (69.). Rückte nach Durms Einwechslung vor in die Mittelfeldreihe. Note: 2

Neven Subotic: Wackelte in den Anfangsminuten mit seinen Nebenleuten, festigte sich mit seinen Nebenleuten. Solide, was die physische Abwehrarbeit angeht. Weniger solide in Sachen Passspiel. Verlor den entscheidenden Zweikampf gegen Mitrovic vor dessen Pfostenschuss (74.). Note: 4

Sokratis: Rückte für Hummels, der im Revierderby noch nicht uneingeschränkt sattelfest wirkte, zurück in die Startelf. Gewohnt stark bei Luft- und Zweikämpfen. In den ersten 15 Minuten - wie der gesamte Defensivverbund - ein wenig unsortiert, danach deutlich stabiler. Note: 3

Marcel Schmelzer: Starker Abschluss nach knapp 30 Minuten, der Proto zu einem Klassereflex zwang.Defensiv solide, offensiv nicht ganz so mutig wie sein Gegenüber Piszczek. Ohne große Fehler, ohne große Hexereien. Note: 3,5

Sven Bender (bis zur 82. Minute): Klar verbessert im Vergleich mit dem enttäuschenden Revierderby. Viele Ballaktionen, noch mehr starke Zweikämpfe, ganz wenige Fehler. Unauffällig, aber nicht unwichtig. Note: 3

Sebastian Kehl: Kehrte nach zweiwöchiger Verletzungspause zurück auf die Dortmunder Sechs. Führte sich mit einer ersten Hälfte ein, in der er die meisten Zweikämpfe und die meisten erfolgreichen Pässe aller Dortmunder in seine Bilanz brachte. Ein insgesamt starkes Comeback. Note: 2,5

Pierre-Emerick Aubameyang:Hätte auf Großkreutz-Pass in der zehnten Minute das 2:0 machen müssen. Vergab einen weiteren Hochkaräter nach Großkreutz-Pass in der 18. Minute. Viel unterwegs, für den RSC kaum greifbar. Mit vielen Torraumszenen, aus denen allerdings zumindest etwas mehr hätte rausspringen müssen. Belohnte sich immerhin mit dem Assist zum 3:0 auf Ramos, den er nach seinem gefühlt 150. Sprint in die Spitze im Rücken der RSC-Abwehr freispielte. Note: 2

Shinji Kagawa:Sehr ball- und passsicher. Lupfte das Spielgerät vor dem 1:0 traumhaft auf Immobile. In den ersten Minuten sehr beweglich und mit vielen öffnenden Pässen - zum Beispiel mit dem, der via Großkreutz zu Aubameyang kam und eigentlich hätte das 2:0 einleiten müssen (10.). Bärenstark in der ersten Hälfte, solide in der zweiten. Note: 2,5

Kevin Großkreutz (bis zur 65. Minute): Gewohnt laufstark auf der linken und zu Beginn mit ganz starken Zuspielen in die Spitze - Hat Aubameyang am anderen Ende einen etwas weniger unglücklichen Tag, trägt sich Großkreutz bis zur 18. Minute zweimal in die Scorerliste ein. Danach eher in der Arbeiterrolle, aber so gut wie fehlerlos. Note: 2,5

Ciro Immobile (bis zur 72. Minute): Eiskalt beim frühen 1:0. Zweiter Champions-League-Einsatz, zweites Tor. Die Quote in der Königsklasse stimmt, der Einsatz auch, das Mitwirken im Passspiel nicht immer. Ein Krieger, kein Schöngeist. Note: 3

Adrian Ramos (ab der 65. Minute): Kam für Großkreutz und sorgte vier Minuten später mit seinem ersten Champions-League-Treffer für die Vorentscheidung (69.). Brachte sich dabei beherzt in Position für die starke Piszczek-Flanke. Ebenso cool im Abschluss beim 3:0. In den Schlussminuten überall in der Offensive zu finden, Doppelpacker. Sowas nennt man wohl einen guten Joker. Note: 1

Erik Durm (bis zur 72. Minute): Kam für Immobile. Sortierte sich als Rechtsverteidiger ein und schickte Piszczek in die Mittelfeldreihe. Ohne Note.

Mats Hummels (ab der 82. Minute). Kam für Bender. Ohne Note.