Dortmund. Neben den üblichen Verdächtigen - also Real Madrid, dem FC Barcelona und Bayern München - zählt Arsene Wenger, der Trainer des FC Arsenal, auch Borussia Dortmund zu den Champions-League-Favoriten. Doch BVB-Trainer Jürgen Klopp will davon nichts wissen - und redet seinerseits die Londoner stark.
Für Arsene Wenger ist die Sache klar: "Die Mannschaften mit den größten Aussichten sind noch immer die deutschen und die spanischen", sagt der Trainer des FC Arsenal. "Es gibt keinen Grund, warum sich das geändert haben sollte. Sehen Sie, wie oft Bayern im Finale war. Und Dortmund ist auch regelmäßig in der K.o.-Runde dabei." Und schwupps, hatte der Elsässer aus Borussia Dortmund mal eben einen Mitfavoriten auf den Champions-League-Titel gemacht.
Da mag sicher einiges an Kriegslist mitschwingen, schließlich ist der BVB am Dienstagabend (20.45 Uhr/im Live-Ticker) Auftaktgegner der Londoner in der Königsklasse - und den Gegner starkzureden gehört zum kleinen Trainer-Ein-mal-Eins einfach dazu. Aber es schwingt auch eine gehörige Menge echten Respekts vor dem deutschen Vizemeister mit. "Wir spielen ja jedes Jahr in Dortmund, das ist jedes Mal ein spannendes und ein schwieriges Spiel", ächzt Wenger. Die Dortmunder, so sieht es der Arsenal-Coach, spielen einen "ansehnlichen Fußball, sehr dynamisch" - und zuletzt auch durchaus erfolgreich auf europäischer Ebene: 2013 wurde das Finale erreicht, 2014 scheiterte man denkbar knapp am späteren Sieger Real Madrid. Für die Londoner dagegen war in den vergangenen vier Jahren stets im Achtelfinale Schluss.
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Doch BVB-Trainer Jürgen Klopp mag die Favoritenrolle bekanntlich noch weniger als lauffaule Fußballspieler - und will sie sich auch von Arsene Wenger nicht einreden lassen. Dabei könnte die Spielweise der Engländer, die eher die Offensive suchen, den konterstarken Dortmundern durchaus liegen. Zudem waren in Champions-League-Lostopf eins deutlich renommiertere Gegner als Arsenal. Doch beides interessiert Klopp nicht. "Da kommt hohe Qualität auf uns zu", sagt er. "Die Champions League geht gleich richtig los."
Klopp warnt vor Arsenals Umschaltspiel
Zumal Arsenal längst nicht mehr die naiv drauflosstürmende Mannschaft vergangener Tage sei - was sie ja auch schon im vergangenen Jahr belegten, als sie den BVB in Dortmund 1:0 besiegten: "Sie können das Ganze jetzt deutlich seriöser, also defensiver angehen und dann wahnsinnig große Räume überbrücken", sagt Klopp. "Die haben richtig Tempo auf dem Platz im Umschaltspiel, ob das Özil ist, Oxlade-Chamberlain, Welbeck oder Sanchez." Mit den Zugängen Alex Oxlade Chamberlain und Danny Welbeck haben die Gäste im Offensivbereich gehörig Qualität hinzugewonnen - in der Abwehr allerdings beklagen die Engländer zahlreiche Ausfälle. Wie zum Beispiel Mathieu Debuchy oder Nacho Monreal.
Die Marschroute für den BVB ist damit klar: Die starke Arsenal-Offensive in den Griff bekommen und der ersatzgeschwächten Abwehr möglichst unlösbare Aufgaben stellen. In den Worten Klopps: "Wir müssen durch ein paar taktische Maßnahmen den Gegner im Zaum halten, dann unsere Qualitäten auf den Platz bringen und idealerweise das Spiel gewinnen."