Dortmund. Mit dem Italiener Ciro Immobile und dem Südkoreaner Dong-Won Ji ist die erste Ladung Torgefahr in Dortmund beim Training eingetroffen. Sie sind zwei von drei Spielern, die der BVB für den Angriff verpflichtet hat. Nach dem ersten Training in Dortmund machen sie ihre Ziele klar: Tore schießen.

Training zu zweit erleben Fußballprofis nicht allzu häufig. Am Samstag standen Ciro Immobile und Dong-Won Ji ganz alleine auf dem Fußballplatz in Dortmund. Die beiden Neuzugänge absolvierten ihre ersten Einheiten im schwarz-gelben Trainingsleibchen. Und auch Sonntag mussten die beiden – im Gegensatz zu den übrigen Profis – noch einmal ran.

Während ihre neuen Kollegen in Heidenheim das zweite Testspiel der Saisonvorbereitung absolvierten, konnten sich die beiden Offensivspieler also schon mal näher kennenlernen – auch wenn die Kommunikation zwischen dem Italiener und dem Südkoreaner noch ein paar Probleme bereitet haben könnte.

Mit Immobile und Ji ist die erste Ladung Torgefahr in Dortmund eingetroffen. Sie sind zwei von drei Spielern, die der BVB für den Angriff verpflichtet hat – die Position, auf der im Sommer der größte Schnitt in Dortmund gemacht wurde. Robert Lewandowski konnte nicht gehalten werden, Julian Schieber erhielt die Freigabe für einen Wechsel zu Hertha BSC Berlin und Nachwuchsmann Marvin Ducksch wurde beim SC Paderborn geparkt, um Spielpraxis zu sammeln.

Für die Tore sind also in der kommenden Saison die beiden Spieler verantwortlich, die am Freitag im Hoeschpark beim Laktattest ihre Runden drehten sowie Adrian Ramos, der nach dem Viertelfinaleinzug mit Kolumbien bei der WM noch seinen verlängerten Urlaub genießt.

Immobile ist ein andere Typ als Lewandowski - aber nicht weniger torgefährlich

Immobile und Ji hatten mit ihren Teams weniger Erfolg und schieden bereits nach der Vorrunde aus. Gerade von den Italienern war mehr erwartet worden. Im Speziellen auch vom Angreifer des FC Turin, der sich in der vergangenen Spielzeit mit 22 Treffern in 32 Spielen zum Torschützenkönig der Serie A gekrönt hatte. Doch zunächst war er nur Ersatzmann in der Nationalmannschaft – und als er im entscheidenden Gruppenspiel gegen Uruguay doch einmal von Beginn an ran durfte, spielte er schlecht.

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Die Dortmunder dürfen sich trotzdem auf einen Angreifer freuen, der das Potenzial hat, regelmäßig Jubelstürme im Dortmunder Stadion auszulösen. Denn die Bezeichnung Torjäger passt sehr gut zu Immobile. Er trifft mit links, er trifft mit rechts, er trifft mit dem Kopf. Und er ist sowohl in der Nähe des Tores gefährlich als auch aus der Distanz. Es ist ein anderer Typ als sein Vorgänger Lewandowski, aber nicht minder gefährlich für die gegnerischen Abwehrreihen.

Am Freitag nach seiner Ankunft zeigte sich Immobile erwartungsgemäß zufrieden darüber, in Dortmund angekommen zu sein. „Ich bin sehr aufgeregt, aber glücklich, hier alles kennenzulernen“, erklärte er. Eine gewisse Zeit der Eingewöhnung wird er sicherlich brauchen, um sich an die Spielweise der Dortmunder zu gewöhnen und auch in der Bundesliga seine Qualitäten zeigen zu können. Die Zeit dazu wird ihm das Trainerteam um Jürgen Klopp geben. Und auch die Fans, bei denen Lewandowski in seiner Anfangszeit noch als Chancentod verschrien war, dürften aus der Vergangenheit gelernt haben.

Hohe Ziele mit dem BVB

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Apropos Fans: Die beruhigte Immobile gleich einmal und versprach ihnen, dass er „immer alles geben“ und sich „für diesen großen Klub voll einsetzen“ werden. Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zeit hat der Mann, der bis 2019 in Dortmund unterschrieben hat, bereits geschaffen, wenn er diesen Worten Taten folgen lässt.

Seine Ziele mit der Borussia beschreibt Immobile wie folgt: In der Bundesliga „tolle Spiele machen“ und so weit wie möglich nach vorne kommen, im DFB-Pokal bestenfalls das Finale erreichen und in der Champions League mindestens die Gruppenphase überstehen.

Um das alles zu erreichen, braucht es zweifelsohne auch einige Immobile-Tore. Dass es diese geben wird, ist allerdings unstrittig. Erst recht, wenn man hört, was die ersten Worte sind, die der Neuzugang bereits auf deutsch aussprechen kann: „Tore schießen“, sagte er am Ende seines ersten Interviews. Was soll da denn noch schiefgehen?