Natal. Ciro Immobile zeigte im Spiel gegen Uruguay eine schwache Leistung - und konnte an der 0:1-Niederlage und dem WM-Aus von Italien nichts ändern. Doch aus Dortmunder Sicht gibt es einen großen Vorteil - der 24-Jährige kann nun früher als gedacht in die Vorbereitung einsteigen.

Blass, keine Torgefahr, kein Durchsetzungsvermögen. Diese Begriffe beschreiben wohl am Besten die Leistung von Ciro Immobile im blauen Italien-Trikot gegen Uruguay. 71 Minuten dauerte sein erster und letzter Startelf-Einsatz bei der WM in Brasilien. An der 0:1-Niederlage konnte er nichts ändern - Italien fährt nach Hause.

Die BVB-Fans konnten so am Dienstag mit einem lachenden und einem weinenden Auge vor dem Fernseher sitzen. Der designierte Lewandowski-Ersatz spielte schwach, doch steigt nun früher als gedacht in die Dortmunder Vorbereitung ein. Mitte Juli wird er beim Training erwartet - vermutlich nach dem ersten Trainingslager der Borussia in Kirchberg, das vom 8. bis zum 12. Juli andauert.

Doch was sollen die Dortmunder Fans, die ihren Neuzugang zum ersten Mal von Beginn an begutachten konnten, über diesen Ciro Immobile denken?

Zugegeben: Der 24-Jährige hatte im Angriff einer auf die Defensive ausgerichteten italienischen Elf einen schweren Stand. Trotzdem sorgte seine Leistung wohl kaum für Dortmunder Begeisterungssprünge. Nur 25 Ballkontakte, zwei ungefährliche Torschüsse und die auch für einen Stürmer unterirdische Bilanz von nur acht Prozent gewonnenen Zweikämpfen. Insgesamt stehen am Ende 88 WM-Minuten und kein Tor auf Immobiles Konto. Dieser Stürmer soll den Bundesliga-Torschützenkönig Robert Lewandowski ersetzen?

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22 Tore in 34 Spielen

Ja - und trotz der enttäuschenden WM ließt sich Immobiles Bewerbungsschreiben immer noch hervorragend: Er ist italienischer Torschützenkönig mit 22 Toren in 34 Spielen. Dies nicht in einer Spitzenmannschaft sondern im Team des Tabellensiebten der Serie A, dem FC Turin.

Und wenn Immobile im Urlaub seine Enttäuschung überwunden hat, kann eine längere BVB-Vorbereitung ein entscheidender Schritt in Richtung einer starken ersten Saison sein. Schließlich benötigten bislang die meisten neuen Dortmunder Offensivkräfte eine gewisse Eingewöhnungszeit, um sich an die Anforderungen von Jürgen Klopp zu gewöhnen. Neben dem schnellen Umschaltspiel fordert Dortmunds Trainer von all seinen Spieler vor allem Defensivarbeit.

So bleibt Ciro Immobile mehr Zeit bis zum Auftakt gegen Leverkusen, um sich an die BVB-Taktik zu gewöhnen. Allerdings: nicht mit allen Dortmunder Spielern. Denn für den Griechen Sokratis und den zweiten neuen schwarzgelben Stürmer, den Kolumbianer Adrian Ramos, läuft die Weltmeisterschaft bislang wesentlich erfolgreicher. Beide stehen mit ihren Mannschaften im Achtelfinale. Und auch die deutschen WM-Fahrer von Borussia Dortmund wollen ja wesentlich länger in Brasilien bleiben.

Uruguay schickt Italien heim

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