Dortmund. Borussia Dortmund empfängt Real Madrid im Rückspiel des Champions-League-Viertelfinals und geht mit einem 0:3 in die Partie. Wie ist die Stimmung in Dortmund vor dem Spiel, was sagen die Statistiken und kann Cristiano Ronaldo spielen? Der Tages-Ticker vor dem Spiel.

"Die Hoffnung stirbt zuletzt" ist eine Lebenseinstellung im Ruhrgebiet, die die "jetzt erst recht"-Mentalität im Pott passend begleitet. Borussia Dortmund wird mit dieser Einstellung ins Champions-League-Rückspiel gegen Real Madrid gehen.

0:3 hat der BVB das Hinspiel in Spanien verloren, die Chancen auf ein Weiterkommen berechnet Borussias Abwehrspieler Mats Hummels mit drei Prozent.

Ist das ein taktisches Understatement oder die Realität? Und wie sehen die Dortmund Fans die Situation? Wir tickern von der Stimmung in der Stadt, von den Reaktionen in den Sozialen Medien und natürlich auch nachher vom Spiel.

+++ Der Tag im Überblick+++

Die Ankunft der Real-Spieler am Signal Iduna Park.
Die Ankunft der Real-Spieler am Signal Iduna Park. © Sebastian Weßling

19.37 Uhr: In gut einer Stunde machen sich die BVB-Profis bereit, um langsam in den Spielertunnel einzulaufen - Hoffentlich wird's danach auf dem Rasen genauso stimmungsvoll wie den Tag über in der Stadt. Wir verabschieden uns hiermit vom "unsportlichen" Live-Ticker und übergeben gleich an den sportlichen.

19.35 Uhr: Am Stadion füllt es sich nach und nach, hier sind schon zahlreiche BVB-Fans unterwegs - das Kräfteverhältnis ist hier ganz anders als am Alten Markt. Gerade ist Real Madrid hier angekommen, unter lauten Anfeuerungen der Real-Fans und einigen weniger freundlichen Rufen der BVB-Anhänger ist der Bus ins Stadion gefahren.

18.50 Uhr: Nobby Dickel macht sich im Stadion schon mal warm.

18.13 Uhr: Die Taxifahrer merken bislang noch nicht viel davon, dass heute Abend das Spiel ist, das Geschäft läuft nicht besser als sonst. "Wird aber noch", sagt man uns. "Wenn Dortmund spielt, ist immer viel los."

17:56: Es wird voller am Alten Markt - noch immer sind es aber vornehmlich Real-Madrid-Anhänger, die sich hier einsingen. Und das, obwohl das Wetter alles andere als königlich ist: graubehangen der Himmel, immer wieder tröpfelt es. Und zum Trikottragen ist es deutlich zu kalt und windig.

17:52 Uhr: Schiedsrichter Damir Skomina leitet das Rückspiel zwischen dem BVB und Real. Der Slowene ist Uefa-Referee und kam bei der EURO 2012 in zwei Gruppenspielen zum Einsatz. Außerdem pfiff der 37-jährige Immobilienmakler das EM-Viertelfinale der DFB-Elf, dass die Deutschen mit 4:2 gegen Griechenland gewannen.

17:48 Uhr: Nicht alle Menschen, die sich in der Dortmunder Innenstadt bewegen, sind die ganz großen Fußballcracks - um es vorsichtig auszudrücken. Eine Frau, die über den Alten Markt geht, mustert irritiert die Fans, die am Springbrunnen stehen und singen und fragt: "Wer spielt denn heute? Dortmund?"

17:45 Uhr: Noch drei Stunden. Nur noch drei Stunden...

17:30 Uhr: Die BVB-Fans lassen sich ihren Optimismus nicht nehmen. "5:1", bekommen Ann-Christin Fürbach und Sebastian Weßling gerade als Tipp zu hören. Nachfrage: "Mit fünf Lewandowski-Toren?" - "Nein, sechs. Er schießt auch noch ein Eigentor."

17:09 Uhr: In der Tapasbar "Las Salinas" gibt es ausgerechnet an einem Tag, an dem ungewohnt viele Madrilenen in der Stadt sind, katalanischen Hackbraten. Ausgerechnet etwas aus der Heimat des großen Rivalen FC Barcelona. Die Erklärung dazu liefert das Video.

16:56 Uhr: Die Kollegen vom ZDF haben vor der Partie mit "Trainer-Fuchs" Friedhelm Funkel gesprochen, wie der BVB den Rückstand gegen Real Madrid drehen kann. Moment, Funkel? Warum denn mit dem? Funkel hat 1982 "das Wunder von Kaiserlautern" miterlebt und einen 1:3-Rückstand aus dem Hinspiel gegen die Königlichen im Rückspiel binnen 14 Minuten gedreht. Funkel machte das mit zwei Toren höchstpersönlich. 5:0 schlug der FCK Real Madrid. "Die Chance, einen selbst großen Rückstand zu drehen, ist immer da. Wenn die Spieler das merken, kann ein Spiel eine verrückte Eigendynamik gewinnen", sagt Funkel beim ZDF. Für den BVB gebe es "nur eine Richtung - immer nach vorne“.

16:40 Uhr: Noch immer ist der Alte Markt fest in spanischer Hand, noch immer ist Weiß die dominierende Farbe. Nur vereinzelt sind schwarz-gelbe Trikots zu sehen. Die Real-Fans aber scheinen derzeit Siesta zu halten, Gesänge sind keine zu hören.

16:25 Uhr: Der Eurofan - In Dortmund ist auch ein britisches Filmteam unterwegs. Tom Deacon von Copa90 ist der Eurofan, der durch Europa reist und die jeweiligen Champions-League-Heimteams unterstützt.

"Nicht rosige Aussichten" - Kalle Riedle hofft auf schnelles BVB-Tor 

16:09 Uhr: In seiner Gast-Kolumen bei Sport1.de schreibt der Ex-Dortmunder Kalle Riedle, die Aussichten für den BVB seien "nicht rosig", aber er selbst habe Europapokal-Wunder mit Werder Bremen erlebt. Seine Tipps für das Borussen-Wunder: "Es reicht, wenn Dortmund kurz vor der Halbzeit das 1:0 macht. Dann bleibt genug Zeit. Ein frühes Tor entfacht natürlich einen Riesendruck im Stadion. Die Fans werden bedingungslos hinter der Mannschaft stehen, egal wie das Spiel läuft." Allerdings wäre es das Schlimmste, wenn Real eine schnelle Bude schießen würde.

15:54 Uhr: Die Kollegin Fürbach spricht übrigens Spanisch. Damit kann man aber nicht bei allen Real-Fans landen, wie sie gerade feststellen musste. Eben hat sie gemeinsam mit Sebastian Weßling fünf Tschechen getroffen, die extra für das Spiel angereist sind - aber wohl in einer Kneipe gucken müssen. Tickets haben sie nämlich nicht.

15:40 Uhr: Falls ihr schon schmunzeln müsst, reichen wir euch thematisch passend das hier an. Weil ein 0:3 bockschwer aufzuholen ist, gönnen wir uns ein wenig leichte Unterhaltung und schauen uns die Spieler beider Teams genauer an - mit einem Augenzwinkern.

15:33 Uhr: Falls Jürgen Klopp keinen Rat hat, wie man Cristiano Ronaldo stoppen kann - Dittsche hat Rat, moa soag'n. Man muss ihn bei seiner Eitelkeit packen! Und das hat mit den Dortmunder Trikots, einer Menge Lametta und René Weller in der Viererkette zu tun... Ein Video zum Weglachen.

15:23 Uhr: "Kuba" erinnert damit an diese eine Nacht im April vergangenen Jahres. Wir fassen kurz zusammen: Minute acht: Mario Götze bereitet vor, Robert Lewandowski zum frühen 1:0 für den BVB. (Den Treffer von Ronaldo kurz vor der Pause verschweigen wir). 50. Minute. Lewandowski zum Zweiten. Marco Reus bringt den Ball zum Polen, der das Spielgerät überragend verarbeitet und zum 2:1 einnetzt. Nur fünf Minuten später bebt das Stadion an der Strobelallee. Wieder Robert Lewandowski, wieder Tor für den BVB. 3:1. Aber an diesem Abend sind alle guten Dinge vier! Lewandowski verwandelt einen Strafstoß zum 4:1. Vier Tore in einem Halbfinale der Königsklasse - das war in der Geschichte der Champions League zuvor noch keinem Spieler gelungen.

15:18 Uhr: Der verletzte Jakub Błaszczykowski glaubt an das Wunder. Auf jeden Fall haut er diesen Eintrag bei Facebook raus.

15:15 Uhr: "Modric entscheidet, wie wir spielen", sagt Cristiano Ronaldo über einen Mitspieler und mehr Lob ist aus dem Mund des Weltfußballers kaum möglich. Er ist der heimliche Star bei Real Madrid. Luka Modric gibt den Rhythmus vor und sorgt dafür, dass Ronaldo und Gareth Bale glänzen. Ein schöner Text bei den Kollegen von 11Freunde.de über den Kroaten, der bei den Spaniern Mesut Özil ersetzte.

15:05 Uhr: Nicht nur die Madrid-Fans haben eine weite Anreise hinter sich. Diese beiden Herren im Video kommen aus Luzern, halten aber dem BVB die Daumen und hauen einen torreichen Ergebnis-Tipp raus.

15:03 Uhr: Real tritt in Dortmund voller Selbstbewusstsein an. Der spanische Rekordmeister will nicht nur den Einzug ins Halbfinale der Champions League feiern, sondern auch Revanche für das 1:4 des Vorjahres nehmen. Nur ein Mann bereitet den Spaniern Unbehagen. Es ist der Mann, der auch bei den Königlichen auf der Einkaufsliste stand, sich aber für eine andere Stadt mit "M" entschied: Real mit Respekt vor Lewandowski - Ronaldo-Einsatz fraglich.

14:59 Uhr: Der Ballsportverein versprüht Hoffnung. Auf der vereinseigenen Homepage schreibt der BVB: "Borussias Fußball-Wunder tragen spanische Namen: La Coruna - Málaga - und jetzt Madrid?".

14:50 Uhr: In der Dortmunder Innenstadt sind zurzeit nur wenige Trikots zu sehen, schreibt Kollege Weßling (Twitter: @fluestertweets) - nur am Alten Markt haben sich rund zwei Dutzend Real-Madrid-Fans versammelt und singen lautstark. Meist sind es übrigens Barcelona-Schmählieder. Kollegin Ann-Christin Fürbach hat ein Video gemacht.

14:35 Uhr: Die Kollegen in Spanien mutmaßen, dass Cristiano Ronaldo heute Abend doch spielen kann. Auf jeden Fall titelt die Real-nahe "Marca", der "Torrekord für Ronaldo" liege in der Luft. Der Superstar erzielte bereits 14 Champions-League-Treffer in dieser Saison und stellte damit den Rekord von Barcelonas Messi ein. Mit einem weiteren Tor wäre der Portugiese der alleinige Rekordhalter. Am Montag brach Ronaldo das Abschlusstraining ab - hinter seinem Einsatz steht immer noch ein Fragezeichen.

14:11 Uhr: Heute Abend ist Fußball und ich kann nicht gucken? Das kann passieren. Kurzer Service-Eintrag für all die, die in die Röhre schauen, weil sie nicht im Stadion sind oder Sky abonniert haben. Nur dort, beim Bezahlsender, wird die Partie zwischen dem BVB und Real über tragen. Das ZDF zeigt am Mittwoch Bayern gegen Manchester United. Beim uns im Live-Ticker kann man das eventuelle "Wunder von Dortmund" verfolgen. Auf die Ohren bekommt man es bei den Kollegen von Sport1.fm, beim BVB-Netradio mit Nobby Dickel und Boris Rupert oder bei WDR2. Während des Spiels twittern wir natürlich auch live und mit dem Schlusspfiff gibt es den Spielbericht, die Einzelkritik und ein bisschen später alle Reaktionen zur Partie.

13:56 Uhr: Die beiden Mannschaften treffen übrigens zum sechsten Mal innerhalb von nur 18 Monaten aufeinander. Man kennt sich.

13:38 Uhr: Wie sieht die Personalsituation des BVB aus? Dortmunds Roman Weidenfeller "sollte einsatzbereit sein", sagte Coach Klopp. Nuri Sahin plagte sich am Montag noch mit Rückenschmerzen rum, wird aber wahrscheinlich spielen. Kapitän Sebastian Kehl fehlt den Westfalen. Der defensive Mittelfeldroutinier, der zuletzt auch als Torschütze auffiel, muss eine Gelbsperre absitzen. So könnten sie spielen: Weidenfeller - Piszczek, Sokratis, Hummels, Durm - Jojic, Sahin - Großkreutz, H. Mkhitaryan, Reus - Lewandowski

13:01 Uhr: Kollege Sebastian Weßling holt gerade die Karten ab, guckt munter aus dem Fenster und sagt: "Beim Hinspiel war es ziemliches Dreckswetter in Madrid. Es sieht aus, als würde dem BVB in dem Bereich die Revanche gelingen."

12:45 Uhr: Die Agentur liefert uns gerade den Bericht: "Ersatz für den Unersetzlichen: BVB sucht Lewandowski-Nachfolger" - heute Abend allerdings spielt der Stürmerstar noch im Dress des BVB und alles andere wird den Verantwortlichen der Westfalen für diese Partie egal sein.

12:23 Uhr: +++ ACHTUNG +++ Gewinnspiel. Das BVB-Album von dem Bochumer Bestseller-Autor Ben Redeling steckt voller kleiner schwarzgelber Erinnerungen, auch nach dem zweiten und dritten Lesen wird einem nicht langweilig. Trotzdem ist das Buch keine bunte Erinnerungstüte eines Dortmund-Fans, sondern ein kommerzielles Werk. Zur Rezension und zum Gewinnspiel.

BVB-Legende Dickel beschwört das "Wunder von Dortmund" 

12 Uhr: BVB-Boss Hans-Joachim Watzke hat noch keinen Flieger für die Auslosung am Freitag gebucht. "Keine Angst, ich komme schon irgendwie hin", sagt Watzke im exklusiven Interview mit unserer Redaktion. Im Gespräch mit Redakteur Daniel Berg spricht Borussias Geschäftsführer über den Vergleich mit Europas Topklubs, fehlenden Respekt vor der Dortmunder Entwicklung, die Kaderplanungen für die kommende Saison und die Emotionalität von Trainer Jürgen Klopp.

11:30 Uhr: Beim Radio-Sender 1LIVE war BVB-Stadionsprecher Norbert Dickel zugeschaltet. Das Gespräch begann mit einer Spitze gegen ZDF-Moderator Jochen Breyer, der Dortmunds Trainer Jürgen Klopp vergangene Woche mit dem Satz "das Ding ist durch" verärgert hatte. "Ich weiß, dass ihr richtig gute Journalisten seid, deshalb würdet ihr mir die Frage nie ernsthaft stellen", sagte "Nobby" und ergänzte, dass das Ding natürlich nicht durch sei. "Jeder, der heute Abend ins Stadion geht. wird heiß wie Frittenfett sein und unsere Mannschaft bedingungslos unterstützen." - Das Wunder von Dortmund - "wir werden es versuchen." Dafür sei wichtig, dass "wir gut ins Spiel kommen und ein frühes Tor machen", das sei für die Stimmung wichtig. "Dann vor der Halbzeit das zweite - und dann brennt's", weiß der BVB-Netradio-Reporter.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von einem externen Anbieter, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

11:21 Uhr: Die Ausgangslage vor der Begegnung ist schnell erklärt: Borussia Dortmund muss mit 3:0 gegen Real gewinnen - dann geht es in die Verlängerung mit eventuellem Elfmeterschießen. Sollten die Madrilenen einen Treffer erzielen, wofür sie immer gut sind, muss der Bundesliga-Zweite mit vier Toren Differenz gewinnen.

11:11 Uhr: Letzten Mittwoch gab's nach dem 0:3 in Madrid noch den großen Kater. Heute folgt das Rückspiel — und zwischendurch musste noch „mal eben“ eine ambitionierte Mannschaft bespielt werden, die sich ein Automobilhersteller zur Unterhaltung gönnt. Da bleibt kaum Zeit zum Verschnaufen. Der BVB hat keine Diven, sondern Mannschaftsspieler - unsere Fan-Kolumne vor dem Spiel.

11 Uhr: Noch nie konnte in der Champions-League-Historie ein 0:3-Rückstand aufgeholt werden - Zeit für den BVB, Geschichte zu schreiben. Dass der Verein Europapokal-Wunder kann, hat er schon in der vergangenen Saison gegen Malaga bewiesen.

10. April 2013: Borussia Dortmund - FC Málaga 3:2

Unfassbar. In der 90. Minute ist Dortmund noch raus, die erste Halbfinal-Teilnahme seit 15 Jahren verspielt. Málaga führt nach dem gefährlichen 0:0 im Hinspiel mit 2:1. Selbst ein 2:2 würde nicht reichen. Also, was machen die Borussen? Sie schießen die fast für unmöglich gehaltenen notwendigen beiden Tore in der Nachspielzeit einer denkwürdigen Partie. Erst gleicht Marco Reus (90.+1) aus, 120 Sekunden später macht Felipe Santana (im Bild) die Sensation perfekt.

10. April 2008: FC Getafe - Bayern München 3:3

Es reicht schon, dass die Bayern nur im UEFA-Pokal spielen dürfen. In Getafe droht dann sogar die völlige Blamage, nachdem die Münchner vor heimischem Publikum schon nur ein 1:1 geschafft hatten. Das Rückspiel wird zur Partie der späten Tore. Zuerst rettet Franck Ribéry mit seinem Treffer in der 89. Minute zum 1:1 die Bayern in die Verlängerung. Binnen zwei Minuten zieht der Madrider Vorstadt-Club aber auf 3:1 davon. Dank eines Doppelpacks von Luca Toni (im Bild) in der 115. und 120. Minute erreichen die Bayern unter Coach Hitzfeld doch noch das Halbfinale.

7. Dezember 1999: Werder Bremen - Olympique Lyon 4:0

Nicht das erste Weser-Wunder. In Zeiten, als Ailton (im Bild) noch rank und schlank war, ging Werder mit der Hypothek eines 0:3 aus dem Hinspiel in die Partie gegen Lyon in de dritten Runde des UEFA-Cups. Marco Bode und Andreas Herzog sorgten für ein 2:0 zur Pause, Frank Baumann und Claudio Pizarro machten die Aufholjagd perfekt.

26. Mai 1999: Bayern München - Manchester United 1:2

Das wohl größte Fußball-Drama. Finale im Stadion Camp Nou in Barcelona. Bayern führt 1:0 dank Mario Basler. Die Auswechselspieler sind schon in Feierlaune. Doch dann: 1. Minute der Nachspielzeit. 1:1-Ausgleich von Manchester Uniteds Teddy Sheringham. 3. Minute der Nachspielzeit: 1:2 aus Bayern-Sicht. Ole-Gunnar Solskjaer bereitet den Münchnern unter Hitzfeld ein traumatisches Erlebnis der Vereinsgeschichte. Oli Kahn und Mehmet Scholl (im Bild) verfallen in Schockstarre.

6. Dezember 1994: Borussia Dortmund - Deportiva La Coruna 3:1 n.V.

Dortmund empfängt zum Achtelfinal-Rückspiel La Coruna. Die Westfalen hatten in Spanien 0:1 verloren. Michael Zorc gelingt im zweiten Duell das 1:0 und rettet die Westfalen in Dortmund in die Verlängerung. In der 102. Minute gleicht Alfredo aber aus, Herbstmeister Dortmund ist raus. Selbst der Treffer von Karl-Heinz Riedle (115.) zum 2:1 reicht nicht. Erst als Lars Ricken in der vorletzten Minute trifft, steht Dortmund unter Trainer Hitzfeld im Viertelfinale des UEFA-Pokals. Am Ende kannte der Jubel bei Matthias Sammer, Bodo Schmidt und Stefan Klos (im Bild) keine Grenzen.

3. November 1993: Karlsruher SC - FC Valencia 7:0

Mit einem 3:1 aus dem Hinspiel im Rücken reiste der FC Valencia zum kleinen Karlsruher SC. Der damaligs spanische Tabellenführer ahnte nichts Böses. Die Truppe von Winnie Schäfer wollte sich damit aber nicht abfinden. Allen voran Edgar Schmitt (rechts im Bild mit Manni Bender). Der Angreifer machte allein vier Tore und schoss den KSC so im Alleingang in die dritte Runde des UEFA-Cups. Danach wurde er umgetauft - in "Euro-Eddy".

11. Oktober 1988: Werder Bremen - Dynamo Berlin 5:0

Als Manni Burgsmüller in der 80. Minute zum Flugkopfball ansetze (im Bild), war die Werder-Wende geschafft. 0:3 hatte Berlin das Hinspiel im Pokal der Landesmeister gewonnen, nach Kutzop, Hermann und Riedle macht Burgsmüller das vierte Tor für die Bremer. Thomas Schaaf setzte in der Schlussminute noch einen drauf - 5:0.

18. Mai 1988: Bayer Leverkusen - Espanyol Barcelona 3:0

Klaus Teuber (im Bild) durfte den UEFA-Pokal nur in die Luft stemmen, weil er mit Bayer Leverkusen zuvor eine irre Aufholjagd hingelegt hatte. Das Final-Hinspiel - sowas gab's damals noch - war mit 0:3 an Barcelona gegangen. Tita, Götz und Cha egalisierten das Ergebnis binnen der letzten halben Stunde im Rückspiel. Bayer siegte letztlich mit 3:2 im Elfmeterschießen.

4. November 1987: Werder Bremen - Spartak Moskau 6:2 n.V.

1:4 hatte Werder das Hinspiel in der zweiten Runde des UEFA-Cups in Moskau verloren. Zu Hause in Bremen begann die Aufholjagd mit einem Doppelpack von Frank Neubarth (im Bild mit Burgsmüller, Oli Reck und Otto Rehhagel). Frank Ordenewitz und Gunnar Sauer schossen die Hanseaten in die Verlängerung. Kalle Riedle und Burgsmüller machten das erste "Wunder von der Weser" perfekt.

19. März 1986: Bayer Uerdingen - Dynamo Dresden 7:3

Wundersamer geht's nicht als das "Wunder von der Grotenburg". Bayer Uerdingen startete in das Viertelfinal-Rückspiel im Europapokal der Pokalsieger mit einem 0:2 auf den Schultern. Dresden führte zur Pause mit 3:1. Bedeutet: Die Uerdinger brauchte fünf Tore in einer Halbzeit - sie schossen sechs in nur 28 Minuten. Als Wolfgang Schäfer (links im Bild) auf dem Weg zum 7:3 war, wurde er kräftig von Rudi Bommer (rechts) angefeuert - der hatte nämlich das 1:3 mit einem Eigentor erzielt.

17. März 1982: 1. FC Kaiserslautern - Real Madrid 5:0

Es sollte eine Durchgangsstation für die Königlichen aus Madrid werden, das Viertelfinal-Rückspiel im UEFA-Cup beim FCK. Es wurde eines ihrer größten Debakel. 3:1 hatte Madrid das Hinspiel gewonnen, nach 14 Minuten im Rückspiel stand es schon 0:2 nach zwei Toren von Friedhelm Funkel (im Bild, bejubelt von Andi Brehme). Drei Real-Spieler flogen mit Rot vom Platz, FCK-Keeper Ronnie Hellström hielt einen Handelfmeter, Bongatz Eilenfeldt und Geye erhöhten auf 5:0 für die wackeren Pfälzer.

5. November 1980: FC Barcelona - 1. FC Köln 0:4

Köln siegt im Camp Nou mit 4:0 - ja, so etwas ist tatsächlich mal passiert. 0:1 hatte der FC das Hinspiel in Müngersdorf verloren. Gerhard Strack, Stephan Engels, Pierre Littbarski und Dieter Müller sorgten mit ihren Toren bei den Katalanen für das größte Europapokal-Auswärtsspiel der Vereinshistorie und den Einzug in die dritte Runde des UEFA-Cups. Im Bild: Tony Woodcock, der seinen Gegenspieler Jose Antonio Ramos so entnervte, dass er noch vor der Pause ausgewechselt wurde.

1. Oktober 1980: Carl Zeiss Jena - AS Rom 4:0

Schon 1980 war Kult-Trainer Hans Meyer (im Bild mit seinem brüllenden Co-Trainer Helmut Stein) für Überraschungen gut. Dem AS Rom war das allerdings nicht bekannt, als er in der ersten Runde des Europapokals der Pokalsieger mit einem 3:0 im Rücken nach Jena reiste. Überhebliche Römer bekamen von Andreas Krause, Lutz Lindemann und Andreas Bielau per Doppelpack die Quittung und schieden aus.

23. April 1980: Hamburger SV - Real Madrid 5:1

Eine große Wende in einem großen Spiel: Im Halbfinale des Europapokals der Landesmeister trafen sich Real Madrid mit Uli Stielike und der HSV. Die Königlichen hatten das Hinspiel mit 2:0 gewonnen. Der HSV antwortete im Volksparkstadion mit Doppelpacks von Kaltz und Hrubesch und einem Treffer von Memering. Horst Hrubesch (im Bild), wie soll es anders sein, traf beide Male mit dem Kopf.

1/14