Madrid. Für Nuri Sahin von Borussia Dortmund ist das Duell mit Real Madrid im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League zugleich ein Wiedersehen mit seinen Ex-Kollegen. Im vergangenen Jahr hatte Sahin bei den Halbfinalspielen gegen die Königlichen noch auf der Bank gesessen, am Mittwoch soll er die Fäden im Mittelfeld ziehen.
Seit der BVB vor knapp einem Jahr im Halbfinale der Champions League das Wunder gegen die Königlichen und somit den Finaleinzug schaffte, hat sich vieles verändert. Bei Real Madrid, bei Borussia Dortmund und insbesondere bei Nuri Sahin.
So hatte sich der türkische Nationalspieler nach der Halbfinal-Auslosung im vergangenen Jahr auf die Duelle mit seinem Ex-Klub gefreut. Zwar dürfte seine Freude auch einige Wochen später groß gewesen sein über das Weiterkommen seiner Mannschaft, dass er selbst aber keine Minute hatte mitwirken dürfen – weder bei der Galavorstellung im Hin- (4:1), noch bei der Zitterpartie im Rückspiel (0:2) – wird mehr als ein Wermutstropfen gewesen sein. Das herbeigesehnte Kräftemessen mit den ehemaligen Kollegen sollte vorerst ein unerfüllter Traum bleiben. Zu gut war der nach Sahins Transfer zu Real als Nachfolger verpflichtete Ilkay Gündogan zu jener Zeit.
Nun, vor dem Viertelfinal-Hinspiel am Mittwochabend (20.45 Uhr/live in unserem Ticker), sind die Vorzeichen andere: Seit Saisonbeginn fehlt Gündogan verletzt, längst zieht wieder Sahin die Fäden im Mittelfeld. Und dieses Mal, so viel steht fest, wird Sahin auch zum Einsatz kommen gegen jenen Verein, bei dem er selbst nicht glücklich geworden war.
"Die größte Bühne des Fußballs"
Sahin ist stets bemüht, sein Real-Engagement nicht als gescheitert zu verkaufen, viel mehr sei er während dieser Zeit ein besserer Fußballer geworden. Seine Form aus der Bundesliga-Spielzeit 2010/11, in der er von seinen Kollegen zum Spieler der Saison gewählt worden war, bleibt aber bis heute unerreicht. Das Duell mit dem "weißen Ballett" ist eine gute Gelegenheit, die spielerische Dominanz vergangener Tage wieder aufleben zu lassen. Insbesondere, weil den Dortmundern mit den verletzten Subotic, Schmelzer, Bender, Blaszczykowski und eben Gündogan sowie dem abgewanderten Götze und dem gesperrten Lewandowski gleich sieben Leistungsträger der Real-Bezwingerelf des Vorjahres fehlen.
Für Sahin ist es also die Gelegenheit, im Santiago Bernabeu, auf der „größten Bühne des Fußballs“, wie er selbst einmal sagte, seine Qualität nachzuweisen. Es ist die Gelegenheit, allen zu zeigen, dass es ein Fehler war, ihn nach nur einem Jahr über Liverpool nach Dortmund zurückzuschicken. Diese Begleitumstände werden Sahins Rückkehr zu einer besonderen machen.