Marseille. Die Fans von Borussia Dortmund bekamen beim letzten und entscheidenden Vorrundenspiel in Marseille ein neues Gesicht zu sehen: Jugendspieler Marian Sarr gab seinen Profieinstand – in der Champions League! Neben der schnellen Genesung Nuri Sahins war lange die Chancenverwertung wieder Thema auf Seiten der Elf von Jürgen Klopp, die von Kevin Großkreutz in der 87. Minute erlöst wurde. Die Einzelkritik.
Borussia Dortmund steht nach einem 2:1-Erfolg in Marseille im Achtelfinale der Champions League.
Marian Sarr feierte sein Profidebüt in der Königsklasse, doch nach seinem späten Siegtor war es Kevin Großkreutz, der sich zum Helden des Abends krönte.
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Marseille - BVB in der Einzelkritik
Roman Weidenfeller: Der 1:1-Ausgleich geht klar auf die Kappe des frisch gebackenen Nationalspielers, der nur zögerlich aus seinem Gehäuse eilte und deshalb im Luftduell das Nachsehen hatte. Hatte ansonsten kaum zu tun. Note: 5
Kevin Großkreutz: Fand wesentlich seltener als sonst in dieser Saison ein Durchkommen auf rechts, auch weil Olympique die Außen mächtig zugestellt hatte. Hatte nach dem Seitenwechsel mehr Platz und erlöste Dortmund mit seinem Tor in der 87. Minute! Note: 2
Marian Sarr: Der 18-Jährige bekam den Vorzug vor Koray Günter, der ebenfalls im Training getestet wurde und durfte sein Profidebüt in der Champions League feiern. Vor dem Spiel adelte Klopp ihn als „außergewöhnliches Talent“ und das spulte während der 90 Minuten unaufgeregt sein Programm ab, keine Spur von Nervenschwäche. Gegen Nationalspieler Gignac und Co. Absolut auf der Höhe. Einstand absolut gelungen! Note: 2,5
Sokratis: Behauptete seine Lufthoheit gegen Gignac. Eine weitere abgebrühte Vorstellung des routinierten Griechen, bei dem das Zusammenspiel mit Sarr auf Anhieb funktionierte. Note: 2,5
Erik Durm: Leitete mit einer starken Vorarbeit das 1:0 durch Robert Lewandowski ein und steuerte generell viele, gute offensive Impulse mit seinen Vorstößen bei. Musste dafür aber in der Rückwärtsbewegung umso weitere Strecken absolvieren. Note: 2,5
Nuri Sahin: Stand Tage nach seines Teilriss des Außenbandes im Sprunggelenk bereits wieder in der Startelf und hatte gerade in der Anfangsphase viele Ideen und wirkte spritzig. Als OM im Laufe der ersten Hälfte das Zentrum immer dichter staffelte, fand auch der türkische Nationalspieler weniger Lücken. Sorgte für Ruhe im BVB-Aufbauspiel. Note: 3
Sebastian Kehl (bis 77.): Bekam so einige Male die ruppige Gangart der Südfranzosen am Leibe zu spüren. Nützlich im Umschaltspiel, nach 77 Minuten jedoch platt. Note: 3,5
Jakub Blaszczykowski (bis 66.): Hatte viele Ideen und fand sogar häufiger als Großkreutz ein Durchkommen auf rechts, doch seine Abspiele waren meist zu ungenau. Note: 3,5
Henrikh Mkhitaryan: Kam im dichten Zentrum zunächst überhaupt nicht zur Geltung. Agierte erst nach der Pause wesentlich beweglicher und nahm aktiv am Geschehen teil. Insgesamt zeigte der Armenier jedoch viel zu wenig. Note: 4,5
Marco Reus (bis 77.): Auch Reus versuchte viel, doch agierte in der finalen Aktion zu ungenau. Traf in der 57. den Pfosten und vergab zentral vor dem Tor in der 69. Minute. Note: 3,5
Robert Lewandowski: Setzte sich in der vierten Minute stark gegen Mendes durch und spitzelte das Leder technisch stark zum 1:0 in die Maschen. Agierte sehr beweglich und stellte in Laufduellen die Hausherren häufig vor Probleme. Traf trotz sehr starker Leistung das leere Tor in der 67. Minute nicht. Note: 2
Jonas Hofmann (ab 66.): Kam nach gut einer Stunde für Kuba, blieb jedoch weitestgehend unsichtbar. Note: 4
Lukasz Piszczek (ab 77.): Kam für Kehl. Ohne Note.
Julian Schieber (ab 77.): Kam für Reus und half dem BVB in der Schlussphase vor allem mit seiner Physis – offensiv wie defensiv. Bereitete den wichtigen Großkreutz’ Treffer vor. Note: 2,5