München. . Dass Robert Lewandowski, Stürmer von Borussia Dortmund, gerne zum FC Bayern München wechseln würde, ist nichts Neues. Nun allerdings berichtet ein polnisches Fußballmagazin, es sei längst ein Vertrag unterschrieben – was Lewandowski zumindest indirekt bestätigt.

Michael Zorc reagierte, wie er in den vergangenen Wochen immer auf dieses Thema reagiert hatte: mit demonstrativer Gelassenheit. „Zu dem Thema ist schon 28 Mal alles gesagt worden“, meinte der Sportdirektor von Borussia Dortmund lächelnd, als er nach dem neuesten Gerücht zu seinem abwanderungswilligen Stürmer gefragt wurde – und sagte dann doch ein 29. Mal: „Er ist ab dem 30. Juni 2014 frei und kann machen, was er will.“

Dass Robert Lewandowski gerne zum Branchenprimus Bayern München wechseln will, ist längst kein Geheimnis mehr; der Stürmer selbst hatte in der Sommer unverhohlen bestätigt, dass er lieber heute als morgen in den Süden wechseln würde. Vor dem Pokalspiel beim Zweitligisten TSV 1860 München, das die Dortmunder nach Verlängerung 2:0 gewannen, hatte allerdings das polnische Fußballmagazin neuen Wind in die Gemengelage gebracht, indem es berichtete, der polnische Nationalspieler habe längst in München unterschrieben und werde das im Januar verkünden.

Lewandowski sagt "im Januar, wohin ich gehe"

Damit konfrontiert, reagierte auch Lewandowski zunächst so, wie er in der Sache immer reagiert: „Im Moment kann ich gar nichts sagen“, erzählte er. „Es ist immer noch zu früh. Ich sage im Januar, wohin ich gehe.“ Nachfrage: „Das heißt, im Januar können Sie sagen, dass Sie zu Bayern München gehen?“ Antwort: „Ja, denn dann kann ich offiziell den neuen Vertrag unterschreiben.“

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Klammert man das Restrisiko aus, dass Lewandowski den Fragesteller schlicht falsch verstanden hatte, war somit endlich bestätigt, was ohnehin schon jeder wusste über den Stürmer, der in München auch auf dem Platz für Diskussionsstoff sorgte – vor allem in der 57. Minute, als er einen Querpass von Kevin Großkreutz vor dem leeren Tor nicht rechtzeitig unter Kontrolle brachte und die große Chance zur Führung vergab.

Auch ansonsten blieb der Stürmer glücklos, verlor einige Bälle in vielversprechender Situation und musste sich einige Zurechtweisungen von Trainer Jürgen Klopp seinen Laufwegen und seinem Stellungsspiel im Strafraum anhören. Und auch Zorc dürfte zumindest zum Teil auf den Torjäger gezielt haben, als er nach dem Spiel beklagte: „Wir waren oft zur Grundlinie durch, haben dann quergespielt oder zurückgelegt und haben dann im Strafraum nicht die optimale Besetzung gehabt.“

Deutlichere Kritik übte freilich niemand, denn beim BVB wissen sie ganz genau: Im Sommer ist der polnische Nationalspieler zwar weg, bis dahin aber sind sie in Dortmund auf einen Robert Lewandowski in Bestform samt seiner Tore dringend angewiesen – und müssen ihn folglich bei Laune halten.

Lewandowski zur BVB-Führung: „Ein Mann steht zu seinem Wort“

Dass der Stürmer enttäuscht ist, dass man ihn im Sommer nicht nach München ziehen ließ, gibt er unumwunden zu und fühlt sich von der BVB-Führung getäuscht: „Ich hatte ihr Wort, wechseln zu dürfen. Das haben sie mir mehrfach gegeben“, zitiert ihn in dieser Woche das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. „Ein Mann steht zu seinem Wort.“ Bislang schlägt diese Enttäuschung auf dem Platz nicht durch, Lewandowski schießt weiter seine Tore für die Dortmunder. „Das eine ist das Geschäft, das andere ist Fußball“, sagt er. „Wenn ich spiele, gebe ich immer alles. Dann vergesse ich alle Spekulationen oder Sorgen.“

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Auch beim BVB fühlt er sich eigentlich nicht unwohl, versteht sich gut mit seinen Mitspielern. „Es ist nicht so, dass ich jeden Tag weine, weil ich hier nicht weggehen durfte.“

Die Dortmunder Führung gibt sich optimistisch, dass das auch so bleibt. „Wir wollen mit ihm ein vernünftiges Jahr bei Borussia Dortmund haben“, sagt Zorc. „Das haben beide Seiten so erklärt und da sind wir auf einem guten Weg.“

Und auch diesen Satz hatte der BVB-Sportdirektor vorher schon mindestens 28 Mal gesagt.